Im August 2020 gründete sich in Berlin die Partei "radikal:klima", die sich Mitte April 2021 in "Klimaliste Berlin" (Klimaliste Berlin) umbenannte. Sie hat ihre Wurzeln in der Volksinitiative "Klimanotstand Berlin" sowie der Fridays-for-Future-Bewegung und ist eine Landesgruppe der Mitte 2021 als Bundespartei gegründeten "Klimaliste Deutschland". Regionale Klimalisten sind bisher bei mehreren Kommunal- und Landtagswahlen angetreten. Ihr bisher bestes Ergebnis erzielten sie bei der baden-württembergischen Landtagswahl 2021 mit 0,9 Prozent. Bei der für ungültig erklärten Wahl zum Abgeordnetenhaus 2021 kam die Klimaliste Berlin auf 0,4 Prozent der Stimmen.
Das Ziel der Klimalisten als Teil der Klimaschutz- und Klimagerechtigkeitsbewegung ist die Umsetzung von Maßnahmen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Die Klimaliste Berlin, die am Volksbegehren "Berlin 2030 klimaneutral" beteiligt war, will die Stadt bis zu diesem Zeitpunkt "auf sozial gerechte Weise klimapositiv machen".
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 2020*
Landesvorsitz: Alicia Sophia Hinon, Antonio Rohrßen, Janka Eckert, Marc Biebusch*
Mitgliederzahl in Berlin: 120*
Wahlergebnis 2016: nicht angetreten
Wahlergebnis 2021: 0,4 %
* nach Angaben der Partei
In ihrem Wahlprogramm und dem begleitenden Klimaplan fordert die Partei u.a. die baldige Eigenversorgung Berlins durch 100 Prozent erneuerbare Energien. Im Wohnungsbau sollen Neubauten vermieden, Altbauten energetisch saniert und eine Debatte über ein begrenztes Wohnflächenbudget pro Person angestoßen werden. Verkehrspolitisch soll Berlin innerhalb des S-Bahnrings autofrei und die Autobahn A100 zum Radschnellweg rückgebaut werden. Die Hälfte der öffentlichen Parkplätze sollen entsiegelt und umgewidmet werden. Kurzstreckenflüge vom BER will die Partei verbieten. Der öffentliche Nahverkehr soll ausgebaut werden. Mehr Mitentscheidung will die Partei durch "Bürger:innenräte", Volksentscheide oder ein Wahlrecht ab 14 Jahren schaffen.