Die Partei DIE GRÜNEN bzw. seit 1993 "BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN" (GRÜNE) wurde 1980 gegründet. Sie ging aus Wahlbündnissen aus dem Spektrum der Umwelt-, Frauen- und Friedensbewegung hervor, die sich Ende der 1970er-Jahre auf Länderebene gebildet hatten. Nach einer Phase des internen Richtungsstreits in den 1980er-Jahren folgte eine Phase der Konsolidierung unter der Führung des späteren Außenministers Joschka Fischer. Vor allem die Koalitionsfrage sorgte in den 1980er-Jahren für Konflikte, da sich Teile der GRÜNEN als Fundamentalopposition verstanden und jede Zusammenarbeit mit etablierten Parteien ablehnten. Diese Haltung wurde nach und nach aufgegeben. Inzwischen ist die Partei offen für unterschiedliche Bündnisse mit anderen Parteien.
Fakten zur Partei
Gründungsjahr Landesverband: 1979*
Landesvorsitz: Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski*
Mitgliederzahl in Bayern: 19.663*
Wahlergebnis 2018: 17,6 %
* nach Angaben der Partei
Der im Oktober 1979 gegründete bayerische Landesverband der GRÜNEN ging aus einem Wahlbündnis hervor, das sich ein Jahr zuvor auf Initiative ökologischer-konservativer Kleinparteien und Bürgerinitiativen gegründet hatte. Bei der Landtagswahl 1982 verpassten die GRÜNEN mit 4,6 Prozent knapp den Einzug in den Landtag, der ihnen im Jahr 1986 dann erstmalig gelang. Seitdem sind die GRÜNEN ununterbrochen im Landtag vertreten. Ihr mit Abstand bestes Ergebnis erzielten sie bei der Landtagswahl im Jahr 2018.
Die programmatischen Schwerpunkte der Partei liegen in einer ökologischen Transformation der Wirtschaft und einer inklusiven und auf Gleichheit gerichteten Gesellschaftspolitik. Breiten Raum nimmt die Klimapolitik ein, die auch im Mittelpunkt des. „Regierungsprogramms“ zur Landtagswahl 2023 steht. Gefordert wird ein „Klimacheck“ bei allen staatlichen Ausgaben sowie ein beschleunigter Ausbau von Wind- und Sonnenergie. Im Verkehrsbereich wird der Ausbau des ÖPNV und des Ladenetzes für E-Autos, eine Förderung des Carsharing, die Erweiterung von Radwegen sowie ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde innerorts gefordert. In der Landwirtschaft soll der ökologische Anbau eine größere Rolle spielen, Gentechnik wird abgelehnt. Weitere Schwerpunkte im Wahlprogramm sind Gleichstellung, Verbraucherschutz und Digitalisierung.
Spitzenkandidaten der GRÜNEN sind, wie bereits 2018, Katharina Schulze und Ludwig Hartmann, die bei Ihrer Nominierung im September 2022 den Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung bekundeten.