Die Wählervereinigung "bunt.saar – sozial-ökologische liste" (bunt.saar) gibt es nur im Saarland. Der Anstoß zur Gründung kam aus der Klimaschutzbewegung nach Konflikten in den saarländischen Landesverbänden von DIE LINKE und den GRÜNEN und der Nicht-Zulassung der Landesliste der GRÜNEN zur Bundestagswahl. Die Initiatorinnen und Initiatoren fürchteten, dass deshalb ökologische, soziale und weltoffene Politik im nächsten Landtag zu kurz kommen wird. Gegründet wurde sie kurz nach der Bundestagswahl 2021 überwiegend von Personen, die sich bereits in Umwelt- oder Sozialverbänden engagiert hatten. Als prominenter Neuzugang kam im November 2021 der CDU-Politiker Armin König, dienstältester Bürgermeister des Saarlandes, der als Spitzenkandidat für bunt.saar im Wahlkreis Neunkirchen antritt. Programmatisch ist die Wählervereinigung als linke und postmaterialistische Gruppierung anzusehen, die aber auch liberale Wählerinnen und Wähler ansprechen will.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 2021*
Landesvorsitz: Undine Löhfelm und Henry Selzer*
Mitgliederzahl im Saarland: 75*
Wahlergebnis 2017: keine Teilnahme
* nach Angaben der Partei
Im Fokus stehen bei bunt.saar Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Die Energie- und Verkehrswende sollen deutlich beschleunigt werden. Sechs Prozent der Landesfläche sollen für Windkraftanlagen reserviert werden. Für private Neubauten und öffentliche Gebäude will bunt.saar eine Photovoltaik-Pflicht vorschreiben. Der Landtag soll per Gesetz Ziele für den Klimaschutz festlegen. In der Verkehrspolitik macht sich bunt.saar für einen deutlichen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Wegenetze für Fahrradfahrerinnen und -fahrer stark. Neue Straßenbauprojekte sollen sofort gestoppt werden. In der Bildungspolitik setzt bunt.saar auf eine Schule für alle Kinder bis einschließlich Klassenstufe 9. Der öffentliche Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose und der soziale Wohnungsbau sollen deutlich ausgeweitet werden.