Die interaktive Grafik zeigt Informationen zu und die Wahlergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten bei den Präsidentschaftswahlen 2012, 2016, 2020 und 2024.
Am 5. November fanden in den USA Präsidentschafts- und Kongresswahlen statt. Der Republikanische Kandidat Donald Trump konnte nach 2016 zum zweiten Mal die Präsidentschaftswahl für sich entscheiden.
Im Interview erläutert Prof. Curd Knüpfer Kommunikationsstrategien im Präsidentschaftswahlkampf, die Parteistrukturen, das Mediensystem in den USA und wie öffentliche Aufmerksamkeit entsteht.
Im Kontext der US-Präsidentschaftswahl werden KI-generierte Inhalte massiv verbreitet, oft zum Zweck von Desinformation. Inwieweit gefährdet das den demokratischen Prozess und wie wird dem begegnet?
Was ist hinsichtlich der politischen Präferenzen, Beteiligung und Repräsentation verschiedener ethnischer Gruppen in den USA bekannt? Wir haben beim Pew Research Center nachgefragt.
Wahlberichterstattung dreht sich oft um Umfragewerte, obwohl diese gerade bei US-Wahlen zuletzt zu bedeutenden Fehleinschätzungen geführt haben. Welche alternative Methoden der Wahlvorhersage gibt es?
Die neue Spitzenkandidatin der Demokratischen Partei ist zwar verspätet, dafür umso erfolgreicher in den Präsidentschaftswahlkampf gestartet. Wofür steht die Vizepräsidentin der USA?
Trotz zahlreichen Kontroversen um seine Person wurde der ehemalige Präsident Donald J. Trump erneut zum Kandidaten der Republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahlen 2024 gekürt.
Trotz einer sicheren Nominierung zog sich der amtierende Präsident der USA aus der Präsidentschaftswahl 2024 zurück. Ein Blick auf über 50 Jahre Karriere und seine Präsidentschaft.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat sieht sich mit vier strafrechtlichen Ermittlungs- und Gerichtsverfahren konfrontiert. Das ist in der Geschichte der USA beispiellos.
Eine Bilanz der US-Innen- und Außenpolitik während der vier Jahre Regierungszeit unter Präsident Joe Biden und ein Blick auf die Ausgangslage für die Demokraten vor den Präsidentschaftswahlen 2024.
1945 - 1953: Im April 1945 wurde Vizepräsident Harry Truman durch den Tod Franklin D. Roosevelts 33. Präsident der Vereinigten Staaten. In den
Beginn seiner Amtszeit fielen die US-Atomangriffe auf Hiroshima und Nagasaki. Die Truman Doktrin (gegen die weitere Ausbreitung des Kommunismus am
südlichen und östlichen Rand Europas) und der Marshall Plan (zum Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft) sind wichtige Meilensteine seiner
Präsidentschaft. 1950 befahl er die amerikanische Intervention im Koreakrieg. Innenpolitisch setzte sich der demokratische Truman stark für die
Bürgerrechte der Schwarzen Amerikanerinnen und Amerikaner ein.
1953 - 1961: Dwight D. Eisenhower durchlief vor seiner politischen Karriere eine Militärlaufbahn und war der erste Oberbefehlshaber der Nato. 1952
ließ sich der populäre General für die republikanische Partei als Präsidentschaftskandidat aufstellen und gewann die spätere Wahl mit großer
Mehrheit. Eisenhower war der erste republikanische Präsident seit 1933. Die Sozialprogramme seiner Vorgänger - etwa die des "New Deal" - führte er
fort und weitete die Sozialversicherungen aus und erhöhte den Mindestlohn. Um die Aufhebung der Rassentrennung in den Schulen endgültig
durchzusetzen, sandte er in einem viel beachteten Moment Soldaten in die Stadt Litte Rock in Arkansas.
