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Das Internet als rechtsextreme Erfolgsgeschichte?

Jan Rau

/ 8 Minuten zu lesen

Rechtsextreme erzielen auf Online-Plattformen eine große Reichweite. Für Gesellschaft und Demokratie stellt diese digitale Mobilisierung eine substanzielle Bedrohung dar.

Menschen mit radikaler oder extremer politischer Einstellung sind online durchschnittlich deutlich aktiver als die Gesamtbevölkerung – ihre Sichtbarkeit wird so verstärkt. (© picture-alliance, frontalvision)

Die rechtsterroristischen Anschläge in Christchurch und Halle, der Sturm des US-amerikanischen Kapitols und der versuchte Sturm des Deutschen Bundestages – rechtsextreme Ideologien und deren Mobilisierung auf Online-Plattformen sind eine Bedrohung für die Gesellschaft und Demokratie. Was macht den digitalen Rechtsextremismus so erfolgreich, wie organisieren sich seine Akteur*innen und wovon profitieren sie?

Um den Erfolg des Interner Link: digitalen Rechtsextremismus zu verstehen, lohnt es sich zunächst dessen Grundlagen in den Blick zu nehmen: den digitalen Medienwandel durch den Aufstieg des Internets und die damit verbundene digitale Neustrukturierung der politischen Öffentlichkeit. Digitale Medien ermöglichen eine Demokratisierung und Öffnung öffentlicher Debatten innerhalb der Gesellschaft. Früher hatten hier traditionelle Medien eine dominante Rolle inne: Sie wählten aus, erstellten und verbreiteten Informationen für ein breites Publikum. Doch diese sogenannte Gatekeeping-Position wird schwächer.

Neue Akteur*innen treten in den politischen Diskurs: Politiker*innen, Parteien, Online-Medien, Influencer*innen und Social-Media-Nutzende gestalten durch die digitalen Beteiligungsmöglichkeiten die öffentliche und politische Kommunikation zunehmend direkt mit (Klinger und Svensson 2015; Schroeder 2018). Mit der wachsenden Vielfalt an digital aktiven Kommunikator*innen steigt auch das Angebot an Inhalten stetig. Die Aufmerksamkeit der Nutzenden, diese Inhalte zu konsumieren, bleibt jedoch begrenzt. Hierdurch folgt eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs in der sogenannten Aufmerksamkeitsökonomie. In dieser versuchen Kommunikator*innen, Medien- und Plattformanbieter*innen die Aufmerksamkeit der Nutzenden für ihre Inhalte und Angebote zu erlangen (Schroeder 2018).

Das Internet als Möglichkeitsraum rechtsextremer Agitation

Dieser digitale Wandel eröffnet einen Möglichkeitsraum für politische Außenseiter*innen, also politische Kräfte, die im bisherigen System eher weniger Gehör gefunden haben (Jungherr, Schroeder und Stier, 2019). Durch die neuen digitalen Vernetzungs- und Beteiligungsmöglichkeiten können solche Außenseiter*innen, wie beispielsweise auch (rechts-)extremistische Akteur*innen, sichtbarer werden. Sie können mobilisieren, ohne wie im analogen Zeitalter auf etablierte Akteur*innen aus Politik und Medien angewiesen zu sein.

Dabei nehmen digitale Medien grundsätzlich zwei unterschiedliche Funktionen ein: Der Austausch von Nachrichten unter rechtsextremen Akteuren*innen und Sympathisant*innen untereinander lässt sich als Kommunikation nach innen verstehen, wobei es hier unter anderem um Vernetzung, Identitätsbildung, Koordination und Mobilisierung geht (siehe Übersicht 1). Dagegen kann der digitale Rechtsextremismus durch die Kommunikation nach außen profitieren, um neue Anhänger*innen zu gewinnen und auf die politische Willensbildung einzuwirken (siehe Übersicht 1) (Kaiser und Rauchfleisch 2019).

