Der jüngste Zensus aus dem Jahr 2010 belegt, dass die Einwanderung aus anderen lateinamerikanischen Ländern in den letzten Jahren überwogen hat. Mehr als 75 Prozent der in Argentinien lebenden, aber im Ausland geborenen Bevölkerung stammten aus benachbarten Ländern (einschließlich Peru), Europäer folgen mit 16 Prozent. Insgesamt waren 4,5 Prozent der Bevölkerung des Landes außerhalb Argentiniens geboren worden. Die größten Einwanderergruppen - in absoluten Zahlen betrachtet - bilden Paraguayer mit 550.713 Personen, Bolivianer mit 345,272 Personen, Chilenen mit 191.147 Personen und Peruaner mit 157.514 Personen.
In Argentinien zeigt sich darüber hinaus das weltweit zu beobachtende Phänomen der "Feminisierung der Migration". Nach Ergebnissen des Zensus von 2010 sind 53,9 Prozent der im Ausland geborenen Bevölkerung weiblich, in der einheimischen Bevölkerung sind es dagegen nur 51,2 Prozent. Die Zensusdaten weisen zudem darauf hin, dass sich die Mehrheit der Einwandererbevölkerung in Städten niedergelassen hat: Insgesamt leben 73,2 Prozent der im Ausland geborenen Bevölkerung in Buenos Aires und der stark urbanisierten Provinz Buenos Aires. Damit sind 13,5 Prozent der Einwohner der Stadt Buenos Aires im Ausland Geborene, während ihr Anteil an der Bevölkerung der peripheren Provinz Santiago del Estero im Nordwesten des Landes gerade einmal 0,3 Prozent beträgt. Etwa ein Drittel der im Ausland geborenen Bevölkerung Argentiniens ist zwischen 2001 und 2010 eingewandert, was deutlich macht, dass Einwanderung für das Land weiterhin relevant ist (vgl. Abbildung 4).