Auch in Ihrem Alltag machen Sie Politik.
Sie können sich einmischen.
Sie können sich für Ihre Meinung und Ihre politischen Ziele einsetzen.
Fahrradstraßen
Sie wollen vielleicht, dass mehr Fahrradstraßen gebaut werden. Weil Ihnen nicht gefällt, dass die Luft in den großen Städten immer mehr verschmutzt.
Sie können zum Beispiel Aufkleber verteilen, auf denen steht: "Mehr Fahrradstraßen in meiner Stadt." Oder Sie sprechen mit anderen über Fahrradstraßen.
Einige Menschen sind anderer Meinung als Sie. Sie sagen: "Auf den Straßen sind viele Autos und es gibt deshalb viele Staus. Fahrradstraßen nehmen den Autos Platz weg. Und so gibt es noch mehr Staus."
Andere sind der gleichen Meinung wie Sie. Vielleicht weil Sie mit Ihnen gesprochen haben und die anderen Ihre Meinung gut finden. Sie sagen: "Wenn es gute Fahrradstraßen gibt, müssen nicht so viele Menschen Auto fahren."
Vielleicht macht es Ihnen auch Spaß, etwas gemeinsam mit anderen zu planen. Sie planen vielleicht, gemeinsam mit Ihren Kollegen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Dadurch lernen Sie Ihre Kollegen besser kennen und tun außerdem etwas für den Umweltschutz.
Sie können noch mehr tun:
Sie können in einen Verein eintreten, der sich für die Interessen von Fahrradfahrern einsetzt.
Sie können mit der Bürgermeisterin Ihrer Stadt sprechen. Ihre Bürgermeisterin hat vielleicht eine Sprechstunde. Dort können Sie hingehen und sagen, was Ihnen wichtig ist.
Sie können auch einen Leserbrief an Ihre Zeitung schicken.
Bürgermeisterin (© bpb)
Bürgermeisterin (© bpb)
Leserbrief (© bpb, Leitwerk)
Leserbrief (© bpb, Leitwerk)
Ninia LaGrande
Mein Name ist Ninia LaGrande.
Ich arbeite als Moderatorin und Autorin.
Mir ist Respekt und Gleichberechtigung für alle wichtig.
Deshalb setze ich mich zum Beispiel für die Rechte von Kindern, Menschen mit Behinderungen oder Frauen ein.
Auch andere Themen sind mir wichtig, zum Beispiel, was mit alten Gebäuden in meiner Stadt passiert, die erneuert werden müssten.
Oder der Wahlkampf zur Bundestagswahl.
Dazu mache ich Videos, schreibe Texte ins Internet und halte Vorträge.
Ich schreibe gerne lustige Texte und hoffe, dass viele Menschen über meine Texte lachen und nachdenken.
Vielleicht bilden sie sich dann eine eigene Meinung und sagen auch öffentlich, was sie denken.
So können wir gemeinsam etwas ändern.
Sich einmischen, wenn Menschen ausgegrenzt werden
Bestimmte Menschen werden öfter als andere ausgegrenzt und abgewertet.
Zum Beispiel:
Menschen, die aus einem anderen Land kommen oder deren Familie aus einem anderen Land kommt.
Menschen, die eine andere Hautfarbe haben.
Menschen, die eine Behinderung haben.
Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts ausgegrenzt werden.
Menschen, die aufgrund ihrer Religion ausgegrenzt werden.
Menschen, die aufgrund ihrer Sexualität ausgegrenzt werden.
Diese Ausgrenzung beobachten Sie vielleicht in Ihrem Alltag.
Vielleicht hören Sie in Ihrer Stammkneipe jemanden sagen: "Die Schwarzen sind doch alle dumm."
Vielleicht beobachten Sie, wie jemand eine Frau an den Brüsten oder dem Po berührt. Sie haben den Eindruck, dass die Frau das nicht will.
Oder es fragt jemand Eltern mit einem behinderten Kind: "Warum habt ihr das Kind nicht abgetrieben?"
In all diesen Fällen könnten Sie sich einmischen und zum Beispiel sagen:
"Das ist ein Vorurteil. Ob man eine schwarze oder eine weiße Hautfarbe hat, sagt nichts darüber aus, wie klug jemand ist."