Übersicht 1: Der digitale Rechtsextremismus. Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

Extreme Sichtbarkeit im Netz

Es ist wichtig zu betonen, dass längst nicht alle der politischen „Newcomer“ (rechts-)extrem sind. Dennoch scheinen besonders extreme Kräfte die neuen Möglichkeiten und die geschwächte Gatekeeper-Position etablierter Medien sehr erfolgreich für sich zu nutzen (Jungherr, Rivero und Gayo-Avello 2020; Miller-Idriss 2020). Extreme Äußerungen erzeugen in der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie immer wieder eine hohe Reichweite (Jungherr, Schroeder und Stier 2019). Dieser Effekt wird durch die ungleiche Online-Nutzung innerhalb der Bevölkerung verstärkt: Menschen mit radikaler oder extremer politischer Einstellung sind online durchschnittlich deutlich aktiver als die Gesamtbevölkerung. Hierdurch können sie mit ihren Beiträgen, Kommentaren, Shares und Likes den Eindruck einer breiten Zustimmung zu Positionen signalisieren, die gesellschaftlich nur von einer Minderheit geteilt werden. Moderate Positionen werden dagegen oft von solchen radikalen und extremen Stimmen aus digitalen Diskursräumen herausgedrängt (Bail 2021).

Digitale Konflikte: Wir gegen die Anderen

Schlussendlich zeichnet sich ab, dass in digitalen Medien bestimmte Inhalte besonders erfolgreich sind – jene, die die Sichtbarkeit von Gruppenidentitäten erhöhen und sich einer emotionalisierten und konfliktorientierten Sprache bedienen (Brady, Crockett und van Bavel 2020). Dies führt dazu, dass politische Auseinandersetzungen im digitalen Raum oft als ein Konflikt in einer „Wir gegen die Anderen“-Konstellation erscheinen: Ein Kampf zwischen „In- und Out-Groups“, bei dem es weniger um den Austausch von Argumenten oder politische Kompromissbereitschaft geht, sondern vielmehr um die Bekämpfung eines politischen Feindes (Bail 2021). Diese Auseinandersetzungen sind häufig von starken emotionalen Reaktionen wie Angst, Trauer oder Wut geprägt. Gerade diese Art von Inhalten ist besonders erfolgreich, um die Aufmerksamkeit von Nutzenden digitaler Medien zu erlangen (Brady, Crockett und van Bavel 2020). In der Logik der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie entsteht somit ein Anreiz, derartige Inhalte zu produzieren und zu verbreiten.

Rechtsextremismus im Internet: Ein Mix an Akteur*innen, Gruppen und Ideologien

Doch wer ist eigentlich gemeint, wenn vom digitalen Rechtsextremismus im deutschen Kontext gesprochen wird? Hier ist auf eine schwer fassbare Verflechtung aus unterschiedlichen Akteur*innen, Gruppen, Ideologien und Kontexten zu verweisen. Diese lässt sich kaum eingrenzen oder lokalisieren. Die Übergänge zu angrenzenden politischen Spektren sind gerade im digitalen Raum fließend. Im Umfeld des digitalen Rechtsextremismus bewegen sich unter anderem Parteien, alternative Medien, Influencer*innen, Aktivist*innen, Gruppen und einzelne Personen aus rechtskonservativen, rechtslibertären und rechtspopulistischen, völkischen, rechtsextremen und neonazistischen Spektren (Fielitz und Marcks 2020; Hoffmann und Rone 2023).

Das digitale Ökosystem, in dem sich der deutsche digitale Rechtsextremismus entfaltet, besteht aus Gegenöffentlichkeiten und Subkulturen. Diese weisen internationale Einflüsse, insbesondere aus dem englischsprachigen und dem US-amerikanischen Raum, auf (Fielitz und Marcks 2020). Es gibt eine starke Vernetzung und gegenseitige Rezeption innerhalb des DACH Kontexts (Deutschland, Österreich, Schweiz) (Heft u. a. 2019; Schwaiger 2022), aber genauso ausgeprägte national, regional und lokal fokussierte Aktivitäten. Besondere Prominenz und Reichweite in diesen Gegenöffentlichkeiten hat die Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) sowie eine Reihe an rechtsalternativen Medienangeboten, Influencer*innen und Aktivist*innen erlangt. Von ihnen lassen sich viele dem Spektrum der Neuen Rechten zuordnen und sie agieren in wesentlichen Teilen AfD-nah (Hoffmann und Rone 2023).

