Die "Sozialdemokratische Partei Deutschlands" (SPD), deren Ursprünge bis ins Jahr 1863 zurückreichen, hat auch im Saarland eine lange Tradition als Partei der Arbeiterschaft. Ihre Grundwerte bilden Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Doch erst mit der fortschreitenden Erosion der katholischen Milieus erzielte die SPD im Saarland Erfolge und wurde 1980 bei einer Landtagswahl erstmals stärkste Kraft. Mit Oskar Lafontaine als Spitzenkandidat holte sie 1985 die absolute Mehrheit, die sie 1990 und 1994 verteidigte. 1999 verlor die SPD die Macht im Saarland. Erst nachdem 2012 die Jamaika-Koalition scheiterte und es zu Neuwahlen kam, trat die SPD mit Heiko Maas an der Spitze als Juniorpartner der CDU in die Landesregierung ein. Bei der Großen Koalition blieb es auch nach der Landtagswahl 2017. Bei der Bundestagswahl 2021 wurde die SPD im Saarland mit deutlichem Abstand erstmalig seit 16 Jahren wieder stärkste Kraft und gewann in allen vier Wahlkreisen die Direktmandate.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 1903*
Landesvorsitz: Anke Rehlinger*
Mitgliederzahl im Saarland: 14.716*
Wahlergebnis 2017: 29,6 %
* nach Angaben der Partei
Die klimaneutrale Transformation der Industrie und die Bildungspolitik sind die inhaltlichen Schwerpunkte der SPD im Wahlkampf. Beim Strukturwandel setzt sie auf Elektromobilität und Wasserstoff sowie auf die Qualifizierung der Beschäftigten. Sie wirbt mit Erfolgen bei der Ansiedlung von Unternehmen durch Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, die als Spitzenkandidatin der SPD antritt, und nennt als Ziel 5000 zusätzliche Jobs. Die Partei fordert Mitbestimmung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Zusammenhang mit dem Strukturwandel und wirbt mit dem Slogan "Rot kann Grün" zudem um ökologisch orientierte Wählerinnen und Wähler. So soll der Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 mindestens verdoppelt und der öffentliche Nahverkehr durch Streckenreaktivierungen und 365-Euro-Jahrestickets für junge Menschen attraktiver werden. Im Bereich Bildungs- und Familienpolitik fordert die SPD die vollständige Abschaffung der Kita-Beiträge sowie den weiteren den Ausbau der schulischen Ganztagsbetreuung. Für die Zukunft verspricht die SPD u.a. mehr Lehrkräfte sowie digitale Ausstattung der Schulen und die Gebührenfreiheit der Kitas. Gymnasien sollen wieder nach neun Jahren zum Abitur führen. Innenpolitisch spricht sie sich u.a. dafür aus, die Polizei zu stärken.