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Male Supremacism, Antifeminismus und die Far Right

Ann-Kathrin Rothermel Greta Jasser

/ 9 Minuten zu lesen

Von Demoparolen bis zu physischer Gewalt: Wie Antifeminismus als ideologisches Bindeglied innerhalb der „Far Right“ wirkt und warum das gesellschaftlich anschlussfähig ist, beleuchtet dieser Text.

Rechtsextreme demonstrierten im September 2024 gegen den Christopher Street Day im brandenburgischen Oranienburg. (© Hahn+Hartung)

Am 5. November 2024 siegte Donald Trump in den USA bei den Präsidentschaftswahlen. Einen Tag später postete der US-Neonazi, Holocaustleugner (Der Spiegel 2023) und Medienmacher Nick Fuentes auf der Social-Media-Plattform X: “Your body, my choice. Forever.” Fuentes ist ein „white nationalist online provocateur“ (van Schenck 2024, S. 151), der in verschiedenen Medienformaten rassistische und antisemitische Positionen vertritt. Er nahm damit Bezug auf die Abtreibungsdebatte, welche im Wahlkampf eine große Rolle gespielt hatte. Die Demokratin Kamala Harris hatte sich für den Schutz und die Wiederherstellung des Rechtes auf Abtreibung und für Selbstbestimmungsrechte ausgesprochen. Laut dem Institute for Strategic Dialogue (ISD), einer Denkfabrik für Konfliktforschung, Extremismus und Terrorismus, erhielt der misogyne Slogan von Fuentes nicht nur millionenfache Klicks, sondern wurde tausendfach geteilt und dominierte innerhalb weniger Tage auch Räume außerhalb des Internets wie beispielsweise Schulhöfe (Frances-Wright/Ayad 2024).

Mit seinem Tweet markierte Fuentes Trumps Wiederwahl als Sieg der Abtreibungsgegner:innen und machte gleichzeitig deutlich, wie deren Positionen mit patriarchalen Geschlechterhierarchien in Verbindung stehen: Männern wird die rechtmäßige Macht (my choice) über den weiblichen Körper (your body) zugesprochen. Die Aneignung und das Verunglimpfen einer der Kernforderungen feministischer Bewegungen, die Entscheidungsmacht über den eigenen Körper zu haben (my body, my choice), macht die Aussage zudem explizit Interner Link: antifeministisch. Fuentes’ Tweet steht damit sinnbildlich für die Interner Link: Verknüpfung zwischen Antifeminismus, Misogynie und far-right Politik- und Lebensentwürfen, wie im weiteren Text noch näher erläutert wird.

Misogynie, Sexismus und Antifeminismus spielen eine große Rolle in Ideologien der Rechten beziehungsweise der Far Right. Betrachtet man Interner Link: Gewalttaten, wie beispielsweise die Anschläge in Halle und Hanau, die von far-right Tätern verübt wurden, wird dieser hohe Stellenwert allzu ersichtlich (Jasser/Kelly/Rothermel 2020). Attentäter nahmen in ihren Manifesten nicht nur Bezug auf rassistische, sondern ebenso auf misogyne und antifeministische Narrative. Diese sind in der Far Right fest verankert. Die Einschränkung von Frauen in der Wahl der Partnerschaft, der Verzicht auf oder zumindest das Einschränken einer Karriere und die daraus resultierende finanzielle Abhängigkeit vom Partner gehören zu den Idealvorstellungen vieler far-right Gruppen und Individuen. Frauen werden reduziert auf ihre Rolle als “domestic managers and walking wombs” (zu deutsch: Haushaltsmanagerinnen und wandelnde Gebärmütter; Pruden et al. 2022, S. 221). Hinzu kommt die Negierung von Lebensentwürfen, die keine Kinder beinhalten, oder der Existenz von homosexuellen und transgender Personen. Unter anderem vor diesem Hintergrund haben far-right Gruppierungen jahrzehntelang gegen Abtreibungen, Immigration oder die LSBTIQ+-Bewegung mobilisiert.

