Die "Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt" (ÖDP) ging aus der 1978 vom ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Herbert Gruhl gegründeten "Grüne Aktion Zukunft" und anderen ökologischen Bewegungen hervor, die sich zunächst den 1980 auf Bundesebene gegründeten "Grünen" anschlossen, dann jedoch 1981 in der ÖDP aufgingen. Während die "Grünen" sich klar links von der Mitte positionierten und gesellschaftspolitisch ein explizit progressives Profil entwickelten, nahm die ÖDP wertkonservative Positionen ein. Letztere umfassen neben Forderungen zum Schutz von Natur und Umwelt und nachhaltigem Wirtschaften auch den Schutz der Familie. Auch wird die Stärkung direktdemokratischer Elemente gefordert. Die Grundlage der Programmatik der ÖDP bilden christlich-humanistische Werte. In das Europäische Parlament entsandte sie 2014 einen Abgeordneten und konnte 2019 ihren Stimmenanteil in Deutschland auf ein Prozent steigern, sodass sie weiterhin mit einer Abgeordneten vertreten ist.
Im ÖDP-Wahlprogramm zur Landtagswahl wird die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien und die sofortige Abschaltung von Atomkraftwerken gefordert. Weiterhin verlangt die Partei die artgerechte Unterbringung von Tieren in der Landwirtschaft, Anstrengungen für eine Reduzierung des Fleischkonsums und den ökologischen Umbau der Landwirtschaft. In der Wirtschafts- und Finanzpolitik lehnt die ÖPD, um Rohstoffvorräte zu schonen, eine ausschließliche Orientierung am Wirtschaftswachstum ab. Die Staatsschulden sollen komplett abgebaut werden und eine Neuverschuldung vermieden werden. Die ÖDP lehnt verpflichtende Ganztagesschulen ab und fordert eine Einführung ethischer Standards, so dass unter anderem Gewalt und Pornografie in den Medien stärker strafrechtlich verfolgt werden können. Die ÖDP tritt für eine Wahrung des Asylrechts ein und hebt die Relevanz der Kenntnis der deutschen Sprache und der Akzeptanz von Recht und Werten seitens der Migranten hervor.