Die „Christlich Demokratische Union Deutschlands“ (CDU) entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im Juni 1945. Dies erfolgte durch die Fusion mehrerer christlich orientierter Parteien und Gruppierungen, die sich während der Weimarer Republik gebildet hatten. Das katholische und protestantische Wählermilieu sollte überkonfessionell angesprochen werden. Die Westbindung kontrastierte die CDU mit einer scharfen Abgrenzung zum Sozialismus. Als bürgerliche Sammlungspartei speist sich die CDU gleichermaßen aus konservativen, liberalen und christlich-sozialen Wurzeln. Die Bezugnahme auf das christliche Wertefundament und Menschenbild bildet deren gemeinsame Klammer. Die aktive Unterstützung der Europäischen Integration prägte die politische Geschichte der CDU von Bundeskanzler Konrad Adenauer (1949 bis 1963) bis Angela Merkel (2005 bis 2021).
Fakten zur Partei
Vorsitz (Bundesverband): Friedrich Merz MdB*
Gründungsjahr (Bundesverband): 1945*
Mitgliederzahl (Bundesverband): 364.202*
Ergebnis Bundestagswahl 2021: 19,0 %
* nach Angaben der Partei
Unter Merkels Führung wurde der Modernisierungsprozess weiter forciert, was die Integrationsfähigkeit der CDU nach rechts schwächte. Seit 2021 ist die CDU erneut um eine konservativere Programmatik bemüht, etwa in der Migrations-, Wirtschafts- oder Gesellschaftspolitik. Die CDU stellte seit 1949 insgesamt 52 Jahre den Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin. Sie ist aktuell die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag. Auf Landesebene stellt die CDU momentan sieben Ministerpräsidenten, in acht Bundesländern ist sie Teil der Regierung.
Die „Union“ aus CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei „Christlich-Soziale Union in Bayern e.V.“ (CSU) hat ein gemeinsames Wahlprogramm für die Bundestagswahl vorgelegt. Sie will etwa mehr Geld für die Verteidigung ausgeben und eine „aufwachsende Wehrpflicht“ einführen. Die Ukraine soll nach Auffassung der Union mit diplomatischen, finanziellen und humanitären Mitteln sowie mit Waffenlieferungen unterstützt werden. Im Bereich der Inneren Sicherheit soll u.a. die Videoüberwachung erweitert und ein System zur Gesichtserkennung eingeführt werden. In der Migrationspolitik fordert die Union eine Veränderung des Asylrechts, sodass Verfahren in Drittstaaten stattfinden können. Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan sollen die Regel sein. Kontrollen an den deutschen Grenzen sollen verstärkt und verlängert werden. Leistungen für Ausreisepflichtige möchte die CDU reduzieren entsprechend dem Prinzip „Bett, Brot und Seife“. Den Familiennachzug zu subsidiär Schutzbedürftigen möchte die Partei aussetzen. Die CDU priorisiert in den letzten Wochen des Wahlkampfs das Thema Migration und Asyl. Der „Fünf-Punkte-Plan“ des Parteivorsitzenden Friedrich Merz sieht direkte Zurückweisungen an den Grenzen vor, dauerhafte Grenzkontrollen und Abschiebehaftzentren. Niemand soll ohne gültige Papiere einreisen dürfen. In der Sozialpolitik möchten CDU und CSU u.a. das Bürgergeld durch eine „Neue Grundsicherung“ ersetzen, in der Wirtschaftspolitik die Unternehmenssteuerbelastung senken, den Solidaritätszuschlag abschaffen, die Umsatzsteuer in der Gastronomie von 19 auf sieben Prozent senken und die Einkommensgrenze für den Spitzensteuersatz erhöhen. Stromsteuer und Netzentgelte will die Union senken und erneuerbaren Energien ausbauen. Das sogenannte Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz) soll abgeschafft und an der Kernenergie festgehalten werden, u.a. durch Prüfung einer Wiederaufnahme der zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke.
Zur Bundestagswahl 2025 ist der CDU-Parteivorsitzende Merz der gemeinsame Kanzlerkandidat von CDU und CSU.