Interner Link: Antifeminismus ist also ein Ideologieelement, das far-right Parteien, Bewegungen und Aktivist:innen miteinander verbindet. Er ist Teil der Ideologie männlicher Vorherrschaft (male supremacism). Der Begriff male supremacism verdeutlicht sowohl das strukturelle Element der Ideologie und deren Verankerung in male supremacist (patriarchalen) Systemen und Institutionen und steht in engem Zusammenhang mit anderen Ideologien der Ungleichwertigkeit, die Personengruppen abwerten (Antisemitismus, Rassismus, white supremacism et cetera).

Antifeminismus, Misogynie und male supremacism äußern sich auf unterschiedliche Weise in der Rhetorik sowie den Aktionsformen der Far Right. Darüber hinaus sind antifeministische Haltungen auch in der Gesellschaft verbreitet, was Positionen von far-right Gruppen und Parteien anschlussfähig und ein Umdenken in Bezug auf Gegenmaßnahmen notwendig macht.

Antifeminismus, Male Supremacism und Ideologien der Ungleichwertigkeit

Ideologien sind Vorstellungen darüber, wie eine Gesellschaft organisiert sein soll. Der Rechtsphilosoph Norberto Bobbio unterscheidet dabei zwischen linken und rechten Ideologien: Linke Ideologien basieren auf dem Prinzip der Gleichheit. Sie streben an, Ungleichheiten und die daraus resultierende Diskriminierung und Benachteiligung auszugleichen. Rechte Ideologien orientieren sich am Prinzip der Hierarchie. Hierarchien werden als „natürliche“ Ordnungen betrachtet, die durch natürliche ungleiche Ordnungen begründet sind (Bobbio/Cameron 1996, S. 37). Oft werden diese Ungleichheiten als sich ergänzende Rollen innerhalb eines hierarchischen Ganzen interpretiert, beispielsweise im Verhältnis zwischen Männern und Frauen. In diesem Verständnis lassen sich patriarchale, heteronormative und sexistische Vorstellungen als Teil eines Systems rechter Ideologien der Ungleichwertigkeit einordnen.

Ideologien der Ungleichwertigkeit beziehen sich oft auf eine idealisierte Vergangenheit, in der soziale Hierarchien intakt waren – eine "Retropie", die in der Realität nie existierte. Rechte Retropien betonen Interner Link: eine binäre Geschlechterorganisation mit klaren Geschlechterrollen, in der Männer dominieren (Pruden et al. 2022, S. 218). Diese Vorstellung führt zu einer Anspruchshaltung (male entitlement), Macht über als untergeordnet betrachtete Gruppen – insbesondere Frauen – auszuüben. Wenn diese Anspruchshaltung nicht eingelöst werden kann, wird dies häufig als Legitimierung des Einsatzes von misogyner Gewalt gewertet. Gewalt wird damit als legitim angesehen, wenn sie gegenüber (Teilen von) Gesellschaften angewandt wird, die sich von patriarchalen Normen entfernen und von patriarchalen Lebensentwürfen abweichen. In der Far Right spielen neben geschlechtsspezifischen Hierarchien auch andere Rangordnungen (zum Beispiel sozioökonomische, sexuelle, ethnische, staatsbürgerliche und religiöse) eine Rolle, die spezifische Abwertungsdynamiken als ‘natürlich’ konstruieren.

In der Erzählung der Far Right wurden diese gesellschaftlichen patriarchalen Hierarchien durch progressive Bewegungen – besonders das Civil Rights Movement in den USA und antirassistische Bewegungen sowie den Feminismus – gestört. Durch diese Narrative kommt dem Feminismus, neben anderen Akteur:innen, eine wichtige Rolle als Widersacherin zu, worin sich die antifeministische far-right Grundhaltung begründet. Dies kann beispielsweise daran erkannt werden, dass ein zentraler Bestandteil antifeministischer Erzählungen die vermeintliche Kampagne des Feminismus sowie gesellschaftlicher und politischer Eliten gegen die „traditionelle Männlichkeit“ ist (Rahner 2021, S. 341–342). Der Antifeminismus richtet sich damit nicht ausschließlich gegen Feminist:innen oder Frauen. Er schließt ebenso Bi- und Homosexuelle, trans* und inter* Personen sowie gleichstellungsorientierte Männer ein, die mit der (Forderung nach) Auflösung „natürlicher“ Hierarchien in Verbindung gebracht werden (Kemper 2024, S. 9). Über die Positionierung des Feminismus als unterdrückerisches Elitenprojekt reklamieren insbesondere Männer, die sich ihrer Position in der Hierarchie beraubt sehen, einen Opferstatus für sich. Dadurch wird Antifeminismus als vermeintliche Selbstwehr legitimiert, womit er Parallelen zu anderen, wie etwa rassistischen oder antisemitischen, Verschwörungserzählungen aufweist und an diese anknüpfbar ist (Meiering et.al. 2020).

