Bei dem Begriff „Alt-Right“ (zu Deutsch „Alternative Rechte“) handelt es sich um eine Selbstbezeichnung ultrarechter Aktivistinnen und Aktivisten in den USA. Ihr Ziel ist es, die angebliche Überlegenheit der weißen, christlich geprägten Bevölkerung zu sichern und diese vor einer multikulturellen Gesellschaft zu „schützen“. Sie wenden sich gegen soziale Gerechtigkeit, „politische Korrektheit“ und Migration. Die Alt-Right-Bewegung fungiert damit als Bindeglied zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus.
Ideologisch ist die Alt-Right mit der Identitären Bewegung in Europa vergleichbar. Sie versucht, rechtsextreme Themen für breite gesellschaftliche Kreise und insbesondere Jugendliche anschlussfähig zu machen.
Bekannt wurde der Begriff 2008 erstmals durch den US-Rechtsextremisten Richard Spencer, der 2010 ein gleichnamiges Onlinemagazin gründete. Weltweite Aufmerksamkeit erhielt die Alt-Right ab 2016 während des US-Präsidentschaftswahlkampfs. In dem Republikaner Donald Trump sahen die Alt-Right-Aktivistinnen und -Aktivisten ihren Wunschkandidaten und unterstützten ihn nach Kräften.
Bei dem von Falschmeldungen und Unterstellungen geprägten Wahlkampf zeigte sich die Internet-Schlagkraft der zahlenmäßig kleinen Gruppe. Sie verfolge ein Konzept der „Metapolitik“, wie die Wochenzeitung Die Zeit analysierte; darunter versteht man den Versuch, gesellschaftliche Veränderungen durch einen Wandel der Kultur zu erreichen, durch ein allmähliches Besetzen und Umdeuten von Begriffen, zum Beispiel über eigene Massenmedien.
Als wichtigstes Medium der Szene gilt Breitbart News Network. Das Agitationsfeld seiner Anhängerinnen und Anhänger sind vor allem soziale Netzwerke und Onlineforen, in denen Breitbart mit Kommentaren, Memes und Videos seine Themen platzieren. Politische Gegnerinnen und Gegner – auch in den eigenen Reihen – werden dabei scharf attackiert, beleidigt und lächerlich gemacht. Als Markenzeichen und internationales Symbol der Alt-Right gilt spätestens seit 2016 die Meme-Figur „Pepe der Frosch“.