Die Terroristen sind aus dem Gaza-Streifen nach Israel gekommen.
Der Gaza-Streifen ist ein Gebiet am Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten. Die Menschen im Gaza-Streifen sprechen die arabische Sprache. Diese Menschen sind Palästinenser und Palästinenserinnen.
Die Terror-Gruppe Hamas hat die Macht im Gaza-Streifen. Die Hamas will den jüdischen Staat Israel beseitigen. Stattdessen will sie einen islamischen Staat der Palästinenser gründen. Für dieses Ziel kämpft die Hamas mit Gewalt und Terror. Hamas-Mitglieder haben viele Anschläge auf Israel verübt. Sie haben immer wieder Raketen auf das Land Israel geschossen.
Zwischen Israel und dem Gaza-Streifen gibt es eine Grenze. Dort stehen Mauern und Zäune. Israelische Soldaten bewachen die Grenze. Sie kontrollieren, wer nach Israel darf. Aber am 7. Oktober haben die Terroristen große Löcher in den Zaun gerissen. Das haben sie an vielen Stellen gleichzeitig getan. Dadurch konnten mehrere tausend Männer mit Waffen nach Israel kommen.
Die Terroristen haben verschiedene Orte im Süden von Israel überfallen. Sie sind in die Wohnhäuser gegangen und haben die Menschen umgebracht. Insgesamt haben die Terroristen an diesem Tag mehr als 1.400 Menschen getötet. Die meisten von ihnen waren Juden und Jüdinnen.
Die Angreifer haben auch ein Musik-Festival überfallen. Auf dem Festival haben viele junge Menschen gezeltet und gefeiert. Allein dort haben die Terroristen mehr als 250 Menschen umgebracht.
Extrem grausame Taten
Die Terroristen haben auch Menschen gefoltert. Die Taten waren extrem grausam. Die Täter wollten, dass ihre Opfer leiden. Und sie wollten, dass viele Menschen davon erfahren und Angst bekommen. Deshalb haben sie viele ihrer Taten gefilmt. Die Videos haben sie ins Internet gestellt und über Social Media verbreitet.
Vorsicht vor Bildern und Videos
Im Internet gibt es sehr viele grausame Bilder von den Terror-Angriffen. Wenn man sie sich anschaut, kann man große Angst bekommen. Es kann einem dann sehr schlecht gehen.
Es kann sein, dass man die Bilder lange nicht vergessen kann. Viele Menschen müssen immer wieder daran denken und leiden darunter. Man sollte sich deshalb gut überlegen: Will ich mir das ansehen? Es ist auch nicht gut, solche Bilder weiter zu verbreiten.
Was hilft: Mit Freunden und Familie über die Angst sprechen.
Die Terroristen haben auch mehr als 200 Menschen entführt. Sie haben diese Menschen als Geiseln genommen. Darunter sind auch Kinder und sehr alte Menschen. Die Hamas hat die Geiseln mit in den Gaza-Streifen genommen und dort versteckt.
Die Familien von den Geiseln wissen nicht, ob sie noch leben. Sie haben große Angst um ihre entführten Kinder, Eltern, Männer oder Frauen. Inzwischen hat die Hamas einige wenige Geiseln freigelassen. Aber die meisten sind immer noch gefangen.
Der Terrorangriff hat am 7. Oktober am frühen Morgen begonnen. Zuerst haben die Hamas-Kämpfer Israel mit sehr vielen Raketen beschossen. Gegen diese Raketen hat Israel ein Abwehr-System. Die meisten Raketen kommen nicht durch. Aber an diesem Tag hat die Hamas mehr als 2.000 Raketen auf Israel geschossen. Auch damit hat sie Menschen getötet.
Israel: Wir sind im Krieg
Der Terror-Angriff war ein Schock für Israel und für Menschen in der ganzen Welt. Der Präsident von Israel heißt Isaac Herzog. Er hat gesagt: Seit dem Holocaust sind noch nie so viele Juden an einem Tag getötet worden.
Der Holocaust war der organisierte Völkermord an Juden und Jüdinnen in der Zeit des Nationalsozialismus. Das war vor rund 80 Jahren. Die Täter waren die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen aus Deutschland. Sie haben mehr als 6 Millionen Juden und Jüdinnen umgebracht.
Israel als Schutz
Der Staat Israel ist nach dem Holocaust entstanden. Jüdische Politiker haben damals gesagt: Wir brauchen ein Land, wo Juden und Jüdinnen sicher leben können.
Der jüdische Staat entstand auf dem Gebiet Palästina. Vor langer Zeit gab es dort schon mal einen jüdischen Staat. Bevor der neue Staat Israel entstand, lebten in Palästina auch Juden. Die meisten Menschen im Land waren Palästinenser.
Schon vor dem Holocaust wurden Juden in vielen Ländern der Welt verfolgt, angegriffen und ausgegrenzt. Das nennt man Antisemitismus oder Judenfeindlichkeit.
Antisemitismus gibt es auch heute noch. Israel ist deshalb auch für viele Juden und Jüdinnen wichtig, die in anderen Ländern leben. Sie sagen: Israel gibt uns Sicherheit. Wir wissen: Dort können wir im Notfall hingehen, wenn wir wieder angegriffen werden. Auch diese Sicherheit hat der Anschlag vom 7. Oktober zerstört.
