Die Partei „Volt Deutschland“ (Volt) wurde 2018 gegründet und stellt den nationalen Ableger der 2017 gegründeten Bewegung „Volt Europa“ dar, die nach eigener Aussage in mittlerweile 31 Ländern aktiv ist. Der deutsche Ableger war im Europäischen Parlament ab 2019 mit einem und ist seit 2024 mit drei Abgeordneten vertreten. Die Partei beteiligte sich auch an der Bundestagswahl 2021 und mehreren Landtagswahlen, verpasste aber jeweils den Einzug ins Parlament. Auf kommunaler Ebene ist Volt in einigen Großstädten an Ratskoalitionen beteiligt, beispielsweise in Frankfurt am Main, Köln und München.
Fakten zur Partei
Vorsitz (Bundesverband): Eric Bischof, Anna Laura Tiessen*
Gründungsjahr (Bundesverband): 2018*
Mitgliederzahl (Bundesverband): 8.341*
Ergebnis Bundestagswahl 2021: 0,4 %
* nach Angaben der Partei
In der Politikwissenschaft wird Volt dem progressiv-sozialliberalen Spektrum zugeordnet. Volt selbst bezeichnet sich als „erste paneuropäische Partei“. Sie setzt sich für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedsstaaten ein und fordert perspektivisch eine europäische Republik. Alle europäischen Volt-Parteien verfolgen mit gemeinsamen Programmpunkten, den „5+1 Herausforderungen“, grundlegend einheitliche Ziele, wie etwa die Förderung von Bildung und Digitalisierung, wirtschaftliche Erneuerung, soziale Gleichberechtigung, globale Verantwortung und Bürgerbeteiligung. Vorbildliche und bewährte Vorgehensweisen aus anderen Staaten sollen dabei auf nationale Gegebenheiten angepasst werden. Das einzige übergeordnete Ziel, das in allen Mitgliedstaaten identisch ist, stellt die Reform der Europäischen Union dar.
In ihrem Programm zur Bundestagswahl 2025 fordert Volt u.a. eine umfangreiche Digitalisierung der Verwaltung. Ein Digitalministerium soll hierbei die grundlegende Strategie vorgeben. Zudem strebt die Partei den Abbau von Bürokratie an. Ebenso soll der Bau von bezahlbarem Wohnraum vorangetrieben werden, indem etwa die Umwandlung leerstehender Gebäude zu Wohnraum vereinfacht wird. Gleichzeitig soll das Recht auf bezahlbares Wohnen grundgesetzlich festgeschrieben werden. Darüber hinaus plädiert Volt für eine ökologisch nachhaltige und soziale Wirtschaft. Hierzu soll die Stromversorgung in Deutschland bis 2035 vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Auch Industrieanlagen sollen bis dahin ohne fossile Energieträger auskommen. Außerdem sollen bis 2028 alle Subventionen abgebaut werden, die direkt den Einsatz fossiler Energieträger in der Industrie fördern; parallel hierzu werden Förderprogramme für emissionsfreie Technologien gefordert. Einnahmen aus CO2-Steuern und dem Emissionshandel sollen zu mindestens 33 Prozent über direkte Zahlungen an die Bevölkerung zurückfließen. Strukturschwache Gegenden sollen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen unterstützt werden.