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Alternative für Deutschland | Bundestagswahl 2025 | bpb.de

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Alternative für Deutschland AfD

Laura Dinnebier

/ 2 Minuten zu lesen

Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) wurde 2013 gegründet und profilierte sich anfangs vor allem als Euro-kritische Kraft. Hinzu kam mit der Zeit ein stärkerer Fokus auf eine restriktive Migrations- und Asylpolitik. Mit der Verschiebung ihres politischen Schwerpunkts ging eine zunehmende Radikalisierung einher. Damit verbunden sind im Grundsatzprogramm formulierte Forderungen zur Wahrung nationaler und kultureller Identität, der Ablehnung von Multikulturalismus und zur Betonung von konservativ-völkischen Traditionen und Rollenbildern. Nationale Zugehörigkeit definiert sie zunehmend über ethnische, aber auch kulturelle und religiöse Merkmale.

Fakten zur Partei

  • Vorsitz (Bundesverband): Dr. Alice Weidel und Tino Chrupalla*

  • Gründungsjahr (Bundesverband): 2013*

  • Mitgliederzahl (Bundesverband): 53.000*

  • Ergebnis Bundestagswahl 2021: 10,4 %

* nach Angaben der Partei

Die Partei positioniert sich im rechten bis extrem rechten Spektrum des deutschen Parteiensystems und wird in der Politikwissenschaft als rechtspopulistisch und in Teilen rechtsradikal, völkisch-nationalistisch und rassistisch eingeordnet. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein. Um diese Einstufung befindet sich die Partei in einem Rechtsstreit mit dem Bundesamt. Die Landesverbände Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen werden von den jeweiligen Landesverfassungsschutzbehörden als „gesichert rechtsextremistisch“ geführt. 2017 überschritt die AfD erstmals die Fünf-Prozent-Hürde bei einer Bundestagswahl und zog zugleich als stärkste Oppositionspartei in das Parlament ein. Diese Rolle kommt ihr ebenfalls in einigen Landesparlamenten zu. Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern erzielte die AfD zuletzt deutliche Wahlerfolge.

Zur Bundestagswahl 2025 legt die Partei den Fokus auf das Thema Migration. Zu ihren restriktiven Forderungen zählt die Nichtbeteiligung am europäischen Asylsystem sowie Zurückweisungen und Inhaftierungen von Asylsuchenden an den Grenzen. Außerdem sollen alle Bleiberechtsregelungen für Personen, die ausreisepflichtig sind, abgeschafft werden. Dabei bedient sie sich des Begriffs „Remigration“, der mittlerweile vor allem von der extremistischen Neuen Rechten geprägt wird. Im Bereich der Wirtschafts- und Steuerpolitik sieht die AfD eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags sowie der Erbschaftsteuer vor. Bürgergeldempfangende, die länger als sechs Monate Leistungen beziehen, sollen künftig zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden. Europapolitisch fordert sie den Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union sowie die Gründung eines neuen Staatenbunds. Außerdem strebt sie die Wiedereinführung einer nationalen Währung an. Darüber hinaus leugnet die AfD den menschengemachten Klimawandel. Entsprechend lehnt sie klimapolitische Maßnahmen weitgehend ab. Sie setzt sich für den Wiedereinstieg in die Kernenergie und das Festhalten an der Kohleverstromung sowie anderen fossilen Energieträgern ein. Gleichzeitig fordert sie die Abschaffung der CO2-Abgabe und positioniert sich gegen den Ausbau der Windenergie. Außenpolitisch fordert die Partei die Annäherung an Russland, einschließlich der sofortigen Aufhebung der Wirtschaftssanktionen und der Wiederaufnahme von Gaslieferungen. Die Familienpolitik der AfD zielt auf eine Steigerung der Geburtenrate durch finanzielle Anreize für traditionelle Familienmodelle und Rollenbilder ab. Die Partei möchte durch Betreuungsgehälter, Rentenbeitragsrückzahlungen pro Kind und Ehe-Start-Kredite, das Einverdienermodell begünstigen. Die Partei fordert außerdem, das Abtreibungsrecht restriktiver zu fassen.

Die AfD tritt mit ihrer Bundessprecherin Alice Weidel als Spitzenkandidatin an.

Fussnoten

Laura Dinnebier, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Migrationspolitik, politische Repräsentation und Repräsentationsbeziehungen in postmigrantischen Gesellschaften.