Die "Deutsche Zentrumspartei" (ZENTRUM) ist nach eigener Angabe die älteste Partei Deutschlands. Gegründet 1870 als Partei des politischen Katholizismus war sie eine der prägenden Parteien des Deutschen Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Nach ihrer Wiedergründung 1945 konnte sie nicht mehr an ihre früheren Erfolge anknüpfen, war aber bis 1957 noch im Bundestag und bis in die 1950er Jahre in einigen Landtagen vertreten. Aufgrund eines Parteiübertritts des früheren AfD-Abgeordneten Uwe Witt ist die Partei seit Januar 2022 wieder im Bundestag mit einem Abgeordneten vertreten.
Programmatisch orientiert sich die Deutsche Zentrumspartei an einer christlich-sozialen Werteordnung. Sie stand nach 1945 sozialpolitisch weiter links als die CDU, gab sich kulturpolitisch jedoch konfessioneller als diese. Heute ist die Partei eher konservativ ausgerichtet.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 1870*
Landesvorsitz: Christian Otte*
Mitgliederzahl in Nordrhein-Westfalen: 205*
Wahlergebnis 2017: 0,0 %
* nach Angaben der Partei
In ihrem Programm für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen fordert die Partei u.a. die Nutzung "heimischer Kohle und Atomenergie". Zugleich spricht sie sich für den Ausbau regenerativer Energien (v.a. Photovoltaik) sowie den Bau effizienter Gaskraftwerke aus. Alle natur-, umwelt- und klimaschützenden Maßnahmen sollen sozialverträglich sein.
Familien – laut Partei meist bestehend aus Mutter, Vater und Kindern oder als alleinerziehende Mütter, Väter und Kinder – sollen als Fundament der Gesellschaft durch den Staat besser unterstützt werden. So fordert ZENTRUM etwa mehr öffentlich geförderten Wohnraum, insbesondere für Familien mit geringem Einkommen. Die Digitalisierung staatlicher Schulen soll vorangetrieben und ihre Qualität verbessert werden, u.a. durch die Verkleinerung von Klassen. Zugleich fordert die Partei einen priorisierten Ausbau der Digitalinfrastruktur.