Der Begriff "Faschismus" war ursprünglich die Eigenbezeichnung einer rechtsextremen Bewegung im Italien der 1920er bis -40er Jahre. Später wurde er zum Oberbegriff für nationalistische und anti-liberale Regime, die nach dem Ersten Weltkrieg in ganz Europa entstanden waren. In dieser Tradition werden noch heute viele rechtsextreme Ideologien oder Bewegungen pauschal als "faschistisch" bezeichnet.
Der Begriff ist abgeleitet von "fascio", italienisch für "Bund" oder "Bündel"; das Logo der Faschisten war ein Rutenbündel, das die Stärke und Überlegenheit einer Gemeinschaft gegenüber Einzelnen symbolisieren sollte. Aus den ab 1919 gegründeten Kampfbünden ("Fascio di combattimento") formte Benito Mussolini 1921 die Faschistische Partei Italiens mit ihm als autoritärem Führer. Sie kämpfte mit aggressiver Propaganda und offenem Straßenterror gegen Sozialismus und Kommunismus.
Nach einem martialisch inszenierten "Marsch auf Rom" stürzte Mussolini 1922 die italienische Regierung. In den Folgejahren baute er durch Auflösung der übrigen Parteien, Gleichschaltung der Justiz, Aufhebung von Bürgerrechten und Pressefreiheit sowie politischen Morden eine Einparteiendiktatur auf. In den 1920er und 1930er Jahren entstanden in vielen europäischen Ländern faschistische Bewegungen, etwa in Spanien, Ungarn, Rumänien oder Kroatien.
Der italienische Faschismus verband rechte und eher linke Elemente, einen extremen
Zwischen den Diktaturen Mussolinis und Hitlers gab es deutliche Parallelen, etwa die autoritäre Führerfigur. In der Linken und vor allem in der DDR wurde Faschismus als Synonym für den Nationalsozialismus gebraucht (eine solche Gleichsetzung ist aber in der Wissenschaft umstritten). Auch in der Umgangssprache ist oft von "faschistisch" die Rede, wenn eigentlich "rechtsextremistisch" gemeint ist. Analog dazu richtet sich der Antifaschismus (kurz: Antifa) generell gegen rechtsextreme Ideologien und Aktivitäten.