Oder: "Haben Sie nicht gemerkt, dass die Frau mit den Berührungen nicht einverstanden ist?" Sie können auch zu der Frau sagen: "Geht es Ihnen gut? Sind Sie mit den Berührungen einverstanden?" Manchmal ist es nämlich schwer, zu sagen, dass man etwas nicht möchte.
Oder Sie sagen: "Behinderung gehört zum Menschsein dazu. Behinderung ist normal. Jeder hat ein Recht auf Leben."
Das erfordert Mut.
Vielleicht sind in der Kneipe aber auch Menschen, die ähnlich denken wie Sie. Vielleicht sind diese Menschen froh, dass Sie Ihre Meinung gesagt haben.
Eine ganze Gruppe in der Kneipe kann dann sagen: "Beleidigung und Diskriminierung gehören nicht zu einem guten Zusammenleben."
Mischen Sie sich aber nur ein, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen!
Sag Nein zum Rassismus (© bpb)
Sag Nein zum Rassismus (© bpb)
Ein Beispiel: Die Aktion "Sag Nein zum Interner Link: Rassismus"
Gemeinsam gegen Rassismus (© bpb)
Gemeinsam gegen Rassismus (© bpb)
Auch im Fußball werden manchmal Menschen beleidigt, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben. Sie werden von anderen Spielern auf dem Spielfeld oder von Zuschauern auf der Tribüne beleidigt. Deswegen hat der Fußballverband UEFA eine Aktion gestartet. Die Aktion heißt: "Sag Nein zum Rassismus". Auch die Spieler der deutschen Nationalmannschaft machen bei der Aktion mit.
Was bedeutet "Rassismus"
Rassismus?
Rassismus ist eine Art von Diskriminierung. Durch Rassismus werden Menschen zum Beispiel wegen ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Haare, ihres Namens oder ihrer Sprache diskriminiert, ausgegrenzt und abgewertet.
Rassismus ist die Erfindung, dass es bei Menschen unterschiedliche „Rassen“ gibt. Und Rassismus ist die Erfindung, dass diesen „Rassen“ eine Ordnung oder eine Reihenfolge haben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestätigen heute: Die Erfindung der „Rassen“ ist falsch.
Rassismus diskriminiert, Menschen.Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestätigen heute: Die Erfindung der „Rassen“ ist falsch.
Ein rassistischer Gedanke ist zum Beispiel: Weiße Menschen sind besser als Schwarze Menschen.
Wer rassistisch denkt, beachtet nicht die Persönlichkeit des einzelnen Menschen. Man denkt: Er oder sie hat eine dunkle Haut, eine bestimmte Sprache oder eine bestimmte Herkunft. Dann ist er oder sie auch weniger wert oder in der Reihenfolge weiter hinten.
Das Internet: Information und Austausch
Im Internet können Sie sich informieren.
Zum Beispiel ob es in Ihrer Stadt einen Verein gibt, der Sie interessiert.
Oder was Sie gegen Ausländerfeindlichkeit machen können.
Oder auch über Religionen, die Sie nicht kennen.
Schauen Sie immer auf mehreren Internetseiten nach. So lernen Sie unterschiedliche Meinungen zum Thema kennen.
Ihre Stadt oder Gemeinde hat auch eine Internetseite. Sie können dort lesen, wann der Bürgermeister eine Sprechstunde hat und welche Menschen Sie im Stadtrat vertreten.
Sie können in den Sozialen Netzwerken Artikel teilen, die Sie wichtig finden. Ein Soziales Netzwerk ist zum Beispiel Facebook oder Twitter.
Ihre Stadt will zum Beispiel ein Jugendzentrum bauen und Sie lesen darüber im Internet einen Artikel. Dann können Sie einen Kommentar schreiben: "Das Jugendzentrum ist eine tolle Idee. Ich finde wichtig, dass es für Rollstuhlfahrer barrierefrei ist." Dann kennen andere Ihre Meinung. Vielleicht haben viele andere dieselbe Meinung und schreiben auch Kommentare zu Interner Link: Barrierefreiheit. Jemand von der Stadt liest die Kommentare dann und weiß: Vielen Einwohnern ist Barrierefreiheit wichtig.
Internet - soziale Netzwerke (© bpb)
Internet - soziale Netzwerke (© bpb)
Kommentar (© bpb)
Kommentar (© bpb)
Vielleicht lesen Sie im Internet Artikel, die zu Gewalt aufrufen. Oder Sie werden selbst beleidigt oder bedroht.
