Die Partei „BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN“ (GRÜNE) entstand 1993 aus dem Zusammenschluss zweier Parteien: der 1980 in der Bundesrepublik Deutschland gegründeten Partei „Die Grünen“ und dem 1991 als Zusammenschluss verschiedener Bürgerbewegungen der ehemaligen DDR gegründeten „BÜNDNIS 90“. Die Partei ist seit 1983 im Bundestag vertreten. Erstmals stellten die GRÜNEN von 1998 bis 2005 gemeinsam mit der SPD die Bundesregierung. Seit 2021 regieren sie im Bund erneut mit der SPD – und bis zum Scheitern der Ampekoalition im November 2024 auch mit der FDP. Sie sind an sieben Landesregierungen beteiligt und stellen in der dritten Legislaturperiode in Folge mit Winfried Kretschmann den Ministerpräsidenten Baden-Württembergs.
Fakten zur Partei
Vorsitz (Bundesverband): Franziska Brantner, Felix Banaszak*
Gründungsjahr (Bundesverband): 1980 (Vereinigung mit Bündnis 90 im Jahr 1993)*
Mitgliederzahl (Bundesverband): 156.081*
Ergebnis Bundestagswahl 2021: 14,7 %
* nach Angaben der Partei
Die GRÜNEN sind aus verschiedenen sozialen Bewegungen hervorgegangen und setzen sich historisch vor allem für Umweltschutz, Abrüstung, erneuerbare Energien und die Gleichstellung der Geschlechter ein. Die Ökologiefrage ist dabei das zentrale Thema der Partei. Bürger- und Menschenrechte sowie die Demokratisierung der Gesellschaft sind historisch ebenfalls wichtige Themen der GRÜNEN. Der Ausstieg aus der Atomenergie war Kernforderung der Partei. Immer wieder haben die GRÜNEN ihre programmatische Ausrichtung aktualisiert, wie beispielsweise in der Verteidigungspolitik. So forderten große Teile der Partei und ihrer Führung nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die gesamte Ukraine Waffenlieferungen an die Ukraine.
Im Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2025 stehen die Themen Wirtschaft und Klimaschutz im Mittelpunkt. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Wirtschaftsstandort soll durch einen „Deutschlandfonds“ gestärkt werden, der u.a. günstige Energie für Unternehmen, mehr Investitionen und den Ausbau von Infrastruktur fördern soll. Zudem setzen die GRÜNEN auf ein Klimageld für kleine und mittlere Einkommen, sowie auf eine Kaufprämie für E-Autos und Solaranlagen. Strom soll bis 2035 komplett klimaneutral hergestellt werden. Darüber hinaus wollen die GRÜNEN die Schuldenbremse „sinnvoll modernisieren“. Für bezahlbares Wohnen wollen die GRÜNEN die Mietpreisbremse verlängern und verbessern. Das Deutschlandticket soll dauerhaft für 49 Euro verfügbar sein. Eine Bürgerversicherung soll die Alterssicherung zukunftsfest machen und kleine Renten stärken. Zur Entbürokratisierung und Digitalisierung der Verwaltung schlagen die GRÜNEN eine „Deutschland-App“ vor. Gesellschaftlich setzten die GRÜNEN auf Gleichberechtigung, u.a. durch gleiche Bezahlung, den Schutz von Frauen vor Gewalt und der Streichung von Schwangerschaftsabbrüchen aus dem Strafgesetzbuch. Die Stärkung von Sicherheitsbehörden soll den Kampf gegen organisierte Kriminalität und die Innere Sicherheit erhöhen. In der Migrationspolitik fordern die GRÜNEN eine „echte Willkommenskultur“. Das Grundrecht auf Asyl sowie die Genfer Flüchtlingskonvention müssen bedingungslos gelten, Familiennachzug weiterhin möglich sein und existierende Einschränkungen abgebaut werden. Der Zugang zum Arbeitsmarkt soll weiter erleichtert werden, u. a. durch leichtere Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen und den Abbau von Arbeitsverboten. Außenpolitisch fordern die GRÜNEN die Unterstützung der Ukraine mit finanziellen, humanitären und militärischen Mitteln. Ausgaben für Verteidigung sollen auf deutlich mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen.
Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl ist der amtierende Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck.