Der Begriff Autoritarismus wird sowohl in der Politikwissenschaft als auch in der Sozialpsychologie verwendet. Politologen verstehen darunter eine diktatorische Herrschaftsform, die anders als der diktatorische Totalitarismus häufig ein gewisses Maß an Pluralismus zulässt. Als wichtigstes Merkmal autoritärer Staatsformen gilt das Fehlen grundlegender Ideologien; stattdessen wird auf vermeintlich ewigwährende, allgemeine Wertvorstellungen sowie traditionelle Sittenmuster zurückgegriffen.
In der Sozialpsychologie bezieht sich Autoritarismus auf die Persönlichkeitsstruktur von Individuen; der Begriff bezeichnet hier also eine Charaktereigenschaft. Er wurde maßgeblich durch Theodor W. Adorno und sein 1950 erschienenes Buch "Die Autoritäre Persönlichkeit" geprägt. Der Autoritarismus ist eine antidemokratische und antipluralistische Einstellung und bejaht feste Hierarchien und pauschalen Gehorsam. Autoritäre Persönlichkeiten sind dominant und unterwürfig zugleich: Einerseits fordern sie eine strikte Unterordnung unter Ranghöhere, andererseits herrschen und unterdrücken sie selbst gern und legen gegenüber schwächeren oder als "minderwertig" empfundenen Personen ein abwertend-aggressives Verhalten an den Tag.
Autoritäre Charaktere gelten als besonders anfällig für