(1927/28–1977),
aktiver Vorkämpfer für Rechte der Deutschen in der UdSSR. Geboren in der Stadt Odessa, bemühte er sich bereits seit Ende 1956, in die Bundesrepublik auszureisen. In der Stadt Karaganda/Kasachstan schloss sich Abel der sich formierenden Ausreisebewegung der deutschen Minderheit an, verfasste zahlreiche Eingaben und Informationsblättern, in denen er die Diskriminierung der Volksgruppe schilderte und das Recht auf freie Ein- und Auswanderung forderte. Durch seine Appelle an den damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kurt Waldheim, den Generalsekretär des Weltfriedensrates, Romesh Chandra, an die Parteiführung der UdSSR u.ä. setzte er "Verleumdungen über die Nationalitätenpolitik des Sowjetstaates" in die Welt, so die Staatsanwaltschaft.
Ungeachtet der Verwarnungen am 30. Mai und 1. Juni 1973 führte er seine menschenrechtliche Tätigkeit fort. Am 28. September 1973 wurden die Organisatoren einer Kundgebung in der Stadt Karaganda verhaftet, darunter auch Abel. Am 21. Januar 1974 verurteilte ihn das Karagandaer Gebietsgericht zur drei Jahren Freiheitsentzug in einer Arbeits-Besserungs-Kolonie. Dieser politische Prozess rief im In- und auch im Ausland starke Proteste hervor. In der Haft erkrankte Abel an Krebs, kam todkrank zurück und durfte Ende 1976 mit der Familie nach Westdeutschland ausreisen, wo er ein Jahr später an den Folgen der Lagerhaft verstarb.