1961 - 1963: Der demokratische Kongressabgeordnete aus Massachusetts, John F. Kennedy, war mit 43 Jahren der jüngste ins Amt gewählte Präsident der
USA. "Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage, was du für dein Land tun kannst" forderte er die Amerikanerinnen und Amerikaner bei
seiner Amtseinführung auf. Kennedys kurze Präsidentschaft (1063 Tage) fiel in eine besonders brisante Phase des Kalten Krieges, geprägt von der
Errichtung der Berliner Mauer und der Kubakrise. 1963 wurde Kennedy in Dallas, Texas erschossen. Seine Ermordung ist bis heute umstritten.
1963 - 1969: Lyndon B. Johnson machte es sich in seiner ersten Amtszeit zur Aufgabe, das von John F. Kennedy angestoßene großangelegte
sozialpolitische Reformprogramm umzusetzen, das unter anderem die Rassentrennung im gesamten Land für illegal erklärte, aber auch die Ausweitung von
Krankenversicherung und Bildungsförderung vorantrieb. Die Präsidentschaftswahl zu seiner zweiten Amtszeit 1964 gewann der Demokrat Johnson mit über
61 Prozent der Wählerstimmen – ein bis heute ungebrochener Rekord. Außenpolitisch dominierte der Vietnamkrieg und der direkte Eingriff der USA in
das Kriegsgeschehen ab 1964 Johnsons Amtszeit.
1969 - 1974: 1969 wurde der Republikaner Richard Nixon, der bereits unter Dwight D. Eisenhower Vizepräsident war, der 37. Präsident der USA. In
Nixons Amtszeit fiel unter anderem die erste Mondlandung (1969). Außerdem beendete er die Einberufungen junger Männer für den Krieg in Vietnam und
zog 1973 die amerikanischen Truppen aus Vietnam ab. Um einer wahrscheinlichen Amtsenthebung zuvorzukommen, trat Nixon aufgrund der Watergate-Affäre
im August 1974 zurück. 1972 hatten Einbrecher versucht, eine Abhöranlage in der Wahlkampfzentrale der demokratischen Partei zu installieren. Einer
der gefassten Einbrecher arbeitete als Lobbyist an der Wiederwahl Nixons. 1974 tauchte zudem ein Tonband auf, auf dem Nixon beim Versuch der
Vertuschung des Skandals zu hören ist.
1974 - 1977: Gerald Ford übernahm als Vizepräsident das Amt von Richard Nixon nach dessen Rücktritt im Sommer 1974 . Der Republikaner Ford war
bereits 25 Jahre Kongressabgeordneter gewesen. Er gewährte seinem Vorgänger Straferlass – eine unpopuläre Entscheidung. Insgesamt war die
innenpolitische Lage Mitte der Siebziger Jahre geprägt von Inflation, einer stagnierenden Wirtschaft und Energieknappheit. Eine Rezession drohte.
Außenpolitisch führte er die Entspannungspolitik von Nixon fort. Fords Amtszeit blieb kurz. 1976 verlor er die Wahl knapp gegen den demokratischen
Konkurrenten Jimmy Carter.
1977 - 1981: Der Demokrat Jimmy Carter schuf als Präsident erstmals ein eigenes Ministerium für Bildung und baute die sozialen Sicherungssysteme
aus. Mit dem Verhandlungserfolg in Camp David im Jahr 1978 schrieb er Geschichte: Erfolgreich vermittelte Carter ein Friedensabkommen zwischen den
Regierungen Israels und Ägyptens. Unter anderem dafür wurde er 2002 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seine Regierung hatte aber auch mit
vielen innenpolitischen Problemen zu kämpfen. Die schwierige wirtschaftliche Lage im Land und die Inflation waren es schließlich, die zu seiner
Niederlage gegen den Republikaner Ronald Reagan beitrugen.
