Der Nationalsozialismus war eine politische Bewegung. Die Partei der nationalsozialistischen Bewegung hieß NSDAP. Eine Partei ist eine Gruppe von Menschen, die sich zusammengeschlossen haben. Die Mitglieder einer Partei haben ähnliche politische Meinungen. Die Mitglieder der NSDAP hießen Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen.
NSDAP ist die Abkürzung für Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei. Zu Beginn hieß die NSDAP Deutsche Arbeiterpartei. Die Abkürzung dafür war DAP. Adolf Hitler wurde 1919 Mitglied der DAP.
Damals hatte die DAP nur 55 Mitglieder. Erst ab 1920 hieß die Partei NSDAP. Ihre Anhänger und Anhängerinnen hießen Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen. Adolf Hitler machte viel Werbung und hielt viele Reden für die Partei. Die Partei wurde immer bekannter. Adolf Hitler wurde für die Partei sehr wichtig.
1921 übernahm Adolf Hitler schließlich die Führung der NSDAP. Adolf Hitler entschied dann allein über die Ziele der NSDAP. Fast alle Mitglieder der Partei hörten auf Adolf Hitler und befolgten seine Anweisungen.
Das Ziel der NSDAP: Eine nationalsozialistische Diktatur
Die NSDAP wollte eine Diktatur in Deutschland erzwingen. Sie wollte die Macht in Deutschland übernehmen. Die NSDAP wollte nie mit anderen Parteien zusammenarbeiten. Sie wollte alles allein bestimmen.
Die NSDAP wollte keine Demokratie. Das heißt:
Sie wollte nicht, dass Bürger und Bürgerinnen frei entscheiden, wer sie in einem Parlament vertritt.
Sie wollte nicht, dass ein Parlament die Regierung wählt und Gesetze beschließt.
Sie wollte nicht, dass Gerichte unabhängig sind und auch gegen die Regierung entscheiden können.
Unabhängige Gerichte
Gerichte sind unabhängig, wenn Richter und Richterinnen allein entscheiden. Sie müssen sich an die Gesetze halten. Aber niemand darf ihnen vorschreiben, wie sie entscheiden sollen.
Die NSDAP missachtete das Leben und die Gesundheit anderer Menschen. Sie übte Gewalt gegen ihre Gegner aus. Sie missachtete auch den Staat in Deutschland, weil er die Grundrechte der Menschen einhielt. Einen solchen Staat hielten sie für schwach.
Die Weltanschauung der Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen handelten nach ihrer Weltanschauung. Wir erklären hier ihre Weltanschauung und ihre Ziele.
Der Nationalsozialismus war eine politische Bewegung mit einer bestimmten Weltanschauung. Eine Weltanschauung ist die Art, wie ein Mensch die Welt versteht. Es gibt verschiedene Weltanschauungen.
Weltanschauungen unterscheiden sich zum Beispiel darin, was jemandem besonders wichtig ist:
Manchen Menschen sind Naturwissenschaften besonders wichtig.
Manchen Menschen ist eine bestimmte Politik wichtig.
Für manche Menschen ist die Religion wichtig.
Es kann verschiedene Weltanschauungen nebeneinander geben. Das bedeutet: Jeder Mensch darf glauben und denken, was er möchte. So steht es auch im Grundgesetz.
Es gibt aber auch gefährliche Weltanschauungen. Menschen mit solchen Weltanschauungen dulden keine anderen Überzeugungen. Auch die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen hatten eine gefährliche Weltanschauung. Sie setzten ohne jede Rücksicht auf andere Menschen ihre Überzeugungen und ihre Ziele um.
Hier finden Sie die wichtigsten Wörter und Begriffe, die die Weltanschauung der Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen erklären.
Klicken Sie Wörter und Begriffe unten an. Es erscheint dann ein Text mit Erklärungen:
Das Führerprinzip
Führerprinzip bedeutet: Die Menschen mussten dem Führer bedingungslos gehorchen.
Sie durften die Entscheidungen des Führers nicht hinterfragen. Der Führer im nationalsozialistischen Deutschland war Adolf Hitler. Ihm mussten alle Menschen gehorchen.
Die Menschen mussten auch in anderen Bereichen ihren Vorgesetzten bedingungslos gehorchen. Viele Vorgesetzte waren überzeugte Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen. Zum Beispiel in Jugendgruppen, in Betrieben oder Fabriken. So galt das Führerprinzip in sehr vielen Bereichen.
Adolf Hitler ernannte andere Nationalsozialisten zu politischen Leitern. Auch diesen Leitern mussten die Menschen gehorchen. Die Menschen in Deutschland durften nicht mitentscheiden. Sie mussten die Regeln und Gesetze ohne Widerspruch annehmen. Sie konnten nicht miteinander diskutieren oder demonstrieren gehen.
In der NS-Zeit gab es sehr viele Menschen, die Adolf Hitler große Verehrung entgegenbrachten. Das nennt man auch Führerkult.
Aber viele Menschen in Deutschland hatten auch Angst. Sie fanden es schlimm, dass sie ihre Meinung nicht sagen durften.
Die Volksgemeinschaft
Ein wichtiges Ziel im Nationalsozialismus war eine starke ‚Volksgemeinschaft‘. Ein Mitglied der ‚Volksgemeinschaft‘ nannte man auch Volksgenosse oder Volksgenossin. Alle Volksgenossen und Volksgenossinnen zusammen waren dann die ‚Volksgemeinschaft‘.
