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Alternative für Deutschland | Sachsen 2024 | bpb.de

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Alternative für Deutschland AfD

Prof. Dr. Tom Thieme

/ 2 Minuten zu lesen

Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) wurde 2013 zunächst als euroskeptische Partei gegründet. Hinzu kam in den folgenden Jahren ein stärkerer Fokus auf Migrationspolitik, in der sie auf eine Begrenzung von Zuwanderung setzte. Mit der Verschiebung ihres politischen Schwerpunkts ging eine zunehmende Radikalisierung einher. Damit verbunden sind im Grundsatzprogramm formulierte Forderungen zur Wahrung nationaler und kultureller Identität, der Ablehnung von Multikulturalismus und Einschränkungen im Asyl- und Staatsbürgerschaftsrecht. Der sächsische Landesverband sowie der Landes- bzw. Bundesverband der Nachwuchsorganisation „Junge Alternative“ (JA) werden vom sächsischen Landesamt bzw. dem Bundesamt für Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebungen“ eingestuft. Im Bund wird die AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt. Der Freistaat gehört zu den Hochburgen der AfD. Bei der Bundestagswahl 2021 und bei der Europawahl 2024 wurde sie in Sachsen vor der CDU stimmenstärkste Partei, bei der Landtagswahl 2019 zweitstärkste Kraft.

Fakten zur Partei

  • Gründungsjahr Landesverband: 2013*

  • Landesvorsitz: Jörg Urban*

  • Mitgliederzahl in Sachsen: 3.300*

  • Wahlergebnis 2019: 27,5 %

* nach Angaben der Partei

Das AfD-Wahlprogramm zur Landtagswahl legt einen Fokus auf Familienpolitik, innere Sicherheit und Migration. Im Mittelpunkt der Familienpolitik steht die Förderung des traditionellen Modells von Mutter, Vater und Kindern, welches sie aktuell benachteiligt sieht. Gender-Sprache und Gleichstellungsbeauftragte lehnt die AfD ab. Im Bereich Innere Sicherheit spricht sie sich für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen aus. Das Landesamt für Verfassungsschutz soll in seiner jetzigen Form abgeschafft und neu aufgestellt werden. In der Zuwanderungspolitik soll illegale Migration strikt unterbunden werden, u. a. durch die Schaffung von „Schutz-Zentren“ im Ausland, die Reduzierung von Sozialleistungen und die konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. Ausreispflichtige und geduldete Personen sollen keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben und auf die „Remigration“ vorbereitet werden. Die AfD tritt erneut mit ihrem Landesvorsitzenden Jörg Urban als Spitzenkandidat an.

Fussnoten

Prof. Dr. Tom Thieme ist Politikwissenschaftler und seit 2017 Professor für Gesellschaftspolitische Bildung an der Hochschule der Sächsischen Polizei. Seine Forschungsschwerpunkte sind Vergleichende Politikwissenschaft (Demokratie und Diktatur) sowie Parteien-, Osteuropa- und Extremismusforschung.