Antifeminismus in der Far Right

Genderthemen sind innerhalb far-right Parteien und Bewegungen seit jeher präsent, obwohl die Forschung dies lange vernachlässigte. Zu dezidiert antifeministischen Kampagnen gehören beispielsweise die NPD-Frauengruppen der 1970er-Jahre, die als „antifeministische Kaderschmiede“ galten (Dubslaff 2022, S. 353), sowie Kampagnen wie „Raus aus den Köpfen – Genderterror abschaffen“ (Rosenbrock 2012, S. 126) der 2000er- und 2010er-Jahre. Ein jüngeres Beispiel ist der Ring Nationaler Frauen (NPD), der 2020 auf Facebook erklärte: „Feminismus ist nicht Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern Kampf des mißratenen [sic] Weibes gegen das wohlgeratene.“ Unter den Bezeichnungen Antifeminismus, Anti-Gender-Politik oder Anti-Genderismus vereinen sich zudem seit den 2010er-Jahren Strömungen, die sich gegen Geschlechtergerechtigkeit und die Beförderung von LSBTIQ+-Rechten richten. Über das dort angesprochene Potpourri an Themen – von der Abtreibungsdebatte über frühkindliche Sexualbildung, zur gleichgeschlechtlichen Ehe und genderneutralen Toiletten bis hin zur Infragestellung der Legitimität von Gender Studies an Universitäten – hat es die Far Right in den letzten Jahren geschafft, vermehrt an andere Gruppierungen Interner Link: anzuknüpfen. In der “Anti-Gender-Mobilisierung” wirken far-right Gruppen mit ultrakonservativen und religiösen Strömungen zusammen (Korolczuk/Graff 2018). Ein Indikator dafür, dass diese Allianzen oft strategisch gewählt sind, ist die Verschärfung der Forderungen einiger konservativer Politiker:innen gegen die Straffreiheit von Schwangerschaftsabbrüchen. Während sich in der Forderung nach einer Verschärfung der Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen der zunehmende Antifeminismus auch auf parteipolitischer Ebene niederschlägt, wirkt sie auch wie eine strategische Annäherung sowohl an die christlich-nationalistischen Tendenzen nach dem Vorbild der USA als auch an Abtreibungsgegner:innen in Europa. Das Narrativ, Trump hätte die Wahl auch dank der Hilfe von Stimmen gewonnen, die speziell durch seinen male supremacism angesprochen wurden, könnte Teil dieser strategischen Überlegungen sein.

Über Themen hinweg verbindet antifeministische und far-right Strategien, dass hierbei oft rhetorische Bedrohungsszenarien aufgebaut werden. Beispielsweise werden trans* Personen seit einiger Zeit verstärkt als eine Bedrohung konstruiert. Wie in früheren Ausprägungen des Antifeminismus (von der Opposition gegen das Frauenwahlrecht bis hin zu Stimmen gegen die Kriminalisierung von Vergewaltigung in der Ehe) wird dabei mit der angeblichen Bedrohung von Körperlichkeiten und Familienzusammenhalt argumentiert. So mobilisieren far-right Parteien und Gruppierungen beispielsweise sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene gegen die Aktion der ‘Drag Story Hour’, wobei Drag Queens Kindern Bücher vorlesen – mit dem Narrativ, dass dies die Kinder negativ beeinflusse oder sogar in ihrer Entwicklung gefährde (Lavietes 2023).

