Die Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. (HNG) war bis zu ihrem Verbot 2011 mit rund 600 Mitgliedern eine der wichtigsten neonazistischen Organisationen in Deutschland. Ziel des 1979 gegründeten eingetragenen Vereins waren zum einen die Betreuung und Unterstützung rechtsextremer Häftlinge in der Untersuchungs- und Strafhaft sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Zum anderen verstand sich die HNG als Sammelbecken für das gesamte rechtsextreme und neonazistische Spektrum und hatte eine integrierende Funktion innerhalb der oft von Machtkämpfen und Egozentrik geprägten Szene. Unter dem Motto "drinnen wie draußen eine Front" war die HNG ein wichtiges Bindeglied zwischen rechtsextremen Parteien wie
Inhaftierte Neonazis bezeichnete die HNG als "politische Gefangene" bzw. "nationale Gefangene". In den "Nachrichten der HNG", einem monatlich erscheinenden Rundbrief, wurden Namenslisten dieser Inhaftierten veröffentlicht. Die HNG versorgte sie mit Propagandamaterial und unterstützte sie mit Geld, Brieffreundschaften und Kontakten nach außen. Bei Strafprozessen vermittelte die HNG unter anderem "nationale" Rechtsanwälte und betreute vereinzelt auch angeklagte Neonazis in Hauptverhandlungen. Damit sollten der Zusammenhalt der Neonazibewegung gestärkt und Aussagen bzw. Ausstiege vermieden werden.
Die HNG unterhielt auch Kontakte zur rechtsterroristischen Szene. So befand sich die Telefonnummer der langjährigen HNG-Vorsitzenden Ursula Müller aus Mainz-Gonsenheim im Adressbuch des