Die heterogene Mischung von Akteur*innen trägt dazu bei, dass der digitale Rechtsextremismus eine komplexe und dynamische Erscheinung ist. Dieser besteht nicht nur aus organisierten und strategisch strukturierten Gruppen (Fielitz und Marcks 2020). Die genannten Gegenöffentlichkeiten und Subkulturen zeichnen sich oftmals durch lose, teilweise zeitlich und situativ begrenzte Mitgliedschaften sowie informell-spontanes Handeln aus. Hier bildet sich ein „digitaler Schwarm“ heraus, der durch Affekte und Emotionen, identitätsstiftende Praktiken wie Hasstiraden, Trolling und Shitstorms verbunden ist – und dessen Aktivitäten ohne zentrale Steuerung oder formelle Strukturen auf- und abebben.

Dennoch gibt es eine Schnittstelle zwischen eigendynamischem und strategischem Handeln: So agieren die oben angeführten Parteien, Bewegungen und Medien innerhalb dieser Subkulturen sehr wohl als organisiert-strategisch ausgerichtete Akteur*innen und versuchen den Schwarm zu beeinflussen. Ihr Handeln zielt auf den Auf- und Ausbau oder die Unterwanderung der zugrunde liegenden digitalen Gegenöffentlichkeiten ab. Genauso soll „der Schwarm“ für eigene Kampagnen und andere Formen der Agitation aktiviert werden (Fielitz und Marcks 2020). Diese Bemühungen können, müssen aber nicht erfolgreich sein.

Die digitale Infrastruktur des Rechtsextremismus

Die digitale Infrastruktur dieser Akteur*innen erstreckt sich über verschiedene Plattformen und Dienste. Dazu gehören eigene Websites, etablierte Social-Media-Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter) und YouTube, aber auch „alternative“ Social-Media-Dienste wie Reddit, Free Speech-Plattformen oder rechtslibertäre Eigenentwicklungen wie Gab, BitChute, Parler und Minds, Internetforen wie 4chan und 8kun (8chan) sowie (Gaming-)Plattformen wie Discord, Steam oder Twitch. Im deutschsprachigen Raum hat sich die Plattform Telegram zum vermutlich größten und wichtigsten „digitalen Hub“ des rechtsextremen Spektrums entwickelt. Verstärkt wurde dies durch die „Deplatforming“-Bemühungen der großen sozialen Netzwerke im Zuge der Interner Link: Corona-Krise (Schulze u. a. 2022). Ein weiterer bedeutsamer Bestandteil der Online-Infrastruktur des digitalen Rechtsextremismus sind Ökonomisierungsdienste. Durch (Verlags-)Websites, Online-Plattformen wie Amazon, dem einfachen Verteilen von Kontoverbindungen, Dienste wie PayPal, Patreon, GoFundMe oder Kickstarter, alternative Plattformen wie Hate-reon, GoyFundMe, MakerSupport und Wesearch oder auch Kryptowährungen erzielen rechtsextreme Akteur*innen teils erhebliche Einnahmen in Form von Spenden oder dem Bewerben und dem Verkauf von Produkten (Guhl, Ebner und Rau 2020; Miller-Idriss 2020; Sick u. a. 2023).

QAnonRechtsextremismus trifft Verschwörungsideologie

Eine bemerkenswerte Überlappung zeigt sich, insbesondere auch im Kontext der Corona-Krise, zwischen dem rechtsextremen und dem verschwörungsideologischen Spektrum. Dieses extrem vielfältige Milieu hat gerade im Kontext der Pandemie ein erhebliches Wachstum erfahren und ist vor allem auf Telegram stark präsent (Rathje 2021). Ein prominentes Beispiel für diese Schnittstelle ist die Interner Link: Verschwörungsideologie QAnon, die 2017 in den Vereinigten Staaten aufgekommen ist. Der Mythos ist seit Jahren auch im deutschsprachigen Raum mit erheblicher Reichweite präsent. QAnon-Anhänger*innen propagieren die Theorie, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump einen teilweise geheimen Kampf gegen angebliche pädophile Satanisten aus Politik und Medien führt, um die göttliche Weltordnung wiederherzustellen. Gepaart wird dieses Konstrukt unter anderem mit antisemitischen Weltverschwörungstheorien. Hiermit konnte QAnon bis zur Sperrung der entsprechenden Inhalte ein Millionenpublikum auf Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube erreichen (Dittrich 2021). Beachtlich ist, dass QAnon auch ursprünglich in Deutschland verortete Verschwörungsideologien wie die Reichsbürgerideologie beeinflusst hat. So gibt es Anhänger*innen der Reichsbürgerbewegung, welche Trump ebenfalls als ihren Erlöser betrachten. Sie glauben, die Bundesregierung sei von „Linken“, durch den jüdischen Glauben oder von Juden gesteuert – Trump sei dazu berufen, die Gesellschaft von den vermeintlichen Eliten zu befreien (Rathje 2017; Rathje 2022).

