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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | Landtagswahl Thüringen 2024 | bpb.de

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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN GRÜNE

Pierre Zissel

/ 2 Minuten zu lesen

„BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN“ (GRÜNE) entstand 1993 aus dem Zusammenschluss der westdeutschen Partei „DIE GRÜNEN“ (GRÜNE) mit der ostdeutschen Partei „BÜNDNIS 90“ (Bü 90). Die Wurzeln der Partei liegen damit sowohl in der grün-ökologischen Bewegung Westdeutschlands als auch in oppositionellen Gruppen und Bürgerrechtsbewegungen der ehemaligen DDR. Seit der Bundestagswahl 1983 sind die GRÜNEN im Deutschen Bundestag vertreten und seit der Bildung der rot-grünen Koalition in Hessen 1985 immer wieder in Ländern Teil einer Regierungskoalition. Im Bund waren die GRÜNEN zwischen 1998 und 2005 Teil der rot-grünen Koalition und sind, gemeinsam mit SPD und FDP, Teil der aktuellen Bundesregierung.

In Thüringen schied die Partei zunächst 1994 aus dem Landtag aus. Den Wiedereinzug erreichte sie bei der Landtagswahl 2009. Seit 2014 sind die GRÜNEN – mit einer Unterbrechung im Jahr 2020 – Teil der rot-rot-grünen Landesregierung. Programmatischer Schwerpunkt der Partei ist der Umwelt- und Klimaschutz. Daneben treten die GRÜNEN für die Gleichstellung der Geschlechter sowie für Bürger- und Menschenrechte ein. Spitzenkandidierende sind die aktuelle Vizepräsidentin des Thüringer Landtags Madeleine Henfling und der Thüringer Umweltminister Bernhard Stengele.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 1993*

  • Landesvorsitz: Ann-Sophie Bohm und Max Reschke*

  • Mitgliederzahl in Thüringen: 1.448*

  • Wahlergebnis 2019: 5,2 %

* nach Angaben der Partei

Im Landtagswahlprogramm 2024 sprechen die GRÜNEN mit den verstärkten Investitionen in Umwelt- und Klimaschutz ihre traditionellen Themenbereiche an. Sie möchten die Verfahren für erneuerbare Energieanlagen beschleunigen und Kommunen an den Erlösen beteiligen. Im Bereich Mobilität wollen die GRÜNEN nachhaltigen Verkehr priorisieren und den öffentlichen Personennahverkehr stärken. Die Partei setzt sich für die Aufarbeitung von DDR-Unrecht und die finanzielle Absicherung und Erhalt von NS-Gedenkstätten ein. In der Migrationspolitik fordert die Partei unter anderem den Ausbau von Erstaufnahmeeinrichtungen und die Ausweitung von Sprachkursangeboten. Weiterhin möchten die GRÜNEN die Anerkennung ausländischer Abschlüsse vereinfachen. Die Partei tritt für gesellschaftliche Vielfalt sowie gegen Diskriminierung ein und fordert unter anderem den Ausbau von Barrierefreiheit, Frauenhäusern und queeren Zentren. Bildungspolitisch zielen die GRÜNEN auf den weiteren Ausbau von Gemeinschaftsschulen und schulischer Inklusion.

Fussnoten

Pierre Zissel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für das Politische System der BRD der der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kontext- und Kompositionseffekte auf politische Einstellungen sowie Wettbewerbsdimensionen kommunaler Personenwahlen.