In sozialen Netzwerken erfährt man viel über andere Menschen. Und man zeigt auch von sich selber, was man gut findet. Bei Facebook gibt es zum Beispiel den "Daumen hoch" - Button.
Bei Google können Sie Informationen suchen oder sich den Weg ausrechnen lassen und vieles mehr.
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum das alles nichts kostet?
Sie müssen deshalb kein Geld bezahlen, weil Sie mit etwas anderem bezahlen: Mit Ihren Daten.
Die Server der sozialen Netzwerke und auch der Suchmaschinen merken sich, was Sie im Internet machen. Und soziale Netzwerke können damit viel Geld verdienen.
Das erklären wir mit dem Beispiel von Tina und Bruno, die sehr unterschiedlich sind.
Tina ist eine Frau, die in München wohnt.
Sie fährt gerne Fahrrad.
Sie liebt Musik.
Sie setzt sich für den Klimaschutz ein.
Das soziale Netzwerk weiß das alles und zeigt Tina viele Informationen über den Klimawandel, über "Fridays for Future“ und Fahrradfahren. Das gefällt ihr, weil es sie interessiert.
Tina bekommt in sozialen Netzwerken auch Werbung angezeigt. Diese Werbung passt genau zu Tinas Interessen. Sie bekommt vielleicht Werbung angzeigt
für Fahrradkleidung
oder für ein Konzert ihrer Lieblingsband.
Warum bekommt Tina diese Werbung?
Viele Firmen beauftragen soziale Netzwerke, Werbung zu zeigen. Nicht alle Nutzer und Nutzerinnen sollen diese Werbung sehen. Nur die Menschen sollen die Werbung sehen, die sich dafür interessieren.
Die Werbung soll zum Beispiel für Frauen wie Tina interessant sein.
Soziale Netzwerke bekommen von den Firmen Geld dafür, dass sie die Werbung zeigen.
Die sozialen Netzwerke bekommen viel mehr Geld, als wenn es nur irgendwelche Werbung zeigen würden, die nicht so genau zu den Leuten passt.
Wenn die Werbung genau zu den Leuten passt, kaufen sie auch eher das Produkt.
Bruno bekommt im Internet Werbung für Autos (© bpb)
Bruno bekommt im Internet Werbung für Autos (© bpb)
Bruno liebt große Autos und wohnt in Hannover.
Er bekommt ganz andere Werbung als Tina.
Er liest im sozialen Netzwerk auch andere Informationen und Posts als Tina.
Er bekommt ganz andere Themen zu sehen als Tina.
Wahrscheinlich liest er nicht über Klimaschutz, sondern über Geschwindigkeit von Autos.
Filterblase
Tina liest in ihrem sozialen Netzwerk oft Artikel über den Klimawandel. In den Artikeln steht etwas über die Erwärmung der Erde. Und sie liest auch darüber, dass besonders große Autos schädlich für das Klima sind. Wenn sich Tina und Bruno dann treffen, erzählt Tina vielleicht Bruno über die Artikel zum Klimawandel.
Bruno ist dann erstaunt, denn er liest selten etwas über den Klimawandel.
Bruno bekommt in seinem sozialen Netzwerk nämlich oft Artikel über die Entwicklung neuer Motoren und Automodelle angezeigt und nie etwas über den Klimawandel.
Jede Person hat eigene Interessen.
Das soziale Netzwerk zeigt den Menschen die Dinge, die sie oft lesen oder anklicken. Dass Tina und Bruno in demselben sozialen Netzwerk ganz unterschiedliche Nachrichten angezeigt bekommen, nennt man Filterblase.