Krisensituationen als Chance für Rechtsextreme

Rechtsextreme Online-Agitator*innen profitieren von Krisensituationen wie beispielsweise der sogenannten Interner Link: Flüchtlingskrise 2015/2016 oder der bereits aufgeführten Corona-Pandemie. In solchen Krisenmomenten treffen unklare Informationslagen, dynamische Entwicklungen und digitale Echtzeit-Kommunikationsmöglichkeiten aufeinander. Unsicherheiten und Ängste, die in Krisensituationen entstehen, schaffen einen Nährboden für rechtsextreme Ideologien, die einfache Erklärungen anbieten und Outgroups zu „Sündenböcken“ erklären. Immer wieder haben große gesellschaftliche Krisenmomente in den letzten Jahren Möglichkeiten für wachsende rechtsextreme Gegenöffentlichkeiten geboten und zur Verbreitung und Normalisierung ihrer Narrative beigetragen (Virchow und Häusler 2018).

Radikalisierung per Design?

In den letzten Jahren stellte sich die Frage, ob Elemente des Plattformdesigns den digitalen Rechtsextremismus künstlich fördern. Auch Plattformen buhlen im Kontext der Aufmerksamkeitsökonomie um die Aufmerksamkeit von Nutzenden. Sie versuchen das Design ihrer Plattformen so zu strukturieren, dass Nutzende möglichst viel Zeit auf Selbigen verbringen. Dafür können Inhalte, die besonders gut die Aufmerksamkeit von Nutzenden erlangen, künstlich in ihrer Sichtbarkeit verstärkt werden. Wie bereits vorher aufgezeigt, scheinen digitale Rechtsextremist*innen mit ihren emotionalisierten und konfliktgetriebenen Agitationsbemühungen im Erstellen von genau solchen Inhalten besonders erfolgreich zu sein. Für eine solche „Radikalisierung per Design“ gibt es plausible theoretische Begründungen und in einigen Fällen auch starke empirische Indikatoren. Eine systematische Analyse ist aufgrund des fehlenden Datenzugangs bisher jedoch nicht möglich (Rau und Stier 2019; Brady, Crockett und van Bavel 2020).

Rechtsterroristisches Potenzial

Eine zentrale Herausforderung liegt im analogen Gewaltpotenzial rechtsextremer Internetkommunikation. Im Zusammenspiel mit anderen Faktoren kommt der digitalen Kommunikation eine bedeutende Rolle bei der Radikalisierung von Einzelpersonen oder Milieus bis hin zum gewalttätigen Extremismus und im Extremfall zum Terrorismus zu (Koehler 2018; Manemann und Reinfrank 2020).

Die rechtsterroristischen Anschläge im neuseeländischen Christchurch und in Halle 2019 verdeutlichen dieses Gewaltpotenzial: Die Attentäter waren tief in rechtsextreme und rechtsterroristische Online-Subkulturen eingebettet. Die Durchführung der Angriffe war geprägt von unterschiedlichen Codes und Chiffren dieser Kulturen, inklusive der „Gamifizierung“ des Attentats im digitalen Livestream und der Verwendung spezifischer Musik und Handzeichen.

