National Socialist Hardcore (NSHC) ist ein von Neonazis erfundener Kunstbegriff, der eine rechtsextreme Musikrichtung bezeichnet. Es handelt sich um die Aneignung des links-alternativ geprägten "Hardcore"-Musikstils, der in den 1980er Jahren in den USA als schnellere, härtere und aggressivere Variante des Punkrock entstanden war. Trotz der klar antirassistischen Haltung des Hardcore bot die Betonung von Männlichkeit, Aggressivität und Überlegenheitsgefühl durch einige Hardcore-Bands ideologische Anknüpfungspunkte nach rechtsaußen.
In den USA entstanden Anfang der 1990er erste rechtsextreme Bands, die den Hardcore-Sound adaptierten. US-Gruppen wie "Aggravated Assault" und "Blue Eyed Devils" brachten auf Tourneen den Musikstil auch nach Deutschland. Er ist gekennzeichnet durch extrem schnelles Schlagzeug, harte Gitarrensounds und bis zur Unverständlichkeit geschriene Texte. Die Beliebtheit von NSHC in der deutschen Neonazi-Szene ist mit dem Aufkommen der
Der Musikstil spiegelt die pop-kulturelle Modernisierung im Auftreten des rechtsextremen Spektrums wider. Attraktiv erscheinende Elemente der nicht-rechten Hardcore-Szene wie Kleidung, Tätowierungen und Piercings bis hin zum sogenannten Straight-Edge-Lebenstil (zu dem u.a. der Verzicht auf Drogen gehört) werden übernommen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz geht davon aus, dass sich inzwischen rund 15 Prozent der knapp 190 rechtsextremen Bands in Deutschland der Musikrichtung NSHC zurechnen. Bekannteste Vertreter des Genres sind "Brainwash", "Moshpit", "Painful Awakening", "Path of Resistance" und "Racewar". Auch international sind deutsche NSHC-Gruppen gefragt. Regelmäßig treten sie in europäischen Nachbarländern und sogar in Moskau auf.
Zum Weiterlesen:
»We play NS-Hardcore«