Ein weiteres Beispiel ist die Konstruktion einer einseitigen Bedrohung von Frauen(rechten) durch migrantische Gruppen, oder nicht-christliche Glaubensgemeinschaften. Erkämpfte Frauenrechte werden dabei als Element der weißen Mehrheitsgesellschaft dargestellt, die von ‘Anderen’ angegriffen werden – dieser Fokus auf einer Bedrohung von außen lenkt davon ab, dass dieselben Rechte ebenso innerhalb der Gesellschaft verletzt werden. Hier verbindet sich – rassistisch motiviert – die nationalistische Ideologie mit der Aneignung feministischer Forderungen und Errungenschaften von Selbstbestimmung. Dabei wird vernachlässigt, dass die feministischen Errungenschaften nicht zuletzt auch gegen konservative und nationalistische Gegner:innen durgesetzt werden mussten. In diesem sogenannten Femonationalismus (Farris 2017) wird anders als in traditionellen far-right Erzählungen das Ungleichheitselement und die Idee von der Überordnung des Mannes verschleiert, indem die vermeintlich von außen bedrohten Frauenrechte in den Vordergrund gestellt werden. Tatsächlich beruhen aber auch diese aktuellen Ausformungen des Antifeminismus auf der Abwertung von Lebensentwürfen, die nicht in die Vorstellung zweigeschlechtlicher, weißer Identitäten und Beziehungen fallen und damit die Natürlichkeit der male supremacist Geschlechterordnung infrage stellen. Ein prominentes Beispiel dieser Verflechtung ist auch die Verschwörungserzählung vom „Großen Austausch“. Sie vereint nicht nur antifeministische und rassistische, sondern auch antisemitische Vorstellungen.

Antifeminismus als gesamtgesellschaftliches Phänomen: Anschlussfähigkeit und Gegenstrategien

Male Supremacism und Antifeminismus sind gesamtgesellschaftlich weitverbreitet. Der Mainstream ist nicht per se gut, rational und moderat (Brown et al. 2023, S.166). Er ist vielmehr eine normative und hegemoniale Setzung darüber, welches System und welche Ansichten vorherrschend als gegeben und natürlich angenommen werden.

Tatsächlich ist Antifeminismus zu einem gewissen Grad ebenfalls Teil des gesellschaftlichen und politischen Mainstreams. Dies zeigt beispielsweise die Leipziger Autoritarismus-Studie, eine Umfrage zu autoritären Einstellungen in Deutschland, welche ergab, dass zwischen 2020 und 2024 etwa ein Viertel der Bevölkerung ein geschlossenes sexistisches und/oder antifeministisches Weltbild hatte. Noch mehr Menschen vertraten transfeindliche Einstellungen (Kalkstein/Pickel/Niendorf 2024, S. 167).

Tabelle 1: Geschlossene antifeministische, sexistische und transfeindliche Einstellungen im Zeitverlauf (in Prozent)

(Kalkstein/Pickel/Niendorf, 2024, S. 167)
AntifeminismusSexismusTransfeindlichkeit
202019 25
202225 27
202423 2537

Die hohen Anteile von geschlossen antifeministischen, sexistischen und transfeindlichen Einstellungen legen nahe, dass antifeministische und male supremacist Ideen und Narrative in der Gesellschaft anschlussfähig sind. Das zeigt sich beispielsweise auch in der enormen Reichweite, die antifeministische und misogyne Influencer wie Andrew Tate haben. Besonders Gruppen und Parteien, deren Weltsicht in anderen Aspekten (noch) nicht mehrheitsfähig ist, können daher davon profitieren, antifeministische und misogyne Haltungen innerhalb der Bevölkerung anzusprechen und sie über die oben genannten rhetorischen Strategien in far-right Welt- und Feindbilder auszubauen.