1981 - 1989: Der Republikaner Ronald Reagan war der 40. Präsident der USA und insbesondere unter den konservativen Amerikanern sehr populär. Der
ehemalige Schauspieler propagierte christlich-konservative Werte und eine Rückkehr zum Patriotismus. Im Gegensatz zu seinem demokratischen Vorgänger
glaubte Reagan an eine neoliberale Politik der Steuersenkung bei gleichzeitiger Kürzung von Sozialausgaben. Die Rüstungsausgaben wurden unter seiner
Führung hingegen stark erhöht. Diese Politik wurde bald nach ihm benannt: "Reaganomics". In seiner zweiten Amtszeit startete er aber auch mehrere
Abrüstungsinitiativen. Viel beachtet wurde auch Reagans Forderung in einer Rede 1987 vor dem Brandenburger Tor: "Mr. Gorbachev, tear down this
wall!"
1989 - 1993: Vor seiner Berufung zum Vizepräsidenten von Ronald Reagan war der Republikaner George H. W. Bush unter anderem Botschafter der USA bei
den Vereinten Nationen und Direktor der CIA. Bushs Amtszeit war geprägt von weltpolitischen Veränderungen: Nach 40 Jahren endete der Kalte Krieg und
die Berliner Mauer fiel. In Bushs Amtszeit fiel der erste Irakkrieg: Bush entsandte hunderttausende amerikanische Soldaten, um den irakischen Diktator
Saddam Hussein davon abzuhalten, nach Kuwait noch weitere Länder zu überfallen.
1993 - 2001: William Jefferson "Bill" Clinton war vor seinem Amtsantritt Gouverneur von Arkansas. In den acht Jahren seiner Amtszeit erlebten die USA
eine Zeit großen Wohlstands, niedriger Arbeitslosigkeit, fallender Kriminalitätsraten und niedriger Inflation. Die Folge waren geringere
Sozialausgaben und ein ausgeglichener Haushalt. Eine großangelegte Reform des Gesundheitssystems scheiterte. Clinton war der zweite Präsident neben
Nixon, gegen den ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet wurde. Zuvor war eine Affäre mit einer Praktikantin im Weißen Haus bekannt geworden. Das
Verfahren gegen ihn scheiterte, Clinton blieb im Amt. Ins kriegszerstörte Bosnien sandte Clinton im Rahmen einer UN-Mission Truppen zur
Friedensicherung. Der Demokrat Clinton befahl zudem Bombardements im Irak, nachdem Saddam Hussein UN-Inspektionen seiner Waffenarsenale verweigert
hatte.
2001 - 2009: Mit dem Republikaner George W. Bush wurde zum zweiten Mal in der amerikanischen Geschichte der Sohn eines früheren Präsidenten ins
Weiße Haus gewählt. Kurz nach seinem Amtsantritt veränderte die Anschläge des 11. September 2001 nachhaltig die weltpolitische Lage. In deren
Folge befahl Bush die Bildung eines neuen Ministeriums (Department of Homeland Security), das künftig die Bedrohungen durch den Terror bekämpfen
sollte. Nach Afghanistan entsandte er Truppen, um die Herrschaft der terroristischen Taliban zu beenden. Die umstrittenste Entscheidung der
Bush-Regierung war der Beginn eines Präventivkrieges gegen den Irak in der Annahme, dass der irakische Staatspräsident Saddam Hussein eine Angriff
mit Massenvernichtungsmitteln auf die USA plane.
2009 - 2017: Erstmals wurde 2008 mit Barack Obama ein Afro-Amerikaner zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Das großes Stichwort im
Wahlkampf des Demokraten und ehemaligen Senators für Illinois: Change. Obama konnte aus Sicht vieler Wähler einige außenpolitische Erfolge
verbuchen: Das Ende des Irakkriegs, der Truppenabzug aus Afghanistan und die Tötung Osama bin Ladens. Unter seinen innenpolitischen Vorhaben
dominierte die Gesundheitsreform mit der Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung. In Obamas Amtszeit fielen aber auch der Drohnenkrieg gegen
Terrorverdächtige und der NSA-Skandal. Die von ihm angekündigte Schließung des Gefangenlagers in Guantanamo auf Kuba konnte Obama aufgrund
innenpolitischer Widerstände nicht durchsetzen.
