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Familien-Partei Deutschlands | Landtagswahl Thüringen 2024 | bpb.de

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Familien-Partei Deutschlands FAMILIE

Tim Niendorf

/ 2 Minuten zu lesen

Die „Familien-Partei Deutschlands“ (FAMILIE) wurde 1981 unter dem Namen „Deutsche Familienpartei e.V.“ in Bayern gegründet. Seit den 1990er-Jahren nimmt FAMILIE regelmäßig bundesweit an Wahlen teil. Sie setzt sich für die Stärkung der Rechte und politischen Bedeutung der Familien ein. In ihrem Bundesparteiprogramm bezeichnet sich FAMILIE selbst als „Partei der politischen Mitte“.

Der Landesverband Thüringen wurde im Jahr 2020 gegründet. Von 2016 bis 2019 war die Partei mit einem Abgeordneten im Thüringer Landtag vertreten, weil dieser nach seinem Austritt aus der AfD zur FAMILIE wechselte. Es war deutschlandweit das erste Landtagsmandat für die Partei. 2024 tritt die Partei zum ersten Mal eigenständig zu Landtagswahlen in Thüringen an, da sie zuvor regelmäßig zugunsten der ÖDP hierauf verzichtet hatte oder im Bündnis mit dieser antrat. Die politische Zusammenarbeit mit der ÖDP gipfelte in Versuchen einer Parteifusion, die letztlich jedoch im Jahr 2006 von der FAMILIE abgelehnt wurde.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 2021 (Neugründung)*

  • Landesvorsitz: Sven Seyfarth*

  • Mitgliederzahl in Thüringen: unter 100*

  • Wahlergebnis 2019: nicht angetreten

* nach Angaben der Partei

FAMILIE tritt bei der diesjährigen Landtagswahl mit einem eigenständigen Wahlprogramm an. Die Partei setzt sich hierin unter anderem für die Einführung eines generellen Home-Office-Rechts für Eltern mit Kindern unter 3 Jahren und die Streichung der Elternbeiträge für Kindertageseinrichtungen ein. Weiterhin soll ein Förderprogramm aufgelegt werden, das Familien finanziell bei der Grundausstattung der Kinderversorgung bis zum Schuleintritt unterstützt. Zur Stärkung der Inklusion im Schulbereich soll eine neue Ausbildungsform der Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter geschaffen werden. Zudem sollen Schülerinnen und Schüler den Nahverkehr kostenfrei nutzen dürfen. Im Bereich der Umweltpolitik soll eine generelle Ausrichtung aller politischen Maßnahmen am Nachhaltigkeitsprinzip umgesetzt, eine umfassende Müllreduktion durch die Förderung wiederverwendbaren Verpackungsmaterials erreicht und die Umwelterziehung in den Schullehrplänen gestärkt werden.

Fussnoten

Dr. Tim Niendorf ist Teamassistent an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Parteienforschung, das Politische System Großbritanniens und die Ursprünge und Formen ethnischer Gewalt.