Die "PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ" (Tierschutzpartei) wurde 1993 als politischer Arm der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung gegründet. Mit den Jahren entwickelte sie sich jedoch zu einer Mehr-Themen-Partei, so spielen auch soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz eine wichtige Rolle. Die Partei sieht sich "auf der Seite derer, die sich nicht aus eigener Kraft helfen können – seien es Menschen oder Tiere". Im Saarland trat die Partei ab 2014 in Erscheinung, als sie mit dem Saarbrücker Stefan Bernhard Eck ihren bundesweit einzigen Abgeordneten im Europäischen Parlament stellte. Eck trat als Bundesvorsitzender jedoch im selben Jahr zurück und verließ die Partei, der er vorwarf, nicht konsequent gegen Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten in den eigenen Reihen vorzugehen – ein Vorwurf, den die Partei jedoch zurückwies. 2015 stellte sich die Partei im Bund nach zahlreichen Rücktritten und Austritten neu auf. Bei der Bundestagswahl 2021 profitierte die Tierschutzpartei anscheinend im Saarland von der Nichtzulassung der GRÜNEN und erzielte mit 2,8 Prozent einen Achtungserfolg deutlich über ihrem Bundesergebnis.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 2021*
Landesvorsitz: Thomas Weber*
Mitgliederzahl im Saarland: 28*
Wahlergebnis 2017: keine Teilnahme
* nach Angaben der Partei
Bei der Landtagswahl tritt die Tierschutzpartei mit dem Anspruch an, "ein starkes Mandat für die Menschen, die Tiere und die Umwelt im Saarland zu übernehmen". Sie fordert unter anderem ein Ministerium für Tierschutz, die Abkehr von Intensivtierhaltung, den Wegfall der Hundesteuer für Hunde aus dem Tierheim, eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen und eine Verschärfung des Jagdgesetzes zum besseren Schutz der Tiere. Weitere Schwerpunkte im Wahlkampf sind die Beschleunigung der Verkehrswende und ein besserer Schutz der saarländischen Wälder. Im Bereich Landwirtschaft setzt sie sich für die Förderung von ökologischer Landwirtschaft sowie eine streng artgerechter Tierhaltung und die Reduzierung der Gülleproduktion ein. Für Flächenversiegelungen soll es eine strikte Obergrenze geben, die geplante Ansiedlung einer Batteriefabrik im Linslerfeld soll verhindert werden. Die Tierschutzpartei spricht sich gegen Grubenflutungen aus.