Dass male supremacism und Antifeminismus weitverbreitet sind, bedeutet zunächst, dass antifeministische Strategien im öffentlichen Raum stärker benannt werden müssen, besonders wenn sich politische und gesellschaftliche Akteur:innen formal zu den Rechten von Frauen und der LSBTIQ+-Community bekennen. Darüber hinaus gilt es – vor allem im Bildungskontext – Personen und Haltungen, die als antifeministisch bekannt sind, keine Plattformen zu eröffnen. Ein Beispiel hierfür ist die konsequente Ablehnung von Auftritten antifeministischer und far-right Akteur:innen auf öffentlichen Veranstaltungen oder die Verbreitung entsprechender Inhalte in den sozialen Medien. Auch die Reproduktion von Verschwörungserzählungen – selbst zum Zwecke der Aufklärung – sollte nur mit Bedacht erfolgen, da mittlerweile einige Studien belegen, dass dies zentral zum Mainstreaming beitragen kann. Darüber hinaus können Interner Link: Bildungsinitiativen, die auf die breitere Aufklärung über Geschlechtergerechtigkeit und Alternativen zu patriarchalen, male supremacist Systemen abzielen, Interner Link: dazu beitragen, antifeministische Narrative zu entkräften. Die Förderung von positiven, feministischen Stimmen in der Öffentlichkeit und die Unterstützung von Organisationen, die sich für Gleichstellung einsetzen, sind ebenfalls entscheidend, um eine starke, demokratische und inklusive Zivilgesellschaft zu fördern.

Quellen / Literatur

Bobbio, Norberto/Cameron, Allan (1996): Left and right. The significance of a political distinction. Chicago.

Brown, Katy/Mondon, Aurelien/Winter, Aaron (2023): The far right, the mainstream and mainstreaming: towards a heuristic framework, in: Journal of Political Ideologies 28 (2), S.162–179. Online unter: Externer Link: https://doi.org/10.1080/13569317.2021.1949829 (abgerufen am 13.12.2024).

Der Spiegel (2023): US-Neonazi Nick Fuentes: Twitter Gibt Holocaust-Leugner Sein Konto Zurück. Online unter: Externer Link: https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/nick-fuentes-twitter-gibt-notorischem-holocaust-leugner-sein-konto-zurueck-a-7a62bbf3-7c55-4f5e-b0df-cad0ad28070f. (abgerufen am 30.01.2025).

Farris, Sara R. (2017): In the name of women's rights. The rise of femonationalism. Durham.

Frances-Wright, Isabell/Ayad, Moustafa (2024): “Your body, my choice”: Hate and harassment towards women spreads online. Institute for Strategic Dialogue. Online unter: Externer Link: https://www.isdglobal.org/digital_dispatches/your-body-my-choice-hate-and-harassment-towards-women-spreads-online/ (abgerufen am 07.01.2025).

Jasser, Greta/Kelly, Megan/Rothermel, Ann-Kathrin (2020): Male Supremacism and the Hanau Terrorist Attack: Between Online Misogyny and Far-Right Violence, International Centre for Counter-Terrorism. Online unter: Externer Link: https://icct.nl/publication/male-supremacism-and-hanau-terrorist-attack-between-online-misogyny-and-far-right (abgerufen am 13.01.2025).

Kalkstein, Fiona/Pickel, Gert/Niendorf, Johanna (2024): Antifeminismus und Antisemitismus – eine autoritär motivierte Verbindung?, in: Decker, Oliver et al. (Hg.). Vereint im Ressentiment. Gießen.

Kemper, Andreas (2024): Antifeministische Narrative. Ein Diskursatlas. Heinrich-Böll-Stiftung. Berlin. Online unter: Externer Link: https://antifeminismus-begegnen.de/sites/default/files/2024-04/abds_e_paper_diskursatlas_web_final_final.pdf (abgerufen am 07.01.2025).

Korolczuk, Elzbieta/Graff, Agnieszka (2018): Gender as “Ebola from Brussels”: The Anticolonial Frame and the Rise of Illiberal Populism, in: Signs: Journal of Women in Culture and Society 43:4. Chicago, S. 797-821.

Lavietes, Matt (2023): Neo-Nazis disrupt a drag story hour in New Hampshire. NBC News. Online unter: Externer Link: https://www.nbcnews.com/nbc-out/out-news/neo-nazis-disrupt-drag-story-hour-new-hampshire-rcna90259 (abgerufen am 07.01.2025).

Mondon, Aurélien/Winter, Aaron (2020): Reactionary democracy. Racism, populism, the far right and the people. London.

Pruden, Meredith L./Lokmanoglu, Ayse D./Peterscheck, Anne/Veilleux-Lepage, Yannick (2022): Birds of a Feather: A Comparative Analysis of White Supremacist and Violent Male Supremacist Discourses, in: Perry, Barbara/Gruenewald, Jeff/Scrivens, Ryan (Hg.): Right-Wing Extremism in Canada and the United States. Heidelberg, S. 215–254.

