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Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands | Landtagswahl Thüringen 2024 | bpb.de

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Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands MLPD

Tim Niendorf

/ 1 Minute zu lesen

Die „Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands“ (MLPD) wurde 1982 als Nachfolgeorganisation des „Kommunistischen Arbeiterbundes Deutschlands“ (KABD) gegründet. Sie ist eine kommunistische Partei und folgt neben den Lehren von Marx und Engels einer streng maoistisch-stalinistischen Ausrichtung. Im organisierten linksradikalen Spektrum ist die Partei aufgrund dieser ideologischen Ausrichtung und ihres strikten Dogmatismus weitgehend isoliert.

Wegen ihrer politischen Bestrebungen, den demokratischen Verfassungsstaat zu ersetzen, wird sie sowohl vom Bundesverfassungsschutz als auch dem Amt für Verfassungsschutz Thüringen beobachtet und als linksextremistisch eingestuft. Der Landesverband der MLPD gründete sich 2018 und tritt nach 2019 nun 2024 zum zweiten Mal bei einer thüringischen Landtagswahl an.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 2018*

  • Landesvorsitz: Tassilo Timm*

  • Mitgliederzahl in Thüringen: keine Angaben*

  • Wahlergebnis 2019: 0,3 %

* nach Angaben der Partei

Zur Landtagswahl hat die MLPD ein 10 Punkte-Programm verfasst, dass sich an dem Wahlprogramm von 2019 orientiert. Landespolitische Forderungen umfassen den Ausbau und die Kostenfreiheit des öffentlichen Personennahverkehrs, die dezentrale Unterbringung von Geflüchteten und eine verstärkte Qualifizierung von Seiteneinsteigern zur Bekämpfung des Mangels an Lehrerinnen und Lehrern. Gleiches soll für Ärztinnen und Ärzte durch frühzeitige Zulassung entsprechend qualifizierter Geflüchteter erreicht werden. Zusätzlich strebt die MLPD eine zeitnahe Umstellung der Stromerzeugung auf 100% erneuerbare Energien sowie einen Waffenlieferungsstopp an die Ukraine und Israel an. Die Auseinandersetzung mit der AfD hat die MLPD zum zentralen Inhalt des Landtagswahlkampfs erklärt und fordert hier ein Verbot der Partei.

Fussnoten

Dr. Tim Niendorf ist Teamassistent an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Parteienforschung, das Politische System Großbritanniens und die Ursprünge und Formen ethnischer Gewalt.