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Kaspar Seibold (CSU) | Grundgesetz und Parlamentarischer Rat | bpb.de

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Kaspar Seibold (CSU)

Prof. Dr. Erhard H.M. Lange

/ 2 Minuten zu lesen

Im Parlamentarischen Rat

Im Sommer 1948 wird Kaspar Seibold vom Bayerischen Landtag in den Parlamentarischen Rat gewählt. Ausschlaggebend sind seine Erfahrungen als Vertreter der Agrarinteressen. Am 1. Oktober 1948 macht er in einem im "Münchner Merkur" veröffentlichten Artikel "Aufbau eines Bundes deutscher Länder" deutlich, dass er für einen Staatenbund anstelle eines Bundesstaats eintritt.

Er gehört lediglich dem Geschäftsordnungsausschuss an. Eine seiner wenigen Initiativen ist ein von Anton Hilbert (CDU) unterstützter Antrag, in dem er bei den Schlussberatungen im Plenum die Streichung der "Förderung der land- und forstwirtschaftlichen Erzeugung" aus dem Katalog der konkurrierenden Gesetzgebung fordert. Bei der Schlussabstimmung über das Grundgesetz am 8. Mai 1949 verweigert Seibold seine Zustimmung.

Biografie

Geboren am 14. Oktober 1914 in Lenggries (Oberbayern), gestorben am 15. Oktober 1995 in Lenggries, römisch-katholisch.

Kaspar Seibold stammt aus einer alteingesessenen Lenggrieser Bauernfamilie. Nach 1933 meldet er sich freiwillig zum Reichsarbeitsdienst und zur Wehrmacht. 1938-1941 Landwirtschaftslehre. Ab 1939 als Gebirgsjäger an der Ost- und Westfront, wird 1942 schwer verwundet. 1944-1946 Studium der Agrarwissenschaft an der Technischen Hochschule München-Weihenstephan, Abschluss mit Promotion. In der letzten Kriegsphase Annäherung an den regional-bayerischen Widerstand um Rupprecht Gerngroß in München.

Seit 1946 in der zonalen (Stuttgarter Länderrat) und bizonalen (Frankfurt) Ernährungs- und Landwirtschaftsverwaltung tätig. Tritt im Sommer 1948 der CSU bei. Im März 1949 zum Agrarreferenten beim Bevollmächtigten Bayerns für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet bestellt. 1949-1950 Referent für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei der bayerischen Landesvertretung in Bonn. Scheidet im Sommer 1950 aus dem öffentlichen Dienst aus, um sich dem familiären landwirtschaftlichen Unternehmen in Lenggries zu widmen.

Seither nur noch im kommunal- und regionalpolitischen Bereich sowie der Verbandspolitik tätig. 1952-1992 Mitglied des Gemeinderats seiner Heimatgemeinde und des Kreistags von Bad Tölz. 1955-1990 Mitglied des Bezirkstags von Oberbayern, 1978-1982 Stellvertretender Bezirkstagspräsident.1966-1984 Bürgermeister von Lenggries.

Nachlass: Nachlasssplitter im Archiv für Christlich-Demokratische Politik, St. Augustin.

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Fussnoten