Donald Trump wurde 1946 in Queens, New York, als viertes von fünf Kindern geboren. Sein Vater, Fredrick Trump Jr., war ein amerikanischer Bauunternehmer und Immobilienhändler. Seine Mutter hieß Mary MacLeod Trump. Im Alter von 13 Jahren schickten ihn seine Eltern an die New Yorker Militärakademie, die er 1964 erfolgreich beendete. Anschließend besuchte er die Fordham University und wechselte zwei Jahre später an die Wharton School of Finance der Universität von Pennsylvania, wo er 1968 sein Wirtschaftsstudium abschloss.
Der Geschäftsmann: Hotels, eine Fluglinie und Reality-TV
Trump folgte in der Berufswahl seinem Vater und wurde ebenfalls Immobilienhändler. Bereits als Student hatte Trump in der vorlesungsfreien Zeit in dessen Unternehmen gearbeitet, um nach seinem Studium endgültig dorthin zu wechseln. Unter seiner Mitarbeit expandierte das Familienunternehmen. 1971 übernahm Donald Trump die Geschäfte und benannte das Unternehmen in "Trump Organization" um. Den Firmensitz verlegte er nach Manhattan, wo er in kurzer Zeit ein komplexes Wirtschaftsnetzwerk aufbaute. Trump glaubte an das ökonomische Potenzial der Stadt New York und war an zahlreichen großen Immobilienprojekten beteiligt, die ihm hohe Profite einbrachten, ihn aber auch aufgrund seiner riskanten und aggressiven Investitionen zu einem umstrittenen Immobilienentwickler machten.
Zur gleichen Zeit investierte Trump auch in Casinos in New Jersey und später in Atlantic City. In den 1980er und 1990er Jahren baute er mehrere große Hotels, darunter auch das Taj Mahal in Atlantic City, das größte Casino-Hotel weltweit. 2016 wurde angekündigt, dass das Taj Mahal aufgrund mehrfacher Insolvenzen und eines längeren Streiks der Angestellten geschlossen werden musste.
Ende der 1980er Jahre weitete Trump seinen Aktionsradius als Immobilienmogul auf Florida aus und kaufte 1989 sogar die Fluglinie Eastern Air Lines Shuttle, die er in Trump Shuttle umbenannte. Die wirtschaftliche Rezession in den USA zu Beginn der 1990er Jahre traf auch Trumps Geschäfte hart. Laut der New York Times musste Trump 1995 erhebliche Defizite von über 916 Millionen Dollar steuerlich abschreiben. Er schaffte es allerdings, die Krise zu überwinden und sein Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Dies thematisierte Trump auch immer wieder im Wahlkampf: Er versuchte sein Image eines erfolgreichen Geschäftsmannes zu nutzen, um seine Qualifikation für das Amt des Präsidenten zu betonen. Die Trennung zwischen Politik und Geschäftswelt fällt Trump schwer. Immer wieder werden Vorwürfe laut, als Präsident habe er sein Amt genutzt, um sich und seine Familie zu bereichern. Zudem hat Trump nie seine Steuererklärungen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, zuvor gängige Praxis für US-Präsidenten.
Politische Ambitionen
2005 heiratete Trump seine jetzige Frau Melania Knauss. Insgesamt hat er aus drei Ehen fünf Kinder. 2004 nutzte Trump seine Prominenz und startete auf dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC die Realityshow "The Apprentice". Erst 2012 begann sich Trump öffentlichkeitswirksam für die Politik zu interessieren und kokettierte mit dem Gedanken, gegen den amtierenden Demokratischen Präsidenten Barack Obama bei den Präsidentschaftswahlen 2012 anzutreten. Zuvor hatte er sich stark in der sogenannten Birther-Bewegung engagiert, die bezweifelte, dass Obama in den USA geboren und damit auch ein legaler Präsident sei. Als er seine Ambitionen für die Wahlen 2016 artikulierte, thematisierte er dies nicht mehr.
Am 16. Juni 2015 gab Donald Trump bekannt, dass er für die Republikanische Partei als Präsidentschaftskandidat antreten wolle. Das Motto seines Wahlkampfes wurde "Make America Great Again". Der inhaltliche Fokus seiner Kampagne basierte auf der Ablehnung von bestehenden Freihandelsabkommen, dem Bau einer Mauer zu Mexiko, um illegale Einwanderung zu verhindern, und der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Kurz nach Bekanntgabe seiner Kandidatur profilierte er sich in einer Wahlkampfrede gegen mexikanische Einwanderer, die er als Kriminelle und Vergewaltiger bezeichnete.
