Landser ist der Name einer der wohl bekanntesten Neonazi-Bands in Deutschland. Die Gruppe wurde 1992 in Berlin gegründet und arbeitete bis zu ihrer Auflösung 2003 stets konspirativ: CDs wurden im Ausland hergestellt, Konzerte nicht öffentlich beworben. 2003 wurde die vier Landser-Musiker als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung nach §129 StGB verurteilt. Sie erhielten Geld- und Haftstrafen. Aufgrund ihrer gewaltverherrlichenden Texte genießt Landser bis heute Kultstatus in der rechtsextremen Szene.
Prominentestes Mitglied der Band war Michael Regener (Jg. 1965), Spitzname Lunikoff. Während seiner Haftzeit marschierte die
Der Begriff Landser hat in der rechtsextremen Szene allerdings noch weitere Bedeutungen. Als eine verkürzte Form von Landsknecht bezeichnet der inzwischen veraltete Begriff Soldaten. Für jenen Teil der rechtsextremen Szene, der die NS-Zeit glorifiziert, ist der Landser das Idealbild des Wehrmachts- und SS-Soldaten. Der Mythos stets ehrbarer und heldenhafter deutscher Soldaten wird von Rechtsextremen gepflegt, um hitlerdeutsche Kriegsverbrechen zu relativieren oder zu bestreiten. In Neonazi-Versänden finden sich von T-Shirts über Poster bis hin zu Statuen und Handtüchern Dutzende Artikel mit NS-Propaganda-Bildern von Landsern im Kriegseinsatz.
"Der Landser" war darüber hinaus eine umstrittene Zeitschriftenreihe der Bauer Media Group. Seit 1957 bot das wöchentlich erscheinende Heft glorifizierende Schilderungen des Zweiten Weltkriegs und zeichnete das Bild einer sauberen Wehrmacht. So ergab eine Studie des Simon Wiesenthal Centers, dass von 29 angeblichen Helden, die in Landser-Geschichten auftauchten, 24 nachweislich an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Die Auflage bewegte sich anfangs im sechs-, am Ende immerhin noch im fünfstelligen Bereich. Nach langen Protesten wurde die Reihe im Herbst 2013 eingestellt.
Zum Weiterlesen:
Artikel zu Landser