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Paul Löbe (SPD) | Grundgesetz und Parlamentarischer Rat | bpb.de

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Paul Löbe (SPD)

Prof. Dr. Erhard H.M. Lange

/ 2 Minuten zu lesen

Im Parlamentarischen Rat

Foto: Haus der Geschichte / Bestand Erna Wagner-Hehmke (© Foto: Haus der Geschichte / Bestand Erna Wagner-Hehmke )

Paul Löbe nimmt als Berliner Vertreter aufgrund des Sonderstatus Berlins am Parlamentarischen Rat nur mit beratender Stimme an den Sitzungen des Ausschusses für das Besatzungsstatut teil. Die SPD-Fraktion wählt ihn in ihren Vorstand. Paul Löbe versteht sich als überparteilicher Sprecher aller Berliner und als Treuhänder der Deutschen in der Sowjetischen Besatzungszone sowie der Millionen Heimatvertriebenen. Im Berliner "Telegraf" berichtet er regelmäßig über den Stand der Arbeiten am Grundgesetz.

Biografie

Geboren am 14. Dezember 1875 in Liegnitz, gestorben am 3. August 1967 in Bonn, zunächst evangelisch, später freireligiös.

Paul Löbe absolviert eine Buchdruckerlehre, 1895-1898 Tätigkeit als Schriftsetzergehilfe. 1895 Eintritt in die SPD. Mitglied im Verband Deutscher Buchdrucker. 1899-1920 Redakteur, dann Chefredakteur bei der Breslauer "Volkswacht".

Seit 1899 Vorsitzender des "Breslauer Sozialdemokratischen Vereins" (bzw. der SPD). 1904-1919 in der Breslauer Stadtverordnetenversammlung. 1915-1920 Abgeordneter im Provinziallandtag Schlesien. Wegen politischer Tätigkeit mehrmals im Gefängnis. 1919 Mitglied der Weimarer Nationalversammlung, seit Juli 1919 deren Vizepräsident. 1920-1933 Mitglied im Deutschen Reichstag. 1920-1932 Reichstagspräsident und 1932/33 Vizepräsident. 1922-1933 Vorsitzender des "Österreich-Deutschen Volksbundes für den Anschluss Österreichs an die deutsche Republik".

Stimmt am 23. März 1933 im Reichstag gegen das Ermächtigungsgesetz. Im Juni 1933 zum SPD-Vorsitzenden gewählt. Ab Juni 1933 mehrmonatige Haft (u.a. im Konzentrationslager Breslau-Dürrgoy). Hält seit 1942 verstärkt Kontakte zu Kreisen der Opposition um Wilhelm Leuschner, Julius Leber, Carl Goerdeler. Nach dem Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 Verhaftung und Internierung im Konzentrationslager Groß-Rosen bei Striegau, Entlassung im Dezember 1944.

Kehrt im Juli 1945 aus Schlesien nach Berlin zurück. 1945/46 Mitglied des SPD-Zentralausschusses und Redakteur der Tageszeitung "Das Volk". Lehnt einen Einheitskurs mit der KPD strikt ab. 1946 Wechsel vom Ostsektor Berlins in die Westsektoren. Herausgeber des "Telegraf". 1949-1953 Mitglied des Deutschen Bundestags. 1949-1954 Präsident des Deutschen Rats der Europäischen Bewegung. 1954 Vorsitzender des neu gegründeten Kuratoriums Unteilbares Deutschland.

Nachlass: Archiv der sozialen Demokratie, Bonn.

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Fussnoten