Die „Christlich Demokratische Union“ (CDU) wurde 1945 als überkonfessioneller Zusammenschluss verschiedener christlich geprägter Parteien gegründet. In der Bundesrepublik wurde sie Volkspartei, in der DDR erfolgte 1952 die endgültige Integration als Blockpartei in das von der Sowjetunion vorgegebene politische System. Während der Wendezeit entstand ihr sächsischer Landesverband im März 1990 durch die Neuorganisation der gleichnamigen DDR-Partei. Wenige Monate später kam die Bürgerrechtsgruppe „Demokratischer Aufbruch“ sowie der Landesverband der DDR-Blockpartei „Demokratische Bauernpartei Deutschlands“ hinzu. Unterstützt von der westdeutschen Bundespartei erzielte die Partei unter der Führung des früheren CDU-Generalsekretärs Kurt Biedenkopf bei der ersten Landtagswahl 1990 die absolute Mehrheit. Damit einher ging die starke Kultivierung eines historisch gewachsenen Landesbewusstseins und traditionellen sächsischen Identitätsgefühls unter Ministerpräsident Biedenkopf. Bis heute findet dieses Identitätsgefühl Ausdruck in der Selbstbezeichnung der Partei als „Sächsische Union“. Seit 1990 ist die CDU die dominierende Kraft im sächsischen Parteiensystem. Sie wurde bei allen Landtagswahlen stimmenstärkste Partei und stellt seit der Gründung des Freistaats ununterbrochen den Regierungschef.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 1945*
Landesvorsitz: Michael Kretschmer*
Mitgliederzahl in Sachsen: 9.500*
Wahlergebnis 2019: 32,1 %
* nach Angaben der Partei
Das Programm zur Landtagswahl behandelt an erster Stelle die Themen Wirtschaft und Wohlstand. Die Wirtschaft soll unter anderem durch Verdoppelung des Meisterbonus, Abbau von Bürokratie und Digitalisierung von Verwaltungsanliegen gefördert werden. Die Mittel des Landeshaushalts will die CDU in den Bereichen innere Sicherheit, staatliche Infrastruktur bzw. Daseinsvorsorge, Dienstleistungsaufgaben, kommunale Finanzausstattung und Bildung konzentrieren. Beim Thema Migration fordert sie die Reduzierung der irregulären Zuwanderung und eine bundesweite Obergrenze von 60.000 Asylbewerbern pro Jahr. Sachsen soll die zielgerichtete Zuwanderung ausländischer Fachkräfte ermöglichen. Abgelehnte Asylbewerber seien hingegen zügig in ihre Herkunftsregionen zurückzuführen. In der Energiepolitik hält die Union am gesetzlich vereinbarten Ausstieg aus der Braunkohle im Jahr 2038 fest. Zur Landtagswahl 2024 tritt die Union, wie vor fünf Jahren, mit dem seit 2017 amtierenden Ministerpräsidenten Michael Kretschmer als Spitzenkandidat an.