Blood&Honour (B&H) ist eines der wichtigsten internationalen neonazistischen Netzwerke mit sogenannten Divisionen in ganz Europa, Nord- und Südamerika und Australien. Gegründet wurde Blood&Honour 1987 in Großbritannien von Ian Stuart Donaldson, dem 1993 verstorbenen Sänger der neonazistischen Band "Skrewdriver". Der Name bezieht sich auf die NS-Parole "Blut und Ehre", die zum einen die Losung der Hitler-Jugend war und zum anderen Bezug nimmt auf eines der Nürnberger Rassengesetze von 1935 – das sogenannte "Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre". Die genaue Zahl der Blood&Honour-Mitglieder ist nicht bekannt. Ein B&H-Internetforum, das im Jahr 2008 gehackt wurde, hatte zum damaligen Zeitpunkt mehr als 30.000 Nutzer.
Die deutsche Division von Blood&Honour formierte sich 1994 in Berlin und hatte zum Zeitpunkt ihres Verbots sechs Jahre später rund 250 Mitglieder, die sich als Elite der Neonazibewegung in der Tradition der SS verstanden. Die politischen Ziele der Division waren in Anlehnung an das Parteiprogramm der NSDAP in einem "25-Punkte-Programm" formuliert. Die Division organisierte in den 1990er Jahren mehrere hundert neonazistische Konzerte mit Tausenden von Zuschauern. B&H-Mitglieder waren für die Produktion und den Vertrieb zahlreicher indizierter neonazistischer CDs verantwortlich und trugen in den 1990er und 2000er Jahren entscheidend zur Entstehung einer extrem rechten Erlebniswelt und neonazistischen Bewegung jenseits von Parteien wie der
Lange wurde Blood&Honour auf ein Netzwerk zur Verbreitung von NS-Propaganda durch Musik reduziert. Inzwischen ist bekannt, dass etliche Unterstützer der Terrororganisation
Bis zu ihrem Verbot am 14. September 2000 durch den damaligen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) gehörte die deutsche Division zu den aktivsten weltweit. Mit Konzerten in Deutschland und im angrenzenden Ausland sowie CDs unter dem Motto "Trotz Verbot nicht tot" und unter wechselnden Namen wie "Division 28" oder "Furchtlos und Treu" ist das Netzwerk weiter aktiv.
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»Europa rockt völkisch«