Das Thema Europafeindlichkeit wird seit einigen Jahren massiv von Interner Link: Rechtsextremen und Interner Link: Rechtspopulisten für den Wahlkampf genutzt. Während Europakritiker, die es in allen politischen Lagern gibt, konkrete Probleme der Europäischen Union beispielsweise bei Gesetzgebung, Wirtschaft, Finanzen oder Flüchtlingspolitik monieren und Vorschläge zur Verbesserung einreichen, lehnen Europafeinde den Europäischen Gedanken grundsätzlich ab. Sie fordern beispielsweise eine Rückkehr zum starken Nationalstaat, eine Schließung der Grenzen und die Abschaffung der Gemeinschaftswährung Euro. Die EU wird nicht nur als überstaatliche Institution abgelehnt, sondern auch die in den EU-Verträgen verankerten Werte Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Einhaltung der Menschenrechte.
Bereits 2011 startete die Interner Link: NPD die Wahlkampf-Kampagne "Raus aus dem Euro – Nein zur EU-Diktatur!". Im Bundestagswahlkampf 2013 war Europafeindlichkeit eines der Hauptthemen der Partei. Die Ablehnung Europas durch die NPD basiert im Wesentlichen auf ihrer Interner Link: völkischen Ideologie. Sie wirft der EU vor, die "Homogenität des deutschen Volkes" zu gefährden und Deutschland daran zu hindern, seine eigenen Interessen zu verfolgen. 2012 bezeichnete der sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel im NPD-Parteiorgan Interner Link: Deutsche Stimme die Europapolitik der Bundesregierung als "Hochverrat" und "Frontalangriff" auf die "deutsche Volksgemeinschaft".
Bei Teilen der Bevölkerung ist diese radikale Ablehnung Europas durchaus anschlussfähig. In einigen europäischen Nachbarländern konnten rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien mit einem Anti-EU-Wahlkampf in der Vergangenheit viele Stimmen erlangen.