Unter Rechtspopulismus versteht man eine politische Strategie, die autoritäre Vorstellungen vertritt und verbreitete rassistische Vorurteile ausnutzt und verstärkt. In vielen europäischen Staaten sind rechtspopulistische Parteien sehr erfolgreich.
Als Kern von Populismus bezeichnen Politikwissenschaftler eine demagogische Argumentation, die "den kleinen Mann" oder "das einfache Volk" gegen "das Establishment" oder "die da oben" stellt. Als Feind können Regierungsapparate, Konzerne, Parteien oder Lobbyverbände dienen. Solche Argumente sind sowohl von links als auch von rechts denkbar. Rechtspopulisten aber grenzen die "Wir-Gruppe" nicht nur nach oben, sondern auch strikt nach außen ab, beispielsweise gegen andere ethnische oder religiöse Gruppen (in Deutschland meist gegen Türken oder gegen Muslime). Soziale Missstände und Kriminalität versuchen sie durch rassische oder kulturelle Besonderheiten zu erklären. Pro Köln beispielsweise verknüpft gern Kriminalität und "Zigeuner".
Oft wird der Begriff "Rechtspopulismus" verwendet, um eine gemäßigte oder modernisierte Form von
Um sich vom Rechtsextremismus abzugrenzen, betonen Rechtspopulisten gern ihre Verfassungstreue – doch stellen sie in ihrer Agitation Grundwerte wie Menschenwürde, Gleichheit, Minderheitenschutz, Diskriminierungsverbot usw. in Frage.
In etlichen Staaten Westeuropas spielen rechtspopulistische Parteien seit gut zwanzig Jahren eine wichtige Rolle – so die FPÖ in Österreich, der Front National in Frankreich oder Vlaams Belang (früher Vlaams Blok) in Belgien –, und in jüngerer Zeit auch in den neuen osteuropäischen Demokratien. Die Übergänge zum Rechtsextremismus und auch zu Gewalttätern sind oft fließend. Beispielsweise erschoss im Mai 2006 ein junger Mann aus dem Umfeld des Vlaams Belang in Antwerpen auf offener Straße mehrere Migranten.
In Deutschland hingegen blieben rechtspopulistische Parteien lange relativ bedeutungslos. Den größten Erfolg verzeichnete 2001 die Partei Rechtsstaatlicher Offensive des Hamburger Amtsrichters Ronald Schill bei der dortigen Bürgerschaftswahl mit fast 20 Prozent der Stimmen. Auf lokaler Ebene gelangen etwa der