Das Internet als Verstärker, aber nicht als Ursache

Trotz des erheblichen Potenzials digitaler Medienumgebungen für rechtsextreme Akteur*innen muss betont werden, dass das Internet nicht (allein) als Ursache für das Erstarken des Rechtsextremismus angesehen werden kann. Ein Blick auf die Dynamiken von Politikangebot und -nachfrage (Mudde und Rovira Kaltwasser, 2017) verdeutlicht: Der Erfolg extremistischer Ideologien erfordert sowohl ein Angebot dieser Ideologien als auch eine Nachfrage seitens der Bürger*innen. Die digitale Transformation beeinflusst diese Prozesse auf beiden Ebenen. Auf der Angebotsseite betrifft dies vor allem die Kommunikation von Politikangeboten (external supply side) und die Selbstorganisation (internal supply side) von populistischen und (rechts-)extremen Akteur*innen (siehe auch Übersicht 2).

Gleichzeitig kann die Nachfrage der Bürger*innen nach bestimmten politischen Angeboten durch eine (künstlich) erzeugte Sichtbarkeit dieser Themen in der digitalen Arena erst aktiviert, verändert oder erhöht werden. Dabei bleibt jedoch zu betonen, dass die zentralen Antriebskräfte dieser gesellschaftlichen Nachfrage nach wie vor in den zugrunde liegenden Themen selbst verortet sind. Politische Großthemen, Krisen und grundlegende strukturelle gesellschaftliche Transformationen bestimmen im Wesentlichen die gesellschaftliche Nachfrage von rechtsextremen Politikangeboten. Damit erklären sie in wesentlichen Teilen den Erfolg des digitalen Rechtsextremismus (Schroeder 2018).

Es lässt sich festhalten: Die politischen Herausforderungen, die unsere Demokratien in den letzten Jahren erleben, haben ihre Wurzeln nicht im digitalen Raum. Allerdings werden die genannten Themen und Konflikte zunehmend in der digitalen Arena des Internets ausgetragen, geformt und gegebenenfalls verstärkt.

Übersicht 2: Auswirkungen der digitalen Transformation politischer Öffentlichkeit auf Angebot und Nachfrage rechtsextremer Ideologie und Politik. Eigene Darstellung, entwickelt aufbauend auf das Demand and Supply Model in (Mudde und Rovira Kaltwasser 2017), überarbeitet und erweitert aufbauend auf (Schroeder 2018; Virchow und Häusler 2018; Jungherr, Rivero und Gayo-Avello 2020, Rau u.a. 2022). Lizenz: cc by-nc-nd/4.0/deed.de

Quellen / Literatur

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Fussnoten

Fußnoten

  1. Libertär geprägte Plattformen haben sich der freien Meinungsäußerung (Free Speech) verpflichtet. Das kann zur Folge haben, dass größtenteils ohne moderierende Eingriffe und Regeln kommuniziert wird. Auch explizit extremistische, verfassungsfeindliche oder menschenfeindliche Äußerungen werden in dem Zusammenhang meist nicht sanktioniert. Staatliche Strafverfolgung wird so teilweise umgangen oder verhindert.

  2. Deplatforming ist der Ausschluss von Personen oder Gruppen von Online-Plattformen, um die Verbreitung von problematischen Inhalten einzuschränken.

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Obgleich Persönlichkeitsrechte und Datenschutz in der Türkei garantiert sind, werden seit Jahren die digitale Kommunikation und der Zugang zu Online-Informationen staatlich überwacht und kontrolliert.

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Datenschutz-Tipps für dich

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Im digitalen Zeitalter geben Kinder und Jugendliche viele persönliche Daten und Informationen preis. Das HanisauLand-Plakat gibt praktische Tipps, wie die eigenen Daten geschützt werden können.

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Schriftenreihe
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Digitale Ethik

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Digitale Technologien sind funktionale Errungenschaften. Wie stark aber greift ihre Nutzung ethisch und moralisch in verschiedenste Lebensbereiche ein? Das Buch setzt sich mit Fragen zur Digitalen…

Jan Rau forscht am Leibniz-Institut für Medienforschung │Hans-Bredow-Institut in Hamburg. Rau ist für das (Social) Media Observatory des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt tätig. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit digitalen Echokammern und gesellschaftlicher Polarisierung, der Manipulation von öffentlicher Meinung im Internet und rechten Bewegungen im Netz.