Die "Freie Demokratische Partei" (FDP) wurde 1948 gegründet. Im Saarland entstand die FDP aus der nationalkonservativen "Demokratischen Partei Saar", die sich im Abstimmungskampf 1955 als pro-deutsches Sammelbecken für den Beitritt zur Bundesrepublik eingesetzt hatte. Als liberale Partei sieht sich die FDP der Freiheit des Individuums gegenüber dem Staat verpflichtet. Die FDP regierte von 1960 bis 1970, von 1977 bis 1985 und von 2009 bis 2012 das Saarland jeweils in CDU-geführten Koalitionen mit. Nachdem die Liberalen von 1994 bis 2004 parlamentarisch nicht vertreten waren, kehrten sie 2009 in den Landtag zurück. Die mit CDU und den GRÜNEN gebildete Jamaika-Koalition kündigte die CDU schon 2012 auf und warf der FDP wegen politischer Affären mangelnde Regierungsfähigkeit vor. Daraufhin stürzte die saarländische FDP bei der Wahl 2012 auf 1,2 Prozent ab und scheiterte auch zur Landtagswahl 2017 an der Fünfprozenthürde. In der außerparlamentarischen Opposition hat sich der Landesverband seither jedoch personell erneuert und stabilisiert.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 1947*
Landesvorsitz: Oliver Luksic*
Mitgliederzahl im Saarland: 1.119*
Wahlergebnis 2017: 3,3 %
* nach Angaben der Partei
Die FDP mit ihrer Spitzenkandidatin Angelika Hießerich-Peter hat sich als Wahlziel acht Prozent gesetzt. Sie will den Strukturwandel der Wirtschaft unterstützen und das Saarland als Auto- und Stahlregion erhalten. Mittelstand und Einzelhandel sollen von Bürokratie entlastet werden. In der Bildungspolitik spricht sich die FDP für bessere digitale Angebote und eine Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) aus. Sie setzt sich für eine Einführung von 24-Stunden-Kitas und die Wiedereinführung verbindlicher Schulempfehlungen nach der vierten Klasse ein. Die Verwaltung soll stärker digitalisiert werden und Verwaltungsabläufe sowohl bei Bürgeranliegen als auch bei Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden. Um den Klimaschutz voranzubringen, soll das Saarland "Vorreiter beim Ausbau von Photovoltaik" werden. Einem Ausbau der Windkraft in der Nähe von Wohngebieten oder im Wald steht die FDP ablehnend gegenüber.