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30 Bilder der Fotografin Erna Wagner-Ehmke erzählen die Geschichte des Parlamentarischen Rates - von der Eröffnungsfeier bis zur Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949.
1. September 1948: Am Bonner Museum Alexander Koenig treffen die Teilnehmer der Eröffnungsfeier des Parlamentarischen Rates ein. Vor dem Gebäude
sind die Flaggen der elf Länder gehisst.
Der Ministerpräsident von NRW, Karl Arnold, hält die Eröffnungsrede. Arnold betont in seiner Rede den vorläufigen Charakter des zu schaffenden
Grundgesetzes. Für den Festakt wurde der Lichthof des Museums umgestaltet.
Der Lichthof dient eigentlich als Ausstellungsfläche für Tierpräparate. Diese wurden am Rand hinter Vorhängen versteckt. Das Gerücht, eine
Giraffe habe hervorgeschaut und die Gäste beobachtet, lässt sich mit Fotos nicht belegen.
Der US-Botschafter Murphy, General Bishop und General Piron nehmen als Vertreter der Westalliierten teil. Die Militärgouverneure bleiben der Feier
fern, um die Verhandlungen zur Aufhebung der Berlin-Blockade nicht zu gefährden.
Hessens Ministerpräsident Christian Stock (SPD) betont, dass "wir [..] heute zum ersten Mal [...] seit der Kapitulation nicht nach einem Diktat,
sondern nach Vereinbarungen" handeln.
In der Bonner Pädagogischen Akademie eröffnet Adolph Schönfelder (SPD) als ältestes Mitglied die konstituierende Sitzung. Anschließend wird das
Präsidium gewählt.
Mit beratender Stimme dürfen auch die fünf Berliner Abgeordneten an den Sitzungen teilnehmen. Der gewählte Präsident des Rats, Konrad Adenauer,
bittet sie: "Rücken Sie in die Reihen herein, es sind noch einige Sessel frei."
Neugierig blicken Zuschauer von außen durch die geöffneten Fenster in den Sitzungssaal.
Die SPD-Abgeordneten Heiland, Kuhn, Ehlers, Wunderlich und Maier (v. links) besprechen sich am 20. Oktober 1948 vor Beginn der 6. Sitzung, die auf
Antrag der SPD stattfindet, um die Arbeit des Rats bekannter zu machen.
Die Sitzung stößt bei vielen Abgeordneten der CDU/CSU auf Kritik. Eigentlich war vereinbart, dass erst nach Beendigung der Arbeit der Ausschüsse
eine Sitzung stattfinden soll. Das Bild zeigt den Abgeordneten Anton Pfeiffer (CSU).
Die Besuchertribüne ist bis auf den letzten Platz besetzt. Debattiert wird u.a. über die Präambel zum Grundgesetz.
Adolf Süsterhenn (linkes Bild) spricht sich im Namen der CDU/CSU für einen Gottesbezug in der Präambel aus. Theodor Heuss (FDP) fordert, die
Präambel müsse "eine gewisse Magie des Wortes besitzen".
Die Weimarer Verfassung von 1919 sei "eine der besten Verfassungen der Welt" so Helene Wessel (Zentrumspartei). Sie fordert, neben Freiheitsrechten
und Menschenwürde auch das Elternrecht im Grundgesetz festzuschreiben.
Den Vorsitz im Hauptausschuss führt der SPD-Politiker Carlo Schmid (Mitte). Die SPD schätzte diese Funktion sehr hoch ein und hatte im Gegenzug auf
das Amt des Präsidenten des Parlamentarischen Rates verzichtet.
Ab der zweiten Sitzung des Hauptausschusses (15. Dezember 1948 bis 20. Januar 1949) sind auch Vertreter der Presse zugelassen. Alle anderen
Ausschüsse tagen nichtöffentlich.
Obwohl der Parlamentarische Rat noch nicht über den Sitz der Bundesorgane entschieden hat, wird am 5. Mai 1949 in Bonn das Richtfest für den neuen
Plenarsaal gefeiert.
Auch in persönlichen Gesprächen, wie hier zwischen Konrad Adenauer und Hermann Wandersleb (Leiter des Landeskanzlei NRW), werden Fragen der
Ausgestaltung des Grundgesetzes erörtert.
Die FDP-Abgeordneten Max Becker (links) und Hans Reif (rechts) im Gespräch mit Mitarbeitern: Den Parteien stehen zur fraktionsinternen Arbeit eigene
Räume zur Verfügung.
Interfraktionelle Gespräche fanden nicht selten in der Eingangshalle der Akademie statt: Auf dem Bild diskutieren die CDU-Abgeordneten Lensing, von
Brentano und Süsterhenn mit dem SPD-Politiker Mücke (v.l.n.r.).
Die vier "Mütter des Grundgesetzes" treffen sich im Plenarsaal zu einem Gespräch (v.l.n.r.): Helene Wessel (Zentrum), Helene Weber (CDU) sowie
Friederike Nadig und Elisabeth Selbert von der SPD.
Telefon und Fernschreiber sind 1948 die wichtigsten Kommunikationsmittel. Den Mitarbeitern und Abgeordneten des Parlamentarischen Rats stehen 100
Anschlüsse zur Verfügung, die von drei Telefonistinnen geschaltet werden.
In der Vervielfältigungsstelle werden die Sitzungsvorlagen und Protokolle der Ausschussberatungen gedruckt. Allein in der Woche vor Verabschiedung
des Grundgesetzes werden 500.000 Blatt Papier gedruckt.
Pressekonferenzen werden in Seminarräumen der Akademie abgehalten: Hans Reif (FDP), Jakob Kaiser und Konrad Adenauer (CDU), Fritz Eberhard (SPD) und
Anton Pfeiffer (CSU) stellen sich Fragen der Journalisten (v.l.n.r.).
Am 10. Mai 1949 debattiert der Rat über das Wahlgesetz und den Sitz der Bundesorgane. Mit 36 zu 29 Stimmen wird das Wahlgesetz angenommen. Bonn wird
mit 33 Stimmen als Hauptstadt bestimmt.
Am 23. Mai 1949 wird das Grundgesetz unterzeichnet. Vor der Pädagogischen Akademie sind die Flaggen der Bundesländer aufgezogen: Sie verweisen auf
die Bedeutung der Länder und die föderale Struktur des neuen Staates.
16.07 Uhr: Konrad Adenauer eröffnet die Sitzung. Nach einer kurzen Ansprache bittet er die Mitglieder des Parlamentarischen Rats heranzutreten und
die Annahme des Grundgesetzes durch ihre Unterschrift zu bezeugen.
Die Westalliierten sind mit je zehn Vertretern anwesend. Auf dem Bild zu sehen sind die Generäle William A. Bishop, Georg Hays, Kenneth McLean und
Roger Noiret (v.l.n.r.).
Da der Platz in der Aula nicht ausreicht, werden vor den geöffneten Fenstern zusätzlich Stühle bereitgestellt.
Als Präsident des Rats setzt Konrad Adenauer als Erster seine Unterschrift unter das Grundgesetz. Verabschiedet wurde es bereits am 8. Mai 1949, dem
Jahrestag der Kapitulation: 53 Abgeordnete stimmten mit Ja, zwölf mit Nein.
Am Ende der Sitzung erheben sich die Abgeordneten und stimmen das Lied "Ich hab' mich ergeben" an. Konrad Adenauer verkündet, dass das Grundgesetz
mit Ablauf des 23. Mai 1949 in Kraft tritt.
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