Rahner, Judith (2021): Tödlicher Antifeminismus. Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit als Motivkomplex rechtsterroristischer Attacken, in: Henninger, Annette/Birsl, Ursula (Hg.): Antifeminismen. ›Krisen‹-Diskurse mit gesellschaftsspaltendem Potential? Bielefeld.

Van Schenck, Reed (2024): America First is Inevitable: The Triumphalist Rhetoric of Nicholas Fuentes, in: Conner, Christopher T./Hannah, Matthew N./MacMurray, Nicholas J. (Hg.): Conspiracy theories and extremism in new times. London.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Wir nutzen den englischen Begriff „Far Right“ (beziehungsweise „far-right“ als Adjektiv) als Sammelbegriff. Es handelt sich um “movements and parties that espouse a racist ideology, but do so in an indirect, coded and often covert manner, notably by focusing on culture" (Mondon/Winter 2020, S.19). Wir verdeutlichen hiermit, dass es sich bei rechten Einstellungen nicht um eine Randerscheinung handelt, und dass eine Einordnung als außergewöhnliches Nischenphänomen dazu beitragen kann, dies zu verschleiern.

  2. Die Abkürzung LSBTIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans, inter und queere Personen. Manchmal wird auch im Deutschen das englische Akronym LGBTIQ benutzt. Ein Plus+ oder Asterisk* wird häufig als Öffnung und Platzhalter für weitere, nicht benannte Identitäten hinzugefügt.

  3. Da eine Übersetzung ins Deutsche schwer möglich ist, wird im Folgenden der englische Begriff male supremacism verwendet.

  4. Obwohl Antifeminismus und Anti-Gender-Ideologien eng miteinander verknüpft sind, wird in der jüngeren Vergangenheit immer öfter zwischen den beiden Begriffen unterschieden. Anti-Gender-Aktivismus richtet sich dabei dezidiert gegen den Begriff und das Konzept ‚Gender‘, welches den sozialen und konstruierten Aspekt von Geschlechterrollen und -hierarchien in den Mittelpunkt und damit zentral die biologistische Interpretation von Geschlecht infrage stellt.

  5. Die Bedrohungsvorstellungen in Bezug auf Körperlichkeit betreffen einerseits den physischen Körper, insbesondere im Kontext von Verletzungen durch Gewalterfahrungen, und andererseits eine gefühlte ästhetische Bedrohung, die durch Abweichungen von gesellschaftlichen Normen gerechtfertigt wird, welche diese Normen als nicht naturgegeben dekonstruieren.

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autoren/-innen: Ann-Kathrin Rothermel, Greta Jasser für bpb.de

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Ann-Kathrin Rothermel forscht zur Verknüpfung von Gender und politischer Gewalt. Dabei betrachtet sie sowohl Radikalisierungsprozesse in Online-Gemeinschaften und rechten Bewegungen als auch transnationale Deradikalisierungspolitiken und feministische Widerstandsprozesse. Momentan arbeitet sie als Postdoc an der Universität Bern im Horizon Europe Projekt UNTWIST und ist Research Fellow am Institute for Research on Male Supremacism (IRMS). Ihre Publikationen erscheinen in verschiedenen internationalen Fachzeitschriften. Vor ihrer Arbeit an der Universität Bern hat sie bei der NGO Das Nettz als wissenschaftliche Referentin zivilgesellschaftliche Projekte im Bereich der Prävention von Online-Hatespeech unterstützt.

Greta Jasser forscht zu rechten und misogynen Bewegungen und konzentriert sich auf deren Online-Präsenzen und Netzwerke.
Ihre Forschung bewegt sich im Nexus soziale Bewegungen und Technologie. Sie hat besonderes Interesse an alternativen Plattformen und deren Bedeutung für Gruppen- und Ideologiebildung sowie im Bereich digitale (Gegen-)Öffentlichkeiten und Platform Governance.
Jasser ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Demokratieforschung, wo sie seit 2023 den Fachbereich Rechtsradikalismus leitet. Sie ist außerdem Gründungsmitglied und Fellow am Institute for Research on Male Supremacism (IRMS).