2017 - 2021: Der Republikaner Donald J. Trump trat mit dem Motto „Make Amerika Great Again “ zur Wahl an. Nach seinem Wahlerfolg richtete er seine
Politik nach dem Leitspruch „America First “ aus – Isolationismus, Nationalismus, Protektionismus und Unilateralismus bestimmten seine
Außenpolitik. Er verschärfte Einwanderungs- und Asylregelungen, führte Strafzölle unter anderem gegen China ein und zog die USA aus
internationalen Vereinbarungen wie dem Pariser Klimaabkommen und Abrüstungsverträgen zurück. Für Aufsehen sorgte außerdem immer wieder Trumps
konfrontative und provokative Sprache, die auch die Spaltung der US-Gesellschaft weiter vorantrieb. Mit einer Steuerreform senkte die Trump-Regierung
die Abgaben an den Staat, wovon vor allem ökonomisch bessergestellte Schichten und Unternehmen profitiert haben. Zu Beginn der Corona-Pandemie
verharmloste Trump die Gefahr und machte Falschaussagen zum Virus. Mit der Zustimmung des Senats ernannte er auf Lebenszeit drei der neun
Bundesrichterinnen und -richter des Obersten Gerichtshofs, überwiegend junge, konservative Kandidatinnen und Kandidaten, die die Rechtsprechung nun
über Jahrzehnte hinweg mitbestimmen können. Als einziger Präsident in der Geschichte der USA musste sich Trump zwei Amtsenthebungsverfahren
stellen, die beide scheiterten. Als Trump 2020 nicht wiedergewählt wurde, erkannte er als erster Amtsinhaber in der US-Geschichte das Wahlergebnis
nicht an. Stattdessen verbreitete er Verschwörungstheorien von einer gestohlenen Wahl. Dies führte letztlich am 6. Januar 2021 zum Sturm von
Anhängerinnen und Anhängern Trumps auf das US-Kapitol.
2021 - 2025: Der Demokrat Joe Biden begann seine Amtszeit während der Corona-Pandemie. Vor allem die damit zusammenhängenden wirtschaftlichen,
sozial- und gesundheitspolitischen Auswirkungen prägten die erste Zeit nach seiner Amtsübernahme. Die Gesetzesinitiativen Bidens trugen unter
anderem zur Erholung der US-Wirtschaft, der deutlichen Senkung der Arbeitslosenquote und Verbesserung des Gesundheitssystems bei. Eine weitere
Herausforderung war die hohe Zahl der irregulären Zuwanderung an der südlichen US-Grenze: 2024 verschärfte Biden mit einer exekutiven Verordnung
die Asylregelungen an der Grenze zu Mexiko. In Abgrenzung zu seinem Vorgänger Donald Trump nahm Biden alte internationale Allianzen wieder auf und
trat internationalen Vereinbarungen wie dem Pariser Klimaabkommen wieder bei. In die Amtszeit Bidens fiel der unkoordinierte Abzug der US-Truppen aus
Afghanistan und der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die gesamte Ukraine im Februar 2022. Die Ukraine erhielt durch die Biden-Administration
weitreichende finanzielle und materielle Unterstützung. Die transatlantische Ausrichtung der USA wurde durch Bidens Engagement in der NATO
zementiert. Im Zuge des Gaza-Kriegs wuchs der Druck auf Biden: Die US-Regierung übernahm bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe und die Freilassung
der von den Hamas verschleppten Geiseln eine Vermittlerrolle ein. Aufgrund öffentlicher Bedenken über seinen Gesundheitszustand kündigte Biden nach
den Vorwahlen 2024 seinen Rücktritt als Kandidat für eine zweite Amtszeit an.
2025 - vsl. 2029: Der Republikaner Donald J. Trump wurde nach vier Jahren demokratischer Führung im Weißen Haus erneut zum US-Präsident gewählt.
Direkt nach Amtsantritt veranlasste er unter anderem den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), begnadigte
Beteiligte an dem Sturm auf das US-Kapitol 2021, schränkte die Rechte der LGBTQ -Community ein und pausierte die US-Entwicklungshilfe.
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