Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Danach kann nicht mehr gewählt werden. Die Wahlzettel werden aus den Wahlurnen geholt. Dann werden die Stimmen ausgezählt.
Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Danach kann nicht mehr gewählt werden. Die Wahlzettel werden aus den Wahlurnen geholt.
Dann werden die Stimmen ausgezählt. Im Fernsehen laufen am Abend Sendungen zur Bundestagswahl. Dort werden Hochrechnungen gezeigt. Eine Hochrechnung zeigt ein geschätztes und berechnetes Ergebnis. Das geschätzte Ergebnis verändert sich immer wieder. Im Laufe des Abends werden immer mehr Stimmen ausgezählt. Die Hochrechnung wird immer genauer.
Einen Tag nach der Bundestagswahl erfahren Sie das endgültige Ergebnis der Wahl. Sie können sich im Internet, im Fernsehen oder in der Zeitung informieren.
Die Zweitstimme entscheidet, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag bekommt. Hat eine Partei in Deutschland viele Stimmen, bekommt sie viele Sitze. Parteien mit weniger Stimmen bekommen weniger.
Die 630 Sitze im Bundestag werden auf eine bestimmte Art verteilt. Bei der der Verteilung sind die Bundesländer wichtig. Große Bundesländer schicken mehr Abgeordnete in den Bundestag als kleine Bundesländer.
In jedem Bundesland ist dann wichtig, wie viele Stimmen die Parteien bekomme haben.
Zum Beispiel hat eine Partei in einem Bundesland so viele Stimmen, dass sie 10 Sitze für den Bundestag bekommt.
Dann ist zuerst wichtig: Wie viele Direktkandidaten und Direktkandidatinnen hat die Partei in den Wahlkreisen bekommen?
Vielleicht haben drei Direktkanditaten in ihrem Wahlkreis gewonnen. Diese dürfen dann zuerst in den Bundestag. Dann sind noch 7 Sitze übrig. Diese werden an die Kandidaten und Kandidatinnen der Landesliste verteilt.
Vielleicht hat eine Partei nur wenige Zweitstimmen bekommen. Aber die Partei hat viele Wahlkreise gewonnen.
Dann dürfen die Wahlkreisabgeordneten in den Bundestag, die in ihrem Wahlkreis am höchsten gewonnen haben. Manche Direktkandidaten bekommen dann vielleicht keinen Sitz im Bundestag
Wenn mindestens 5 % aller Wähler und Wählerinnen mit ihrer Zweitstimme die Partei X gewählt haben, bekommt die Partei X Sitze im Bundestag. Haben weniger als 5 % der Wähler und Wählerinnen mit ihrer Zweitstimme die Partei X gewählt, bekommt die Partei X keine Sitze im Bundestag. Die Zweitstimmen einer Partei zählen nur, wenn die Partei von allen Zweitstimmen mindestens 5 % bekommen hat.
5% bedeutet: 5 von 100 Wählern haben die Partei gewählt. Hat die Partei nicht 5% der Stimmen bekommen, bekommt sie keine Sitze im Bundestag. Das nennt man: 5-Prozent-Hürde.
Für die 5-Prozent-Hürde gibt es eine Ausnahme: Eine Partei hat in 3 Wahlkreisen die meisten Erststimmen bekommen. Dann zählen auch ihre Zweitstimmen.
Für die 5%-Hürde gibt es einen Grund: Je mehr Parteien im Bundestag sind, desto schwerer können Entscheidungen getroffen werden. Mit zu vielen kleinen Parteien gibt es sehr viele Meinungen. Wenn alle etwas anderes wollen, ist es schwierig sich zu einigen. So ist es auch schwer eine stabile Regierung zu haben.
Nach der Wahl bilden sich Fraktionen im Bundestag. In einer Fraktion sind die Abgeordneten aus einer Partei oder die Abgeordneten mit ähnlichen Zielen.
Die Abgeordneten des Bundestags stimmen über wichtige Fragen ab. Die Fraktionen im Bundestag wollen bei Abstimmungen gewinnen. Die Fraktionen wollen möglichst viele ihrer Ziele erreichen. Sie brauchen dazu viele Abgeordnete, die so abstimmen, wie die Fraktion es will.
Vielleicht hat eine Fraktion die absolute Mehrheit im Bundestag. Absolute Mehrheit bedeutet: Über die Hälfte aller Abgeordneten gehören zu dieser Fraktion. Das kommt aber sehr selten vor. Eine Fraktion mit absoluter Mehrheit hat auch bei Abstimmungen die Mehrheit. Die Fraktion braucht sich keine andere Fraktion als Partner suchen. Sie kann Abstimmungen auch alleine gewinnen.
Meistens hat in Deutschland keine Fraktion die absolute Mehrheit: Dann sucht sich die Fraktion einen Partner. Nach der Bundestagswahl 2021 haben sich zum Beispiel die SPD, die Grünen und die FDP zur Zusammenarbeit verabredet. Man kann auch sagen: Sie haben eine Interner Link: Koalition gebildet.
Die Koalition hat im Bundestag dann meistens die absolute Mehrheit. Mehr als die Hälfte der Abgeordneten gehören zu der Koalition. Die Koalition kann dann Abstimmungen im Bundestag gewinnen. Die Koalition kann so auch die Mehrheit bei der Wahl des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin haben. Die Koalition bestimmt also, wer Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin wird.
Es kann aber auch eine Minderheitsregierung geben. Minderheitsregierung bedeutet: Die Koalition hat keine absolute Mehrheit im Bundestag.
Neben der Koalition gibt es im Bundestag auch eine Opposition. In der Opposition sind die Abgeordneten, die nicht zu der Koalition gehören. Das Wort Opposition bedeutet "entgegenstellen". Die Opposition ist oft anderer Meinung als die Bundesregierung. Sie schaut deshalb oft besonders genau hin, ob die Bundesregierung gut arbeitet. Sie hat die Aufgabe, die Arbeit der Regierung zu kontrollieren. Die Opposition kann auch zeigen, dass sie andere, bessere Lösungen hat. Sie kann deshalb auch einen Gegenvorschlag für ein Gesetz machen.
Eine starke Opposition ist für die Demokratie wichtig. Die Opposition sagt dann ihre Meinung im Bundestag. So hören die Bundesregierung und die Bürger und Bürgerinnen auch andere Meinungen, als die von der Koalition und der Bundesregierung. Der Wähler und die Wählerin kann dann bei der nächsten Wahl entscheiden, welche Meinung er oder sie besser findet.
Was bedeutet... eine Koalition
ist ein Zusammenschluss von zwei oder mehreren Fraktionen für eine festgelegte Zeit.
Fraktionen bilden eine Koalition, damit sie Abstimmungen im Bundestag gewinnen können. Bevor sich eine Koalition bildet, verhandeln die Parteien miteinander. Das nennt man Koalitionsverhandlungen.
Die Parteien diskutieren:
Können wir Deutschland zusammen regieren?
Welche Ziele verfolgen wir gemeinsam?
Wer soll Kanzler oder Kanzlerin werden?
Aus welchen Parteien sollen die Minister und Ministerinnen in der Regierung kommen?
Nach den Verhandlungen können sich die Parteien für oder gegen eine Koalition entscheiden. Wenn sich mehrere Parteien für eine Koalition entscheiden, schließen sie einen Koalitionsvertrag. Sie regieren Deutschland dann gemeinsam.
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