Dies ist eine Übersetzung
Der Begriff "Rasse" im Grundgesetz
Der Artikel 3 im Grundgesetz besagt, dass man Menschen nicht diskriminieren darf. Das bedeutet, man darf Menschen nicht ungleich oder ungerecht behandeln. Ganz gleich wie sie aussehen, sich verhalten oder woher sie kommen. Im Grundgesetz steht:
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. (Art. 3 GG)
Im Artikel werden viele Merkmale wie Geschlecht, Abstammung, Sprache und Glaube aufgezählt. Wegen dieser Merkmale darf man andere Menschen nicht besser oder schlechter behandeln. Darüber sind sich alle einig. Der Begriff "Rasse" steht auch drin. Darüber reden viele Politikerinnen und Politiker, weil sie glauben, dass dieser Begriff dort nicht stehen darf.
Was bedeutet Rasse und Rassismus?
Der Ausdruck "Rasse" ist sehr problematisch. Viele meinen, dass der Begriff aus dem Grundgesetz entfernt werden soll, denn Menschenrassen gibt es nicht. Das sagen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Den Begriff "Rasse" haben Menschen erfunden, die glauben, dass man Andere aufgrund der Hautfarbe oder Herkunft schlecht behandeln kann. Menschen, die so etwas denken, sind Rassisten. Wenn Menschen aufgrund der Hautfarbe oder anderen Merkmalen schlecht und ungerecht behandelt werden, dann nennt man das Rassismus. Es hat in Deutschland eine Zeit gegeben, als die Nationalsozialisten in Deutschland das Sagen hatten. Die Nazis haben gesagt, dass es bei Menschen Rassen gibt. Deswegen sollten manche Menschen weniger wert sein als andere. Aus rassistischen Gründen wurden diese Menschen eingesperrt und ermordet.
Artikel 3 im Grundgesetz ist deswegen so aufgeschrieben worden, um Menschen vor Rassismus zu schützen. Denn es gibt immer noch Rassismus auf der Welt.
Warum muss man über den Begriff "Rasse" reden?
Menschen auf der ganzen Welt reden über den Begriff Rasse und protestieren gegen Rassismus. Die soziale Bewegung "Black Lives Matter" aus Amerika macht auf Rassismus und Gewalt gegen Schwarze aufmerksam. "Black Lives Matter" ist Englisch und bedeutet "Schwarze Leben zählen". Damit ist gemeint, dass Afroamerikaner in Amerika benachteiligt und schlecht behandelt werden. Das nennt man auch Diskriminierung. Diese Proteste wurden durch den Todesfall des Afroamerikaners George Floyd im Mai 2020 verstärkt. Polizisten haben ihn festgenommen und dabei so verletzt, dass er gestorben ist. Die Bewegung "Black Lives Matter" protestiert gegen Polizeigewalt und Rassismus. Viele Menschen in Deutschland finden das richtig und haben auch in Deutschland protestiert.
Der Begriff "Rasse" ist aus einer Idee entstanden, dass manche Menschen angeblich besser oder klüger sind als Andere. Man sagt dazu auch, dass der Begriff "Rasse" konstruiert ist. Das bedeutet: Man hat diesen Begriff aus bestimmten Gründen erfunden. Menschen, die von Rassen sprechen und dabei andere Menschen meinen, wollen sich selbst höherstellen. Dabei versuchen sie die Anderen auszuschließen und ihnen gleiche Chancen und Rechte zu verweigern. In der Geschichte der Menschen hat Rassismus dazu geführt, dass Menschen unterdrückt, ausgebeutet und versklavt wurden.