(1923–2002),
Aktivist der Autonomie- und Ausreisebewegung, geb. in der Stadt Balzer, ASSR der Wolgadeutschen. Nach der Deportation 1941 in das Gebiet Omsk musste er von Februar 1942 bis April 1946 im Lager Bogoslow bzw. BASstroj des NKWD im Gebiet Swerdlowsk/Ural Zwangsarbeit leisten.
Seit Anfang der 1950er Jahre wohnte er in Südkasachstan, in der Ortschaft Nowotroizkoje, Gebiet Dshambul und arbeitete nach der Absolvierung eines Lehrgangs als Kinomechaniker. In den 1970er Jahren äußerte er in mehreren Schriften einige grundlegende und scharfsinnige Gedanken und Überlegungen zur Lage der deutschen Minderheit im Sowjetstaat bzw. in den zentralasiatischen Unionsrepubliken, zu der historischen Verantwortung der Regierungen von drei Staaten (UdSSR, DDR und BRD) für das Schicksal der sowjetischen Deutschen. Einige davon erschienen im Ausland, in den Sammlungen des sowjetischen Samisdat. Er stand in Kontakt zur Moskauer Dissidentenszene um den prominenten Systemkritiker, das Mitglied der AdW der UdSSR und den Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow.
1977 erfolgte die Ausreise in die Bundesrepublik. Mit zahlreichen Beiträgen, u.a. in der Verbandszeitschrift "Volk auf dem Weg" (Landsmannschaft der Deutschen aus Russland) zu geschichtlichen und aktuellen Fragen der deutschen Minderheit in der UdSSR bzw. ihrer Nachfolgestaaten und zu der Aussiedlerproblematik, machte Wuckert auch in der Bundesrepublik auf sich aufmerksam.