Die "Familien-Partei Deutschlands" (FAMILIE) wurde 1981 gegründet und tritt seit den 1990er-Jahren zu zahlreichen Wahlen auf allen Ebenen an – wenn auch zuletzt mit abnehmender Häufigkeit. Nach den Europawahlen 2014 und 2019 stellte sie mit 0,7 Prozent der Stimmen jeweils einen Abgeordneten im Europäischen Parlament. Zur Bundestagswahl in den Jahren 2017 und 2021 trat die FAMILIE jeweils lediglich mit einem Direktkandidaten an. In Nordrhein-Westfalen beteiligte sie sich zwischen 1995 und 2012 an allen Landtagswahlen. Bei den nordrhein-westfälischen Kommunalwahlen 2020 gewann die Partei zwei Mandate in Kreistagen.
Die FAMILIE folgt dem Leitmotiv, Familien zu stärken und in den Mittelpunkt der politischen Arbeit zu stellen. Den Familienbegriff verwendet sie in einem weitgefassten Verständnis, das Eltern, Kinder, Getrennterziehende und nichteheliche Lebensgemeinschaften einschließt. Die Gesellschaft funktioniere über eine Solidargemeinschaft zwischen den drei Generationen der Heranwachsenden, Erwerbstätigen und Ruheständler. Hieraus leitet die Partei einen ökologischen Generationenvertrag ab, der das Prinzip der Nachhaltigkeit über den Erhalt der Lebensperspektive für zukünftige Generationen betont.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 1981*
Landesvorsitz: Helmut Geuking*
Mitgliederzahl in Nordrhein-Westfalen: 1.050*
Wahlergebnis 2017: nicht angetreten
* nach Angaben der Partei
Für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hat die FAMILIE ein Wahlprogramm vorgelegt, das sich über Sozial- und Bildungspolitik, Wirtschaft, Pflege und Gesundheit, Landwirtschaft und Klima sowie Innere Sicherheit erstreckt. In ihrem Kernthema fordert sie darin u.a. ein Erziehungsgehalt und ein kostendeckendes Kindergeld. Neben dem nationalen Kindergeld soll ein Familienlastenausgleich die Mindestkosten, die ein Kind verursacht, abdecken. Zudem möchte die Partei das Wahlalter schrittweise absenken und mittelfristig ein Familienwahlrecht einführen, bei dem die Eltern stellvertretend für ihre minderjährigen Kinder wählen. Auch die Gesundheitspolitik mit Forderungen z.B. nach der Abschaffung der privaten Krankenvollversicherung oder zur Förderung von Arztpraxen in ländlichen Gebieten nimmt viel Raum im Wahlprogramm ein.