Thor Steinar ist eine Modemarke aus Brandenburg, die in der Neonaziszene äußerst beliebt ist. Sie wurde 2002 von Axel Kopelke aus Königs Wusterhausen registriert und gehört seit 2003 der Mediatex GmbH. Erfolgte der Vertrieb der Kleidung in den Anfangsjahren fast ausschließlich über rechtsextreme Läden und Versandhäuser, gibt es sie heute zum Teil auch in nicht-rechten Geschäften. Zudem unterhält Mediatex in mehreren deutschen Städten eigene Thor-Steinar-Läden. Die Firma verzeichnete mehrfach Jahresumsätze von weit über einer Million Euro.
Die Motive auf den Kleidungsstücken verbinden germanische Runen, völkische Symbolik, Gewaltästhetik und Anspielungen auf die NS-Zeit. Zweideutige T-Shirt-Aufdrucke wie "Wüstenfuchs", "Ski Heil" oder "Kontaktfreudig" mit Blutspritzern im Schriftzug tragen zur Beliebtheit im rechtsextremen Milieu bei.
Das Runenlogo von Thor Steinar war zeitweilig in mehreren Bundesländern verboten, nachdem ein Gericht 2004 darin das verbotene NS-Symbol der Wolfsangel erkannte. Säckeweise wurde damals Thor-Steinar-Kleidung von der Polizei sichergestellt. Nach langen juristischen Auseinandersetzungen wurde das Verbot des Logos später wieder aufgehoben.
2009 stieg ein arabischer Investor als Geschäftsführer in die Mediatex GmbH ein, was zu einzelnen Boykott-Aufrufen in der rechten Szene führte. Der Beliebtheit der Thor-Steinar-Klamotten konnte das allerdings nicht schaden. Mitte 2010 übernahm schließlich Marco Waespe die Geschäftsführung der Mediatex GmbH.
Derzeit ist das Tragen von Thor Steinar im Deutschen Bundestag, im Landtag Mecklenburg-Vorpommern und in zahlreichen Fußballstadien verboten. Bei Amazon und eBay ist der Handel mit Thor-Steinar-Produkten untersagt. Gegen die Ladengeschäfte der Marke gibt es regelmäßig zivilgesellschaftliche Proteste und Demonstrationen.