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Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V. | Rechtsextremismus | bpb.de

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Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.

Klaudia Tietze

/ 3 Minuten zu lesen

Der Verein "Mach meinen Kumpel nicht an" ist eine gewerkschaftliche Initiative gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus. Seine Mitglieder setzen sich ein für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und ein interkulturelles Miteinander.

Der Sonderpreis DGB Jugend NRW der Preisverleihung "Gelbe Hand 2011/2012" ging an Schülerinnen und Schüler des Eduard-Spranger-Berufskollegs aus Hamm. (© Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.)

"Wenn wir in einer offenen und von Akzeptanz geprägten Gesellschaft und Arbeitswelt leben möchten, müssen wir selber aktiv werden" – dieses Motto wird bei jedem öffentlichen Auftritt des Kumpelvereins wiederholt und beschreibt seine Ziele am besten. Der Verein wurde 1986 von Gewerkschaften gegründet. Vorbild war die französische Kampagne "SOS Racisme", die 1984 entstanden war, als die rechtsextreme Partei Front National in das Europäische Parlament einzog. Der Kumpelverein übernahm das Logo der Kampagne: eine gelbe Hand, worauf der Slogan "Mach meinen Kumpel nicht an! ("Touche pas à mon pote!") steht. Innerhalb weniger Monate wurde die gelbe Hand nicht nur zum gewerkschaftlichen Symbol, sondern zum bundesweiten Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus.

Seit mittlerweile 28 Jahren setzt sich der Verein dafür ein, dass der Kampf gegen Rassismus und für Gleichbehandlung in Betrieben und Berufsschulen präsent ist. Mit einem vielfältigen Angebot motiviert er Beschäftigte, Azubis und BerufsschülerInnen, selber aktiv zu werden und ein Zeichen für gleiche Rechte für alle zu setzen. Der Verein bietet Beratung und Materialien und unterstützt damit gewerkschaftliche Gruppen bei ihren Aktivitäten und Kampagnen. Mit seiner Arbeit trägt er dazu bei, das gewerkschaftliche Engagement gegen Rassismus öffentlich sichtbar zu machen.

Der Kumpelverein arbeitet vor allem präventiv. Zu seinen Kernaktivitäten gehören der Newsletter, der Wettbewerb "Gelbe Hand", die Good-Practice-Datenbank und die Herbst-Veranstaltung:

  • Der Newsletter "Aktiv + Gleichberechtigt" zeigt anhand von Beispielen aus der betrieblichen Arbeit, Gewerkschaftsarbeit sowie des Kumpelvereins selbst, wie man sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus und für Gleichbehandlung stark machen kann. Jedes Jahr erscheinen zehn Ausgaben als E-Mail-, Online- und Printversion. Der Newsletter hilft Akteuren aus der Arbeitswelt, sich zu vernetzen, und gibt ihnen Anregungen, wie in Betrieben die Arbeit gegen Rassismus, Rechtsextremismus und für Gleichbehandlung insbesondere von Menschen mit Migrationshintergrund verankert und umgesetzt werden kann.

  • Der Wettbewerb "Die Gelbe Hand" wird jährlich ausgeschrieben. Damit will der Verein Auszubildende, BerufsschülerInnen und die Gewerkschaftsjugend motivieren, sich mit Rassismus, Rechtsextremismus und Gleichbehandlung in der Arbeitswelt auseinanderzusetzen und das Thema stärker im Betrieb bzw. in der Berufsschule aufzugreifen. Die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernehmen die Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften und die MinisterpräsidentInnen der Bundesländer. Die Teilnehmer können ihre Darstellungsform frei wählen. Sie sollen einen kreativen Zugang zum Thema finden und dadurch couragiertes Handeln erfahrbar machen. Es bieten sich eine Fülle von Möglichkeiten, z.B. öffentliche Aktionen, Filme, Fotostorys, Computerspiele, Animationen. Die besten Beiträge würdigt der Kumpelverein auf einer feierlichen Preisverleihung mit Vertretern aus Gewerkschaften und Politik.

  • Die Good-Practice-Datenbank beinhaltet gute Beispiele aus Gewerkschaften, Betrieben und Berufsschulen gegen Rassismus, Rechtsextremismus und für Gleichbehandlung. Sie bietet Unterstützung für alle, die selber aktiv werden möchten und nach Anregungen suchen. Zum anderen liefert sie eine Sammlung von Materialien, z.B. Bildungsunterlagen, Filme und Plakate, die für eigene Aktionen genutzt werden können. Da erzählt die Rheinbahn zum Beispiel von den Haltestellenschildern, die aus einem Projekt hervorgegangen sind und die nun bei Veranstaltungen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Düsseldorf aufgestellt werden. Mit der Aufschrift "Haltestelle der Vielfalt. Die Linie der interkulturellen Verständigung” macht setzt die Rheinbahn ein Zeichen – nicht nur für die bis zu 35 Millionen Fahrgäste ausländischer Herkunft, die jährlich die Rheinbahn benutzen. Eine Schülergruppe des Mildred-Scheel-Berufskollegs in Solingen dagegen hat 2012 in einem Dokumentarfilm über den Rassismus und Ethnozentrismus gedreht, denen die Schüler im Alltag überall ausgesetzt sind – um das Alltagsbewusstsein aufzurütteln und Rassismus aufzudecken.

  • Die Herbst-Veranstaltung des Kumpelvereins findet jedes Jahr statt. Sie wirft einen näheren Blick auf bestimmte Aspekte der Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit insbesondere in der Arbeitswelt.

Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V.
Hans-Böckler-Straße 39
40476 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 43 01-193
Fax: 0211 / 43 01-134
E-Mail: E-Mail Link: info@gelbehand.de
Externer Link: www.gelbehand.de
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Dr. Klaudia Tietze ist Geschäftsführerin des Vereins "Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V."