Der Außenseiter gewinnt die Wahlen 2016
Aufgrund seines provokanten und aggressiven Wahlkampfstils erlangte Trump schnell große
Im Hauptwahlkampf trat Trump gegen Hillary Clinton an, die von der Demokratischen Partei nominiert worden war. Trump konnte sich am 8. November mit 304 Wahlleutenstimmen gegen die Demokratin Hillary Clinton durchsetzen, die 227 Stimmen erhielt. Allerdings erhielt Trump bei der Wahl deutlich weniger Stimmen der Wählerinnen und Wähler als seine Herausforderin: auf Clinton entfielen 65.853.514 (48,18%) und auf Trump 62.980.828 (46,09%) Stimmen. Dies ist auf die
Trump im Amt
Am 20. Januar 2017 legte Trump seinen Amtseid ab. Im ersten Jahr seiner Amtszeit konzentrierte er sich in erster Linie darauf, zahlreiche Regulierungen der Obama-Administration im Umweltbereich zurückzunehmen. So verabschiedeten sich die USA aus dem Pariser Klimaabkommen und Trump beendete auch den Clean Power Plan der Obama-Administration, mit dem der Ausbau regenerativer Energien vorangetrieben werden sollte. Auch im Bereich der Finanzmärkte setzte sich seine Administration für massive Deregulierungen ein und beendete in Teilen den Dodd-Frank Act, der in Folge der Wirtschaftskrise 2008 dem Gebaren der Banken strikte Regeln auferlegt hatte. Gescheitert sind Trump und die Republikaner damit, die Gesundheitsreform der Obama-Administration zurückzunehmen. Auch die versprochenen Kürzungen im Rentenbereich wurden nicht umgesetzt. Zu den größten Erfolgen der Trump-Administration gehört die umfassende Steuerreform, die 2017 im Kongress verabschiedet wurde. Mit ihr wurden Unternehmens- und Erbschaftssteuern dauerhaft und auch die Spitzensteuersätze auf Einkommen deutlich gesenkt.
Außenpolitisch setzte Trump mit seiner America-First-Politik in erster Linie auf Unilateralismus. Multilaterale Handelsabkommen wurden aufgekündigt (Trans-Pacific Partnership - TPP) oder neuverhandelt (North American Free Trade Agreement - NAFTA). Immer wieder stellte Trump die liberale Weltordnung in Frage und drohte damit, sich aus internationalen Organisationen wie der Welthandelsorganisation (WTO) zurückzuziehen. Im Juli 2020 reichten die USA offiziell den Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein, der 2021 wirksam werden sollte.
Überschattet wurde
Nur wenige Monate später, im September desselben Jahres, leitete das Repräsentantenhaus unter der Führung der Demokratin Nancy Pelosi ein
Die Zeit nach der Amtszeit Trump
Donald J. Trump ist der erste Präsident in der Geschichte der USA, der
Vor Gericht muss sich Trump weiterhin für seine Versuche, den Wahlausgang zu beeinflussen, verteidigen. In Georgia wird Trump wegen versuchter Wahlbeeinflussung angeklagt und in Washington D.C. steht Trump in Folge der Ereignisse am 6. Januar 2021 wegen Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten vor Gericht. Zudem muss sich Trump noch einem Verfahren in Florida stellen, weil er streng geheime Dokumente in seinem Anwesen Mar-a-Lago gelagert und dies zu vertuschen versucht hat. Alle drei Verfahren laufen noch und werden nicht vor der Wahl im November abgeschlossen sein. Im Juli 2024 entschied der konservativ ausgerichtete Supreme Court im Fall „Trump v. United States“ zur Immunität präsidentieller Handlungen zugunsten Trumps. Dadurch ist noch nicht klar, inwieweit die laufenden Klagen gegen ihnaufrechterhalten werden können. In der Dokumentenaffäre in Florida hat die zuständige Richterin das Verfahren eingestellt, mit der Begründung, dass die Einsetzung des Sonderermittlers in diesem Fall gegen die Verfassung verstoßen würde. Dies muss nun im Berufungsgericht und eventuell auch vor dem Supreme Court geklärt werden.
Darüber hinaus wurde Trump von einem Strafgericht in New York für schuldig erklärt, im Zuge von Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar Bilanzfälschung, Täuschung der Öffentlichkeit und Verstöße gegen die Wahlkampffinanzierung verübt zu haben. Das Strafmaß für diese Verurteilung muss noch verkündet werden. Neben den vier Strafprozessen muss sich Trump auch in mehreren Zivilverfahren vor Gericht verantworten. Ein Geschworenengericht in Manhattan hat Trump 2023 schuldig gesprochen, die US-Autorin E. Jean Carroll 1996 sexuell missbraucht zu haben. Wegen übler Nachrede sprach das Gericht der Frau zudem rund 83 Millionen Dollar Schmerzensgeld zu.
Kurz vor dem Nominierungsparteitag im Juli 2024 in Milwaukee wurde bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps in Pennsylvania ein Attentat auf ihn verübt, bei dem er leicht verletzt wurde. In Folge dieses Attentatsversuchs stehen die Anhänger Trumps noch geschlossener hinter ihrem Kandidaten.
Ursprünglich erschienen am: 20.07.2020
Aktualisiert am: 25.07.2024