Der Begriff setzt sich zusammen aus den griechischen Worten „idea“ (zu Deutsch „Idee“) und „logos“ („Lehre“) und bedeutet demnach wörtlich „Ideenlehre“. Alltagssprachlich wird der Begriff oft abwertend als Vorwurf benutzt, dass bestimmte Anschauungen und Überzeugungen der Realität widersprächen. Als Fachbegriff versteht man unter „Ideologie“ ein zusammenhängendes System von Weltsichten, Normen, Werten und Vorstellungen, etwa über das Funktionieren menschlicher Gesellschaften.
Ideologien dienen häufig der Identitätsstiftung und dem Zusammenhalt von Gruppen. Politische Bewegungen berufen sich oft auf Ideologien und begründen mit ihnen politische Forderungen und Handlungen. Genau dies – die Beeinflussung der gesellschaftlichen Realität – ist in der Regel ein wichtiges Ziel von Ideologien.
Die Beschäftigung mit Ideologien nimmt einen großen Raum in der Philosophie und später auch der Politikwissenschaft ein, insbesondere seit Beginn der Aufklärung etwa im 18. Jahrhundert, deren Ziel es war, rationales Denken als Norm zu etablieren. Die Aufklärung hat dabei keine geschlossenen Systeme, sondern ist voller Widersprüche. Sie möchte positive Wahrheiten anbieten.
Kritik hingegen impliziert die Abwesenheit von inhaltlichen Aussagen. Sie ist eine Methode, mit Sachverhalten und Aussagen umzugehen, um das Falsche aufzudecken. Die sogenannte Ideologiekritik wurde maßgeblich von den politischen Philosophen Karl Marx und Friedrich Engels geprägt, denen zufolge die in einer Gesellschaft vorherrschende Ideologie stark durch die Interessen der dominierenden gesellschaftlichen Gruppen bestimmt ist. Man kann „Ideologiekritik“ definieren als die Zurückführung politischer oder weltanschaulicher (= ideologischer) Positionen auf sozioökonomische Machtverhältnisse und Interessenlagen.
Manche Ideologien teilen Strukturmerkmale mit extremistischem Denken. Dies gilt beispielsweise für den Kommunismus bzw. den „wissenschaftlichen Sozialismus“ (Lenin). Sie zeichnen sich oft durch ein striktes Schwarz-Weiß- und Freund-Feind-Denken aus, wegen ihres Heilsversprechens werden sie gelegentlich auch „politische Religionen“ genannt. Eine relativ junge Ideologie ist der Islamismus. Dem politischen Philosophen Karl Popper zufolge haben bestimmte Ideologien, etwa der Nationalsozialismus, einen besonders totalitären Charakter.