Das können Sie dagegen machen:
Melden Sie die Texte bei den Betreibern. Sie können Personen melden, die zu Hass aufrufen. Wenn Sie zum Beispiel auf "Diese Person melden" klicken, können Sie auf Diskriminierung oder Hass hinweisen.
Suchen Sie Hilfe bei Leuten, denen Sie vertrauen.
Verbreiten Sie keine Hassnachrichten weiter.
Entfernen oder blockieren Sie Menschen aus Ihrer Freundesliste, die Hassnachrichten verbreiten.
Sie können auch eine Strafanzeige wegen Beleidigung bei der Polizei stellen.
Lassen Sie sich nicht einschüchtern!
Was bedeutet "Barrierefreiheit"
Barrierefreiheit
Barriere bedeutet Hindernis. Etwas ist dann barrierefrei, wenn Menschen mit und ohne Behinderung es in allgemein üblicher Weise nutzen können.
Menschen mit Behinderung sollen
ohne Probleme alle Häuser und alle Wege benutzen können.
ohne Probleme Geldautomaten, Handys und Internet nutzen können.
ohne Probleme Briefe, Zeitungen und andere Texte verstehen.
Beispiele für Barrierefreiheit sind:
Ampeln mit Geräusch für blinde Menschen
Häuser ohne Stufen und mit Aufzügen.
Hilfe durch einen Gebärdensprachdolmetscher,
ein Blindenhund oder jemand, der einen Text vorliest.
Klicken Sie auf der Seite Externer Link: www.behindertenbeauftragte.de auf das Wort "Themen." Dort wird Barrierefreiheit genau erklärt.
Fairer Handel
Auch beim Einkaufen können Sie genau hinsehen. Sie sind im Supermarkt und bekommen Appetit auf Schokolade. In dem Regal liegen viele Sorten Schokolade. Manche dieser Sorten haben ein besonderes Zeichen. Das Zeichen bedeutet Fairer Handel.
Bauern und Hersteller in Afrika und Südamerika bekommen für ihre Waren oft zu wenig Geld. Weil sie zu wenig Geld bekommen, reicht das Geld nicht zum Leben. Der Faire Handel möchte das ändern.
Fairer Handel heißt auf Englisch fairtrade. Wenn Sie diese Zeichen auf einem Produkt sehen, kaufen Sie etwas fair Gehandeltes.
Sie finden vielleicht den Fairen Handel gut. Beim nächsten Einkauf entscheiden Sie sich deshalb für Schokolade, Kaffee, Honig, Kleidung, einen Fußball oder ein Fahrrad mit einem Zeichen für fairen Handel.
Bauer - Fairtrade (© bpb)
Bauer - Fairtrade (© bpb)
Produkte (© bpb)
Produkte (© bpb)
Das können Sie zum Beispiel machen:
Sie können in einem Verein mitmachen, der sich für einen gerechten Welthandel einsetzt. Der Verein macht zum Beispiel einen Diskussionsabend oder einen Informationsstand über fairen Handel.
Sie können eine Partei wählen, die die gleiche Meinung zum Welthandel hat wie Sie. Was eine Partei will, steht im Parteiprogramm.
Sie können Bekannte auf interessante Internetseiten zum Welthandel hinweisen.
Sie können eine Petition unterschreiben oder selbst eine verfassen. Eine Petition ist ein Text, in dem Sie sich über Gesetze und Entscheidungen beschweren oder in dem Sie um etwas bitten können.
Gesetze und Verträge zum Handel in der Welt können geändert werden.
Wenn viele Menschen in Europa und der ganzen Welt sich dafür einsetzen, können die Gesetze und Verträge gerechter werden.
Maike Raab
Ich bin Maike Raab und bin 18 Jahre alt.
In unserer Schule gibt es eine Arbeitsgemeinschaft, die Produkte aus fairem Handel verkauft.
Wir wollen damit auf den ungerechten Welthandel aufmerksam machen.
Oft diskutieren wir auch über fairen Handel und andere politische Themen.
Wir setzen uns auch für andere Menschen ein.
Zum Beispiel treffen wir uns mit Flüchtlingen und üben mit ihnen Deutsch.