Die Regierung von Israel hat am 7. Oktober erklärt: Jetzt sind wir im Krieg. Wir müssen uns verteidigen. Und wir müssen dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passieren kann. Wir wollen die Hamas vernichten . Sonst können wir in Israel nicht sicher leben.
Israel greift Ziele im Gazastreifen an (© picture-alliance)
Israel greift Ziele im Gazastreifen an (© picture-alliance)
Das israelische Militär führt seitdem Krieg gegen die Hamas im Gaza-Streifen. Israelische Flugzeuge werfen Bomben auf Ziele im Gaza-Streifen. Ende Oktober hat Israel auch Soldaten in den Gaza-Streifen geschickt. Das israelische Militär sagt: Wir haben schon viele Hamas-Terroristen getötet. Und wir haben ihre Waffen und Verstecke zerstört.
Trotzdem gehen auch die Raketen-Angriffe weiter. Die Hamas schießt immer noch jeden Tag viele Raketen auf Israel. Es gibt oft Alarm. Viele Menschen leben deshalb in ständiger Angst.
Tod und Leid im Gaza-Streifen
Mit ihren Angriffen auf den Gaza-Streifen hat die israelische Armee sehr viele Menschen getötet. Die Bomben haben zum Beispiel auch viele Wohnhäuser getroffen und zerstört. Die UNO geht davon aus, dass Israel durch diese Angriffe mehrere tausend Menschen getötet hat. Unter den Opfern sind auch viele Kinder und alte Menschen.
Die Regierung von Israel sagt: Wir wollen die normale Bevölkerung nicht treffen. Aber die Hamas-Kämpfer verstecken sich zwischen den anderen Leuten. Sie machen das absichtlich: Sie benutzen die Bevölkerung als Schutz. Israel sagt: Damit bringt die Hamas die Palästinenser und Palästinenserinnen in Gaza in große Gefahr.
Nach einem israelischen Angriff auf Dschabalia im Gazastreifen (© picture-alliance)
Nach einem israelischen Angriff auf Dschabalia im Gazastreifen (© picture-alliance)
Vor den Luftangriffen hat die Regierung von Israel den Menschen im Gaza-Streifen gesagt: Wir werden im Norden angreifen. Ihr solltet deshalb in den Süden gehen. Dort seid ihr sicherer. Im Norden liegt auch Gaza-Stadt. Das ist die größte Stadt im Gaza-Streifen. Dort haben vor dem Krieg ungefähr eine halbe Million Menschen gelebt.
Überall im Gaza-Streifen leben die Menschen sehr eng zusammen. Es gibt wenig Platz. Und die Einwohner und Einwohnerinnen von Gaza können das Land nicht verlassen. Alle Grenzen sind geschlossen. Die Menschen haben deshalb große Angst.
Essen, Wasser und Strom fehlen
Israel hat seine Grenze zum Gaza-Streifen auch für alle Lieferungen geschlossen. Die Menschen dort haben jetzt seit Wochen zu wenig zu Essen und kaum sauberes Wasser. Auch Medizin fehlt. Es gibt nur wenig Strom und Benzin. Wenn es keinen Strom gibt, können auch Krankenhäuser nicht mehr richtig arbeiten. Auch deshalb leiden viele Menschen, die Hilfe brauchen.
Hilfsorganisationen versuchen, den Menschen in Gaza zu helfen. Sie schicken zum Beispiel Lastwagen mit Essen und Medizin. Aber die Lastwagen können nur an einer Stelle nach Gaza kommen. Das ist der Ort Rafah an der Grenze zu Ägypten. Auch dort ist die Grenze die meiste Zeit geschlossen, nur manchmal kommen einige Lieferungen durch.
Helfer sagen: Es kommt viel zu wenig Hilfe zu den Menschen im Gaza-Streifen. Die Hilfsorganisationen warnen: Wenn wir nicht mehr Hilfe liefern dürfen, werden noch viel mehr Menschen sterben.
Ein langer Krieg
Viele Politiker und Expertinnen denken, dass der Krieg noch lange dauert.
Die
Waffenstillstand bedeutet: Alle unterbrechen den Krieg. Alle hören auf zu schießen. In dieser Zeit könnte man den Menschen in Gaza Hilfe bringen. Man könnte Verletzten besser helfen oder sie sicher aus dem Land bringen.
An einer Synagoge in Köln hängen Plakate mit Fotos und Namen der Geiseln (© picture-alliance)
An einer Synagoge in Köln hängen Plakate mit Fotos und Namen der Geiseln (© picture-alliance)
Die Regierung von Israel ist gegen einen Waffenstillstand. Sie sagt: Wir müssen die Terroristen weiter bekämpfen. Sonst gibt es in Israel niemals Sicherheit. Eine Pause im Krieg würde nur den Terroristen nutzen. Die israelische Regierung sagt auch: Zuerst müssen die Geiseln freikommen, die immer noch in Gaza gefangen sind. Vorher wird es keinen Waffenstillstand geben.