Korea-Krieg und Furcht vor Kommunismus
Mit dem Überfall Nordkoreas auf Südkorea – das Land war Mitte August 1945 in eine amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone entlang des 38. Breitengrades geteilt worden und aus den Zonen waren zwei Staaten entstanden – am 25.6.1950 begann der Korea-Krieg. Die Frontlinien des "Kalten Krieges" traten hier erstmals klar zutage, weil Nordkorea von chinesischen Verbänden unterstützt wurde und die USA sowie UN-Truppen Südkorea beiseite standen. Die UdSSR hielt sich zurück, man mutmaßte aber von amerikanischer Seite die Unterstützung Nordkoreas.
Noch stärker als zuvor rückte bei der Wirtschaftshilfe für Europa der Aufbau der Rüstungsindustrie in den Vordergrund. Die "European Cooperation Administration" (ECA) wurde zunehmend von der "Central Intelligence Agency" durchdrungen. ECA-Chef Hoffman, ehemaliger Automobilmanager, geriet wegen seiner zivilwirtschaftlichen Schwerpunktsetzung zunehmend in die Kritik und wurde schließlich abgesetzt. Hoffman befürchtete vor allem, dass der individuelle Konsum der Europäer unter zu einseitigen Investitionen in die Rüstungswirtschaft leiden würde und damit der Marshallplan sein Ziel - Immunisierung vor dem Kommunismus durch Konsum - verfehlen würde.
In den USA erreichte die Furcht vor dem Kommunismus bereits 1951 ungeahnte Ausmaße. Statt der bislang betriebenen Politik, die keine weitere kommunistische Ausbreitung zulassen wollte, zeichnete sich bereits der unter Präsident Eisenhower eingeschlagene Kurs des "Roll back" ab, der aktiven Zurückdrängung des sozialistischen Einflussbereichs.
1951 verabschiedete der amerikanische Kongress den "Mutual Security Act" (MSA), der faktisch den "European Cooperation Act" ersetzte. Von nun an wurde vor allem die Rüstungsindustrie massiv unterstützt. Jugoslawien kam ab 1950 als neues Mitglied zum Kreis der Empfängerländer. Die ursprünglich verfolgten Ziele des Marshallplans verloren an Bedeutung.