"DIE LINKE" (DIE LINKE) wurde im Jahr 2007 als Zusammenschluss der in Ostdeutschland verankerten PDS und der in Westdeutschland aus Protest gegen die Agenda 2010 entstandenen WASG gegründet. Daraus leiten sich auch programmatische Schwerpunkte der Partei zum einen aus antikapitalistischen Positionen und zum anderen aus sozial- und steuerpolitischen Forderungen aus dem gewerkschaftsnahen Milieu ab. Der Fusionsprozess beider Parteien ist aufs engste mit dem früheren saarländischen Ministerpräsidenten und SPD-Bundesvorsitzenden Oskar Lafontaine verbunden. Nach seinem Rücktritt von allen Ämtern 1999 profilierte er sich als Kritiker der rot-grünen Reformpolitik. Auch aufgrund seiner Popularität erreichte DIE LINKE bei der Landtagswahl 2009 aus dem Stand 21,3 Prozent, seither ist die Tendenz abnehmend. Seit 2009 führt Lafontaine die Landtagsfraktion. Allerdings sind Fraktion und Landesvorstand seit Jahren tief zerstritten, was sich auch in Parteiausschlussverfahren äußerte. Von der Landtagsfraktion "DIE LINKE" spaltete sich 2021 die Fraktion "Saar-LINKE" ab. Ihr gehört Barbara Spaniol, die Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, an.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 2007*
Landesvorsitz: Thomas Lutze*
Mitgliederzahl im Saarland: 1.700*
Wahlergebnis 2017: 12,8 %
* nach Angaben der Partei
DIE LINKE strebt einen erneuten Einzug in den Landtag an. Sie ist im Wahlkampf jedoch stark zerstritten. Lafontaine tritt nicht mehr an und steht im Konflikt mit dem Landesvorstand. Er verweigert der Partei im Wahlkampf seine Unterstützung. In den Mittelpunkt des Wahlkampfs stellt DIE LINKE die Themen Bildungsgerechtigkeit und Armutsbekämpfung. Dazu befürwortet sie einen Ausbau der Ganztagsbetreuung mit kostenlosem Mittagessen und die Beitragsfreiheit der Kitas. Kitas und Schulen sollen mehr Personal erhalten. Gymnasien sollen zum Abitur nach neun Jahren (G9) zurückkehren. Ferner fordert die Partei eine bessere digitale Infrastruktur an Schulen. Um ihre Ausgabenwünsche zu finanzieren, hält DIE LINKE höhere Steuern auf hohe Einkommen, Vermögen und Erbschaften für erforderlich. Im Kontext der Armutsbekämpfung fordert sie auch die Abschaffung des Arbeitslosengeldes II ("Hartz IV"), einen "Krisenaufschlag von 100 Euro auf Hartz IV" und höhere Renten. Die Transformation der Industrie im Saarland soll mit öffentlichen Investitionen gefördert werden, um Arbeitsplätze zu erhalten. DIE LINKE setzt sich gegen sachgrundlose Befristungen ein und fordert die Abschaffung verkaufsoffener Sonntage. Zudem soll der ÖPNV deutlich ausgebaut werden.