Das deutsche Volk gehört zusammen, egal welchen Beruf oder wie viel Geld die einzelnen Menschen hatten.
Volksgenossen und Volksgenossinnen sollen immer zuerst daran denken, was das Beste für die Volksgemeinschaft ist.
Das deutsche Volk steht geschlossen hinter dem Führer Adolf Hitler. Ziel der ‚Volksgemeinschaft‘ war ein starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Es war verboten, sich in Gruppen zusammenzuschließen, die die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen nicht kontrollierten.
Dazu gehörten zum Beispiel Jugendorganisationen.
Auch Gewerkschaften gehörten dazu. Gewerkschaften sind Verbände, die sich für die Interessen von Angestellten und Arbeitern und Arbeiterinnen einsetzen. Gewerkschaften kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen.
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen entschieden, wer Teil der ‚Volksgemeinschaft‘ war.
Wer nicht Teil der ‚Volksgemeinschaft‘ war, wurde ausgegrenzt, schlecht behandelt und in vielen Fällen ermordet.
Die Lebensraumtheorie
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen waren überzeugt, dass Deutschland mehr Gebiete für das deutsche Volk braucht. Sie glaubten, dass die deutschen Menschen mehr wert sind als die Menschen, die in Mittel- und Osteuropa leben. Diese Menschen sollen Platz für die deutsche Bevölkerung machen. Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen glaubten, dass Deutschland für seine Bevölkerung zu klein war.
Sie glaubten auch:
Die Deutschen haben das Recht,
mehr Land für den Anbau von Nahrungsmitteln zu bekommen,
Rohstoffe, zum Beispiel Öl, aus anderen Ländern nach Deutschland zu bringen.
Im 2. Weltkrieg setzten die Nationalsozialisten auch Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen ein. Das sind Menschen, die ohne Lohn gegen ihren Willen zur Arbeit gezwungen werden. Vor allem Kriegsgefangene aus den überfallenen Ländern wurden verschleppt und zur Zwangsarbeit eingesetzt.
Das Ziel der Nationalsozialisten war die Eroberung von Ländern, vor allem im Osten Europas. Das nannten sie ‚Lebensraum im Osten‘. Am 1. September 1939 begann der 2. Weltkrieg mit einem Angriff auf Polen. Das sollte der erste Schritt sein, um mehr ‚Lebensraum‘ für das deutsche Volk zu erobern.
Die Rassentheorie
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen waren von ihrer ‚Rassentheorie‘ überzeugt. Die ‚Rassentheorie‘ unterteilt Menschen in verschiedene Gruppen. Sie besagt, dass es bei Menschen unterschiedliche ‚Rassen‘ gibt und dass diese ‚Rassen‘ einen unterschiedlichen Wert haben. Diese Theorie gab es schon vor der NS-Zeit.
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen haben die Unterscheidung verschiedener ‚Rassen‘ zum Beispiel mit bestimmten körperlichen Merkmalen und der Herkunft begründet.
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen behaupteten: Bestimmte ‚Menschenrassen‘ sind weniger wert und stehen in der Reihenfolge weiter unten. Sie behaupteten zum Beispiel, dass Juden und Jüdinnen in der Reihenfolge ganz unten stehen. Sie behaupteten, ihr Leben ist weniger wert.
Kinder mussten schon in der Schule etwas über diese ‚Rassentheorie‘ lernen. Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen wollten Kinder schon früh beeinflussen und ihnen ihre Weltanschauung vermitteln.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bestätigen heute: Es gibt bei Menschen keine ‚Rassen‘. Die ‚Rassentheorie‘ ist falsch. Weil die ‚Rassentheorie‘ falsch ist, steht das Wort ‚Rasse‘ in einfachen Anführungszeichen.
Menschen zum Beispiel wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe oder Sprache zu benachteiligen oder zu verletzen, nennt man Diskriminierung. Solche Diskriminierungen geschehen auch heute noch. Man spricht dann von Rassismus.
Der Antisemitismus
Die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen waren Antisemiten und Antisemitinnen. Antisemitische Personen sind feindlich gegenüber Juden und Jüdinnen eingestellt. Wenn Menschen gegenüber anderen feindselig sind, nur weil sie zu einer bestimmten Gruppe gehören, nennt man das gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber Juden und Jüdinnen nennt man Antisemitismus.
Für die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen waren nicht nur die Menschen Juden und Jüdinnen, die nach der jüdischen Religion oder der Art ihrer jüdischen Vorfahren lebten. Für sie gehörten jüdische Menschen zu einer bestimmten ‚Rasse‘. Aus der Sicht der Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen war diese ‚Rasse‘ weniger wert. Juden und Jüdinnen standen in der NS-‚Rassentheorie‘ ganz unten.
Im Nationalsozialismus wurden jüdische Menschen verfolgt, eingesperrt und ermordet.
Bis 1945 haben die Nationalsozialisten und Nationalsozialistinnen etwa 6 Millionen jüdische Menschen ermordet. Dies nennt man „die Shoah“. Shoah ist ein Wort aus der hebräischen Sprache.
Heute gibt es Gesetze, die Menschen vor Benachteiligung, Ausgrenzung und Diskriminierung schützen sollen, zum Beispiel das Grundgesetz in Deutschland oder die Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Dennoch gibt es auch heute noch Antisemitismus.