Der "Thüringer Heimatschutz" (THS) war die mitgliederstärkste und militanteste Neonazigruppierung Ostdeutschlands und fungierte als wichtige Schnittstelle zwischen der gewaltbereiten Neonazi-Szene und der
Der THS wurde zwar nie offiziell aufgelöst, faktisch existiert er aber heute nicht mehr. In den Blick der Öffentlichkeit geriet er erneut nach dem Auffliegen der Terrorgruppe
Die Aktivitäten des Thüringer Heimatschutzes reichten von der Organisation von Aufmärschen und Konzerten über das Verteilen von Propaganda und Sammeln von Waffen bis zu brutalen Angriffen auf politische Gegner. Bei einer Durchsuchung des THS-Zentrums in Heilsberg 1997 entdeckten die Ermittler das bis dahin größte rechtsextreme Waffenlager Thüringens: Neonazi-Propaganda, Schreckschusspistolen, Schlagstöcke, Messer, Äxte und fast einhundert selbstgebaute Stichwaffen wurden sichergestellt.
Der Thüringer Heimatschutz war eng mit der NPD verknüpft. Im Jahr 1999 begannen THS-Mitglieder gezielt in die NPD einzutreten, vermutlich, um sich auf ein mögliches Verbot des THS vorzubereiten. Zeitweise waren vier der elf Thüringer NPD-Kreisvorsitzenden THS-Mitglieder. Im NPD-Landesverband waren sieben Sitze mit THS-Mitgliedern besetzt. Gleichzeitig war der THS durchsetzt von V-Leuten des Verfassungsschutzes. Bis zu 40 Neonazis lieferten den Sicherheitsbehörden interne Informationen. Auch der Anführer des THS, Tino Brandt, arbeitete für den Verfassungsschutz. 1999 war er als NPD-Landespressesprecher aktiv und stieg ein Jahr später zum stellvertretenden Landesvorsitzenden auf.