Unter Islamfeindlichkeit versteht man die Abwertung und Ablehnung von Menschen muslimischen Glaubens, ihrer religiösen Praktiken und Kultur(en). Andere Begriffe hierfür sind Islamophobie oder anti-muslimischer Rassismus.
Islamfeindlichkeit ist ein relativ junges Phänomen. Zwar tauchten islamfeindliche Einstellungen bereits im Mittelalter zur Zeit der Kreuzzüge und der Konfrontation von Christentum und Islam sowie in den Türkenkriegen auf, und diese werden auch bis heute immer wieder als Bezugspunkte in islamfeindlichen Diskursen genutzt. Doch die moderne Islamfeindlichkeit entwickelte sich erst nach der Einwanderung von Menschen aus islamisch geprägten Ländern in westliche Staaten, dem Zusammenbruch des Ostblocks und damit dem Verschwinden des Kommunismus als Hauptgegner des Westens sowie dem Erstarken des Islamismus und des islamistischen Terrorismus (vor allem nach dem 11. September 2001). Bei etlichen rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien haben "die Muslime" und "der Islam" inzwischen frühere Feindbilder wie Gastarbeiter, Asylbewerber oder Wirtschaftsflüchtlinge in den Hintergrund gedrängt. Gesellschaftliche Konflikte etwa um das Tragen von Kopftüchern oder den Bau von Moscheen werden von ihnen zugespitzt, ideologisch aufgeladen und für Propagandazwecke genutzt.
Das Wort Islamophobie wurde 1997 durch einen Report des britischen Runnymede Trust einem breiteren Publikum bekannt. Er formulierte acht Charakteristika, beispielsweise die Wahrnehmung des Islam als als grundsätzlich andersartig und unvereinbar mit anderen Religionen oder westlichen Kulturen, als rückständig, gewalttätig, irrational, primitiv, aggressiv und dem Westen unterlegen.
Wie andere Formen
Islamfeindlichkeit äußert sich in verbaler Abwertung von Menschen muslimischen Glaubens (privat oder auch öffentlich, etwa in Politikerreden oder Büchern), in Diskriminierungen beispielsweise bei der Arbeits- und Wohnungssuche und nicht zuletzt in Gewalt. So wurde 2009 in Dresden die 31-jährige Marwa el-Sherbini von einem 28-jährigen